Wien (mmg/öj) - Zur Eröffnung der 60. Viennale kam die Schauspielerin Jane Fonda. Bei der Pressekonferenz
am Samstag sprach sie über Kriegspolitik
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Jane Fonda bei ihrer Pressekonferenz |
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Hermes Phettberg und Regisseur Kurt Palm |
Fotos: Malgorzata Glac |
von George Bush, ihr eigenes Engagement während des Vietnamkrieges und ihre schwierige Beziehung zu Henry
Fonda, die sie in dem Film "On Golden Pond" (USA, 1981, Mark Rydell) zu verarbeiten versuchte.
Am Sonntag fanden gleich zwei Weltpremieren österreichischer Dokumentarfilme statt.
Das äußerst subtile Porträt "Hermes Phettberg, Elender" (2007, Kurt Palm) wurde in Anwesenheit
des Protagonisten gezeigt, der nach seinem zweiten Schlaganfall etwas verbittert auf die Fragen des Publikums und
des Viennale-Direktor Hans Hurchs antwortete und mit seinen Aussagen neue Fragen eröffnete. Eines kam dabei
stark hervor - die Tendenz Phettbergs sich als Gesamtkunstwerk selbst zu inszenieren ruft wie schon in den 90er
Jahren, weiterhin zwiespältige Reaktionen hervor.
In dem Filmessay "Nur kein Mitleid" (2007, Peter Kern) präsentiert der Autor die vielschichtige
Problematik von Ausländerfeindlichkeit in der Schweiz. Da sich die gestrige Vorstellung zeitlich mit den dortigen
Wahlen und dem Sieg der rechtsradikalen SVP (die durch das Wahlplakat mit den weißen und schwarzen Schafen
für Aufregung in ganz Europa sorgte) überlappte, hielt die Publikumsdiskussion mit Peter Kern und dem
deutschen Filmkritiker Olaf Möller lange an.
Das bereits bei der Berlinale präsentierte Dokument der jungen deutschen Filmemacherin Bettina Blümner
"Prinzessinnenbad" (D, 2007) über drei 15-jährige Mädchen aus Berlin Kreuzberg, fasziniert
durch die Direktheit der Darstellung und andererseits durch die Zurückhaltung der Autorin auch nur die geringsten
Pauschalisierungen oder Urteile zu fällen.
Von Malgorzata Glac. |