Enquete "Zukunft Lehre" leitete den
Tag der Lehre ein
Wien (bmwa) - „Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen. Sie tragen wesentlich zum Erfolg des
Wirtschaftstandortes Österreich bei", erklärte Arbeitsminister Martin Bartenstein am 19.10. bei
der Enquete „Zukunft Lehre" im T-Center in Wien. Einen besonderen Status im Bereich der Lehrlingsausbildung
hat laut Bartenstein die duale Berufsausbildung. Die Kombination von Praxis am Arbeitsplatz und Theorie in der
Berufsschule ist ein Erfolgsmodell in Europa und ein Asset im globalen Wettbewerb.
Bartenstein hob in seinen Ausführungen die wichtigsten Erfolge der letzten Jahre hervor. Die Integration von
Personen mit sozialen und Begabungsmäßigen Benachteiligungen oder mit Behinderungen in das Berufsleben
wurde durch die BAG – Novelle 2003 verbessert. Weiters wurde die Modularisierung der Lehrlingsausbildung zur Flexibilisierung
und mehr Transparenz forciert. Verordnungen zu den ersten Modulberufen sind vor der Erlassung (Installations- und
Gebäudetechnik, Werkstofftechnik). Weitere Verordnungen sind in Vorbereitung (KfZ-Techniker, Holztechniker
und Einzelhandelskaufmann).
Die Berufsreifeprüfung ist ein bestehendes und bewährtes System. „Seit ihrer Einführung im Jahr
1997 haben zirka 13.700 Personen eine Berufsreifeprüfung absolviert, die Absolventenzahlen steigen jährlich
an. Haben im Jahr 2000/01 noch insgesamt 861 Personen die Berufsreifeprüfung abgelegt, stieg die Zahl im Jahr
2004/05 auf 2.144 und 2006/07 auf ca. 2600 an. „Ich würde mir wünschen, dass diese Prüfung in allen
Bundesländern für alle Absolventen gratis ist", meinte der Arbeitsminister.
Blum-Bonus ein voller Erfolg
„Mit der Einführung der Erfolgsmarke Blum-Bonus im September 2005 wurde die jahrelange rückläufige
Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt gestoppt und eine Trendwende herbeigeführt", meinte der Arbeitsminister.
Am 31. Dezember 2006 befanden sich 39.399 Lehrlinge im 1. Lehrjahr, was gegenüber dem Jahr 2004 eine Erhöhung
um rund 9,6 Prozent bedeutet. Mit Stand 30. September 2007 befinden sich insgesamt 128.507 Lehrlinge in Ausbildung,
im Jahr zuvor waren es 125.612 und zum 30. September 2005 120.577 Lehrlinge.
Die positiven Beispiele aus den Unternehmen, die heute vorgestellt wurden, SPAR, T-Mobile und STIWA Fertigungstechnik,
zeigen den Erfolg dieser Maßnahmen zum Ausbau des Angebotes an Lehrstellen. Besonders hervorzuheben sind
hier Handel und Gewerbe, auf gutem Wege sei auch der Tourismus. In der Industrie werden viele Ausbildungsplätze
angeboten und weiter ausgebaut. „Jeder junge Mensch der einen Lehrstellenplatz sucht soll auch einen bekommen"
so Arbeitsminister Bartenstein.
Kürzlich haben die Sozialpartner der Bundesregierung ihre „Vorschläge für ein Maßnahmenpaket
zur Deckung des Fachkräftebedarfs und zur Jugendbeschäftigung" vorgestellt. „Viele interessante
Vorschläge sind in diesem Papier enthalten. Dies zeige auch, dass wir in den letzten Jahren den richtigen
Weg eingeschlagen haben. Darüber hinaus gilt es nun, die bestehenden Instrumente auszubauen, noch besser aufeinander
abzustimmen und durch neue Elemente zu ergänzen", sagte Bartenstein. Der Blum-Bonus solle weiterentwickelt
und verbessert werden.
JASG-Maßnahmen, überbetriebliche Ausbildungsplätze
Ein weiterer Erfolg der letzten Jahre sind die JASG-Maßnahmen (Jugendausbildungssicherungsgesetz)
die Lehrausbildungsplätze in außerbetrieblicher Form für Jugendliche nach Beendigung ihrer Schulpflicht
vorsehen. Bei diesen bis zu zwölfmonatigen Lehrgängen wird ein späterer Wechsel in ein betriebliches
Lehrverhältnis angestrebt. „Die Einrichtung von überbetrieblichen Ausbildungsplätzen und Lehrwerkstätten
bieten jungen Menschen die Möglichkeit zum Einstieg in das Berufsleben" so der Wirtschaftsminister. |