Leitl: KMU werden immer noch viele Steine in den Weg gelegt  

erstellt am
09. 10. 07

Anlässlich der Zwischenbilanz der KMU-Politik der EU-Kommission fordert die WKÖ zu einer konsequenteren Umsetzung des Grundsatzes "Think Small First" auf
Wien (pwk) - „Kleinere und mittlere Betriebe sind der Motor für Wachstum und Jobs in Europa. Sie spielen zwar in der EU-Politik eine immer gewichtigere Rolle, trotzdem werden gerade kleineren Unternehmen immer noch zahlreiche Steine in den Weg gelegt, die sie daran hindern, ihr volles Wachstums- und Innovationspotential auszuschöpfen“, erklärte Christoph Leitl als WKÖ-Präsident und in seinen europäischen Funktionen anlässlich der Präsentation der Halbzeitbewertung der KMU-Politik der EU-Kommission.

Leitl unterstützt vor allem die Initiativen der Kommission, den Rechtsbestand der Europäischen Union zu entbürokratisieren und den administrativen Aufwand für Unternehmen zu reduzieren, voll und ganz: „Besonders kleine und mittlere Unternehmen leiden unter komplizierten und aufwendigen Regelungen. Diese stellen unüberwindbare Hindernisse bei Unternehmensgründungen, Modernisierungen oder Innovationen dar und hemmen so das Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen.“

Die Kommission geht in ihrem Bericht auf die Fortschritte, die sie seit 2005 in fünf Kernbereichen ihrer KMU-Politik erzielt hat, ein. Diese Kernbereiche sind Bürokratieabbau, verbesserter Zugang zu den Märkten, Förderung unternehmerischer Initiative und Qualifikationen, Verbesserung des Wachstumspotenzials und Ausbau des Dialogs mit den Interessengruppen. Laut Kommission sind in den 15 „alten“ Mitgliedstaaten der EU die Durchschnittskosten für die Gründung eines Unternehmens von 813 Euro im Jahr 2002 auf 554 Euro im Jahr 2007 gesunken. Der Zeitaufwand für die Verwaltungsverfahren zur Eintragung eines Unternehmens wurde im gleichen Zeitraum auf etwa 12 Tage reduziert.

„Auf diesen Erfolgen müssen die Kommission und die Mitgliedstaaten nun aufbauen“, forderte Leitl. Er verweist auf das KMU-Paket der Wirtschaftskammer Österreich unter dem Motto „Think small first“: Neben einer Reduktion der Verwaltungskosten um 25 Prozent bis zum Jahr 2010 wird darin unter anderen eine stärkere Abstimmung der Innovationspolitik und der Unternehmensfinanzierung auf KMU verlangt. „Brüssel muss konsequent und mit aller Energie an der Umsetzung des Grundsatzes „Think Small First“ arbeiten und rasch alle geplanten Maßnahmen durchführen“, forderte Leitl abschließend.
 
zurück