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Neues Ökologisierungsgesetz |
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erstellt am
22. 10. 07
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Molterer
setzt nächste Schritte für Ökologisierung des Steuersystems
Finanzministerium schickt zwei Gesetzesnovellen in Begutachtung: Steuerliche Anreize für
umweltfreundliche KFZ und schwefelarmes Heizöl geplant.
Wien (bmf) - Das Bundesministerium für Finanzen hat das neue Ökologisierungsgesetz, das
zwei Gesetzesänderungen zur weiteren Ökologisierung des Steuersystems vorsieht, in Begutachtung geschickt.
Die beiden Novellen betreffen die NoVA für KFZ sowie steuerliche Anreize für schwefelarmes Heizöl.
Noch in diesem Jahr sollen sie den Ministerrat passieren, um dann im März bzw. im Juli 2008 in Kraft zu treten.
"Der Klimaschutzfonds war eine erste klare Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels. Die nun geplanten
steuerlichen Anreize für umweltfreundliche KFZ und schwefelarmes Heizöl sind weitere klare Signale in
Richtung Umwelt- und Klimaschutz", sagte Vizekanzler und Bundesminister für Finanzen Wilhelm Molterer.
Nachhaltige Bewusstseinsbildung der Menschen und der Wirtschaft sei das erklärte Ziel der Politik, dies umfasse
selbstverständlich auch die Gestaltung des Steuersystems.
Bei der Normverbrauchsabgabe (NoVA), die bei der Anschaffung eines Kraftfahrzeuges zu entrichten ist, soll nunmehr
ein verstärkter Lenkungseffekt zur Anschaffung umweltfreundlicher Kraftfahrzeuge erreicht werden. Daher wird
die NoVA um ein Bonus-Malus System in Abhängigkeit von den Schadstoff- und CO2-Emissionen ergänzt. Demnach
erhalten verbrauchs- und schadstoffarme Fahrzeuge einen Bonus, während stark Umwelt belastende Kraftfahrzeuge
mit einem Malus belegt werden.
Käufer von Fahrzeugen mit einem besonders geringen CO2-Ausstoß können so bis zu 500 Euro Bonus
lukrieren, während sich die Anschaffung von extrem schadstoffreichen Fahrzeugen ab einem Ausstoß von
160 Gramm CO2 um 25 Euro pro Gramm verteuert.
Vergangenes Jahr wurden lediglich 4,8 Prozent besonders umweltfreundliche PKW zugelassen. Das neue Ökologisierungsgesetz
soll hier eine Vervielfachung bringen. Die nun vorgesehenen gesetzlichen Änderungen im Bereich der Normverbrauchsabgabe
(NoVA) sollen mit 1. März 2008 in Kraft treten.
Im Zuge der weiteren Ökologisierung des Mineralölsteuergesetzes ist für umweltfreundliche Heizöle
(so genanntes Heizöl extraleicht) eine Spreizung des Steuersatzes abhängig vom Schwefelgehalt analog
zur Spreizung bei Benzin und Diesel vorgesehen. Damit soll für den Einsatz umweltfreundlicher schwefelarmer
gekennzeichneter Gasöle und Heizstoffe ein steuerlicher Anreiz geschaffen werden.
Schwefelhaltige Heizöle sind heute günstiger als schwefelarme, da die Produktion schwefelarmer Heizöle
teurer ist. Der bestehende Preisunterschied würde durch die Spreizung weitgehend kompensiert und schwefelarmes
Heizöl deutlich an Attraktivität gewinnen.
Statt einer einheitlichen Besteuerung aller Gasöle zu Heizzwecken, sollen ab 1. Juli 2008 Öle mit weniger
als 5ppm Schwefelgehalt mit 98 Euro pro 1000 Liter Mineralölsteuer belegt werden. Auf Öle mit einem höheren
Schwefelgehalt entfallen 128 Euro.
Wert legte der Finanzminister darauf, dass die Maßahmen im Bereich der NoVA und des Heizöls weitestgehend
aufkommensneutral gestaltet wurden. "Es geht nicht um ein Körberlgeld für die Finanz. Ich bekenne
mich zu einer ökologischen Steuerpolitik, die durch vernünftige Anreize einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen
Umwelt- und Klimaschutz leistet. Wir meinen es ernst mit dem Klima- und Umweltschutz.", schloss Molterer. |
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Krainer: Vorschläge von Molterer nicht aufkommensneutral
Finanzminister soll Hausaufgaben machen - SPÖ will Zweckbindung der Mittel für
Klimaschutz
Wien (sk) - "Die Maßnahmen im Bereich NOVA und des Heizöls sind keineswegs aufkommensneutral.
So wie der Entwurf jetzt vorliegt, handelt es sich um ein Körberlgeld für den Finanzminister in einer
Größenordnung von 50 bis 100 Mio. Euro", erklärte SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer gegenüber
dem SPÖ-Pressedienst zu den geplanten weiteren Schritten Molterers für eine Ökologisierung des Steuersystems.
"Wenn sich Finanzminister Molterer tatsächlich zu einer ökologischen Finanzpolitik bekennt, dann
muss er noch einige Hausaufgaben erledigen", hielt Krainer fest. Aus Sicht der SPÖ es ist daher notwendig,
das Geld für weitere vernünftige und sinnvolle Umwelt- und Klimaschutzmaßen zu verwenden, betonte
der SPÖ-Finanzsprecher abschließend. |
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Moser: CO2-Bindung nur erster Schritt Richtung Ökologisierung
Weitere Maßnahmen angesichts der Verdoppelung des CO2-Ausstosses dringend nötig
Wien (OTS) - Die Verdopplung des CO2-Ausstosses aus dem Verkehr seit 1990 und die Zunahme des mittleren
CO2-Ausstosses von Neuwagen in Österreich beweist, wie unzureichend im Verkehrsbereich die Klimapolitik der
Regierung ist. Die nunmehrige erste Klima-Umgestaltung bei der NoVA (Normverbrauchsabgabe) ist wichtig, die Grünen
haben das schon lange gefordert. "Angesichts der verheerenden Klimabilanz im Verkehr ist jedoch Jubel fehl
am Platz. Selbst wenn Molterer & Co wieder Erwarten den Gegenwind der Autolobby durchhalten, kann diese Maßnahme
nur ein erster Schritt in einer grundlegenden Ökologisierung der Steuern und Abgaben im Verkehr sein",
so Gabriela Moser, Verkehrssprecherin.
Auch bei der NoVA selbst warten noch Hausaufgaben auf Vizekanzler Molterer: Noch immer ist im NoVA-Gesetz eine
Deckelung enthalten, die die Diesel- und Benzinschlucker begünstigt. "Durch den nun geplanten linearen
CO2-Malus allein würde diese Fehlkonstruktion nur gemildert, aber nicht behoben. Der ÖVP darf Absatzförderung
für Luxusautohersteller nicht wichtiger als konsequenter Klimaschutz sein", so Moser. Außerdem
wäre zu überlegen, den Diesel-Freibetrag bei der NoVA weiter zu reduzieren, der derzeitige Unterschied
zu Benzin ist ungenügend. Künstliche Diesel-Ankaufsanreize sind angesichts der Stickoxidprobleme und
des höheren CO2-Ausstosses pro Liter bei Diesel nicht mehr zeitgemäß. |
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Hofer: FPÖ mit besserem Modell für NoVA-Reform
Fahrzeuge mit geringem Verbrauch entlasten - Antrag bereits eingebracht
Wien (fpd) - Die FPÖ lehnt den von der Bundesregierung vorgeschlagenen Weg der NoVA-Reform ab.
FPÖ-Umweltsprecher NAbg. Norbert Hofer betont, dass Umweltpolitik sich nicht auf Bestrafen und Belasten beschränken
darf. Es müssten Anreize geschaffen werden, anstatt jene zu bestrafen, die auf ihr Auto angewiesen sind, weil
die Bundesregierung die Entwicklung im Bereich des öffentlichen Verkehrs seit zwanzig Jahren verschlafen hat.
Hofer erinnert daran, dass die jüngste Erhöhung der Mineralölsteuer dem Finanzminister zusätzliche
440 Millionen Euro in die Kassen spült. "Ich habe den Eindruck, dass es dem Finanzminister auch hier
weniger um Umweltpolitik geht sondern um ein weiteres Abkassieren. Ich habe im Nationalrat beantragt, Fahrzeuge
die weniger als 5 Liter Treibstoff verbrauchen von der motorbezogenen Versicherungssteuer zu befreien und beim
Ankauf solcher Fahrzeuge auf die NoVA völlig zu verzichten. Innerhalb von fünf Jahren soll diese Grenze
auf 4 Liter gesenkt werden, weil immer mehr Fahrzeuge mit geringem Verbrauch auf den Markt kommen. Ich halte das
für den besseren Weg."
Es sei außerdem, so Hofer, geradezu ein Witz, dass sich die Mitglieder der Bundesregierung nach wie vor fette
Limousinen leisten und gleichzeitig die Bevölkerung immer mehr belasten. "Der Kanzler ist sogar ganz
legal mit "zwei Kilo" auf der Autobahn unterwegs, weil er ein gar so wichtiger Mann ist. Ich fordere
die Bundesregierung auf, nicht nur zu fordern und zu belasten sondern auch selbst Vorbild zu sein. Ich bin gespannt,
ob der Kanzler und sein Finanzminister künftig auf ihre vom Steuerzahler finanzierten Luxuskarossen verzichten
werden und auch bereit sind, das Tempolimit einzuhalten. Es wird niemand von einem Minister verlangen, in einem
Kleinstwagen chauffiert zu werden. Die Zeiten, wo das Auto als Statussymbol herhalten musste, sind aber längst
vorbei. Es wird der Autorität des Mitglieder der Bundesregierung keinen Abbruch tun, wenn man sich am Tempolimits
hält und ein Dienstauto fährt, das den eigenen Ansprüchen an die Bürger gerecht wird."
Hofer fährt übrigens mit Begeisterung einen smart. Verbrauch: 3,4 Liter. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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