Südtirol Vorreiter  

erstellt am
10. 10. 07

Österreichische Verkehrsverbundstagung in Bozen
Bozen (lpa) - Südtirol war die erste Region Europas, in der der öffentliche Nahverkehr zu einem Verbund mit einem einzigen Tarifsystem zusammengeschlossen worden ist. Diese Pionierleistung haben die Österreichischen Verkehrsverbünde mit der Austragung ihrer Jahrestagung in Bozen gewürdigt. Die Landesräte Thomas Widmann und Michl Laimer haben dabei die Verkehrs- und Klimapolitik umrissen.

Verkehrsexperten, Vertreter von Unternehmen und Berater aus dem deutschsprachigen Raum haben sich in Bozen zur 8. Verkehrsverbundstagung eingefunden. "Für uns ist es natürlich eine Anerkennung, dass die Verkehrsexperten gerade Südtirol als Austragungsort wählen", so Landesrat Widmann. Diese Wahl unterstreiche, dass die Anstrengungen, die im Rahmen des öffentlichen Nahverkehrs in Südtirol unternommen würden, auch über die Grenzen hinweg zur Kenntnis genommen würden. "Wir erfinden hier nicht das warme Wasser neu, sondern schauen uns auch bewährte Konzepte anderer Länder ab", so der Landesrat, der deshalb die Bedeutung eines internationalen Gedankenaustauschs unterstreicht. "Und vielleicht können wir - wie mit dem einheitlichen Tarifsystem - auch mit manch einer unserer Neuerungen einen Stein ins Rollen bringen."

Bei seiner Eröffnungsrede betonte Widmann die steigende Bedeutung eines funktionierenden öffentlichen Personennahverkehrs. "Dieser hat heute nicht mehr wie früher die Rolle eines Ersatzes für all diejenigen zu spielen, die über kein eigenes Fahrzeug verfügen, sondern eine echte, oder anders: die besser Alternative dazu zu sein", so der Landesrat, für den der Klimawandel nur einer, wenn auch ein bedeutender Grund für die wachsende Bedeutung eines attraktiven Angebots im Personennahverkehr darstellt.

Den Klimawandel als Argument aufgenommen hat heute Umweltlandesrat Michl Laimer, der den Verkehrsexperten einen Überblick über die Anstrengungen zum Klimaschutz in Südtirol gegeben hat. "Gerade auch im öffentlichen Nahverkehr gibt es genügend Punkte, an denen wir den Hebel ansetzen können", so Laimer, der als Beispiele die klimaneutralen Citybusse oder die Umrüstung des Bus-Fuhrparks nannte. "Sicher, diese Programme kosten Geld, sogar viel Geld, wenn wir aber nachhaltige Klimapolitik betreiben wollen, dann muss uns dies diese Investitionen wert sein", so Laimer.
 
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