Ausländer mit Anteil von 45% wichtigste Anlegergruppe am inländischen Markt   

erstellt am
22. 10. 07

Heft „Statistiken – Daten & Analysen Q4/07“ ist erschienen
Wien (oenb) - Der Marktwert inländischer börsennotierter Aktiengesellschaften erreichte zum Jahresultimo 2006 rund 155 Mrd Euro. Die Marktkapitalisierung stieg in den letzten Jahren sowohl durch hohe Nettoemissionen als auch auf Grund positiver Kursentwicklungen an und näherte sich im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt dem europäischen Niveau. Ausländische Investoren bildeten mit einem Anteil von knapp 45% die wichtigste Anlegergruppe, gefolgt vom Finanzsektor und nichtfinanziellen Unternehmen. Private Haushalte hielten 9% der Aktien in ihrem Portefeuille.

Diese und andere aktuelle finanzstatistische Analysen und Informationen entnehmen Sie der soeben erschienen Ausgabe Q4/07 der Quartalspublikation „STATISTIKEN – Daten & Analysen“ der Oesterreichischen Nationalbank.

Der Beitrag „Eigentümerstruktur inländischer börsennotierter Unternehmen 2006“ untersucht auf der einen Seite die Angebotsseite der Aktienemissionen und vergleicht die Entwicklung Österreichs in den letzten Jahren mit jener im Euroraum. Dabei konnte ein gewisser „Aufholprozess“ gegenüber anderen Ländern festgestellt werden. Auf der anderen Seite wird beleuchtet, welche Anlegergruppen für den inländischen Aktienmarkt von Bedeutung sind. Nicht überraschend spielen ausländische Investoren, nicht zuletzt auf Grund der Rolle von Direktinvestitionen, mit einem Anteil von knapp 45% eine herausragende Rolle. Auch für den Finanzsektor und für nichtfinanzielle Unternehmen sind strategische Beteiligungen vorherrschende Motive, wenn sie Aktien besitzen. Private Haushalte hielten zum Jahresultimo 2006 rund 9% der inländischen Aktien. Sie haben von allen Anlegergruppen das am weitesten gestreute Portfolio, wenn gleich die relativ geringe Anzahl an Emittenten den Spielraum für die Diversifikation begrenzt.

Weitere Beiträge befassen sich mit folgenden Themen:
Starker Anstieg der Nettoforderungsposition gegenüber dem Ausland
Die in den letzten Monaten beobachtete Wachstumsdynamik im grenzüberschreitenden Geschäft der Kreditinstitute in Österreich bildet eine wesentliche Triebfeder für die Entwicklung der aggregierten Bilanzsumme, die heuer die 900 Mrd-Euro-Marke erreichen sollte.

Die neue Fremdwährungskreditstatistik
Im Zuge der Umstellung auf das risikoorientierte Meldewesen wird seit März 2007 eine neue Statistik zu Ausleihungen der Kreditinstitute in Fremdwährungen erhoben. In dieser Statistik sind die aushaftenden Kredite nach Restlaufzeit gegliedert. Darüber hinaus enthält diese Statistik Angaben über das Ausmaß von endfälligen Krediten bzw. Krediten mit Tilgungsträgern.

Zurückhaltung bei Neuinvestitionen, gute Performance der österreichischen Immobilienfonds trotz Immobilienmarktturbulenzen
Die aktuellen Ergebnisse der Investmentfondstatistik für das erste Halbjahr 2007 zeigen, im Umfeld wachsender Unsicherheit auf den Finanzmärkten, eine Zurückhaltung der Anleger bei Neuinvestitionen. Dem standen Kursgewinne gegenüber. Die kapitalgewichtete durchschnittliche Gesamtperformance aller inländischen Investmentfonds lag in diesem Zeitraum bei 2,4%.

Lebhafte Kreditnachfrage von Unternehmen und privaten Haushalten
Das Ergebnis der aktuellen Umfrage über das Kreditgeschäft (Bank-Lending-Survey) zeigt, dass kleine und mittlere Unternehmen sowie Haushalte im zweiten Quartal 2007 vermehrt Kredite nachfragten.Gleichzeitig verringerten die Banken ihre Margen für Finanzierungen von Unternehmen und Haushalten mit durchschnittlichem Risiko.

Erfolgreiche Bilanz der Euro-Tour 2007
Im Rahmen der Euro-Tour 2007, ein fixer Bestandteil im Informations- und Serviceportfolio der Oesterreichischen Nationalbank, haben 36.070 Kunden fast 54 Mio Schilling in Euro umgetauscht. In den letzten sechs Jahren wurden damit im Rahmen der Euro-Touren durch die Bundesländer insgesamt fast 328 Mio ATS kostenlos gewechselt.

Mehrere Kurzberichte zu aktuellen Entwicklungen sowie ein umfangreiches Datenset ergänzen das Informationsangebot der Publikation. Sämtliche Beiträge und Daten finden sich auch auf der Webseite der OeNB (http://www.oenb.at).
 
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