Tag der Lehrlinge  

erstellt am
19. 10. 07

 Gusenbauer: Regierung sorgt für mehr Chancen für Lehrlinge
Ausbildungsgarantie als zentrales Element des Jugendausbildungspakets der Sozialpartner; Öffentlicher Dienst als Vorreiter bei der Lehrlingsausbildung
Wien (sp) - Bundeskanzler Alfred Gusenbauer unterstreicht am Tag der Lehre (19.10.) die Bemühungen der Bundesregierung, die Chancen von Lehrlingen zu verbessern. "Die Vorschläge der Sozialpartner zur Jugendbeschäftigung sind eine sehr gute Grundlage, um Jugendlichen eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen", so Gusenbauer, der die Ausbildungsgarantie als zentrales Element des Sozialpartner-Pakets hervorhob. Die Regierung werde sich bemühen, dieses Paket gemeinsam mit den Sozialpartnern zu verwirklichen. "Ziel ist die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und letztlich die Vollbeschäftigung in Österreich", so der Bundeskanzler.

Das Sozialpartner-Paket zur Jugendbeschäftigung sieht eine "Zukunftsförderung" für Betriebe vor, die Lehrlinge ausbilden. Die Höhe dieser Förderung orientiert sich an bestimmten Qualitätskriterien. So sollen verstärkt Anreize für Ausbildungen mit Zukunftschancen geschaffen werden. Für Jugendliche, die keine Lehrstelle finden, soll eine überbetriebliche Ausbildung gewährleistet werden. "Klar ist, dass es sich bei der Ausbildungsgarantie nicht um eine kosmetische Maßnahme handeln darf, um Statistiken zu verschönern, sondern darum, dass wir allen Jugendlichen eine qualitativ hochwertige Ausbildung, vollwertig wie eine Facharbeiterausbildung in einem Betrieb, bieten", so der Bundeskanzler.

"Die Lehrlingsoffensive im Bundesdienst läuft bereits auf vollen Touren", so Gusenbauer über die vor dem Sommer von der Regierung beschlossene fünf prozentige Lehrlings-Aufstockung im Öffentlichen Dienst für die Jahre 2007 und 2008. Mit Stichtag 1. September 2007 beschäftigte der Bund 1.059 Lehrlinge in rund 50 verschiedenen Lehrberufen und zählt damit zu einem der größten Lehrlingsausbildner des Landes. "Damit ist nicht nur das beschlossene Ziel bereits 2007 übererfüllt, sondern seit dem Jahr 2002 der absolute Höchststand erreicht", freut sich Gusenbauer. Gegenüber dem Vorjahr bekommen heuer über Hundert junge Menschen mehr eine Lehrausbildung beim Bund. Gegenüber 2004 sind es sogar fast 800 (plus 300 Prozent) Lehrlinge mehr.

Gusenbauer betonte, dass die Wirtschaftstauglichkeit der Ausbildung ein zentraler Aspekt der Lehrlingsausbildung im Bund sei, um bestmögliche Beschäftigungsaussichten auch am privaten Arbeitsmarkt zu gewährleisten.

 

 Huainigg: 3114 Lehrverträge im Rahmen der integrativen Berufsausbildung
ÖVP-Sprecher für Menschen mit Behinderung zieht am Tag der Lehre eine positive Zwischenbilanz
Wien (övp-pk) - Positiv bewertet Abg.Dr. Franz-Joseph Huainigg, Sprecher für Menschen mit Behinderung im ÖVP-Parlamentsklub, die Entwicklung der integrativen Berufsausbildung. Derzeit nutzen 3114 Lehrlinge in Österreich die Möglichkeit, einen individuell angepassten Lehrabschluss oder eine Teilqualifikation zu erwerben. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Steigerung.

"Die integrative Berufsausbildung erleichtert Jugendlichen mit Behinderung den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt. Für viele von ihnen wäre der Abschluss einer Lehre in der vorgesehenen Zeit oder in vollem Umfang nicht möglich. Durch die 2003 beschlossene Novelle zum Berufsausbildungsgesetz haben diese Jugendlichen nun die Chance auf individuell angepasste Lehrabschlüsse", sagt Huainigg anlässlich des Tages der Lehre heute, Freitag. . Die Möglichkeit der integrativen Berufsausbildung wird sowohl von Unternehmern als auch von Lehrlingen gut angenommen. Vor allem in den Bundesländern Steiermark und Oberösterreich überzeugt das Modell. In der Steiermark gibt es derzeit 845, in Oberösterreich 701 Lehrverträge im Rahmen der integrativen Berufsausbildung.

 

Öllinger: Tag der Lehre droht zum Tag der Selbstbeweihräucherung zu werden
Lehre darf junge Menschen nicht in wertvolle und weniger wertvolle Menschen teilen
Wien (grüne) - "Es ist zwar schön, wenn die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage nach Lehrstellen kleiner wird, aber den einzelnen Lehrstellensuchenden in Wien, wo es fünf Mal so viele Lehrstellensuchende wie Lehrstellen gibt, nützt das gar nichts", meint der stv. Klubobmann und Sozialsprecher der Grünen, Karl Ölllinger. "Die inszenierte Selbstbeweihräucherung von Politik und Wirtschaft am Tag der Lehre ist unangebracht."

Neben dem fehlenden Angebot gilt es auch, die Rahmenbedingungen und die Qualität der Lehrausbildung zu verbessern, meint Öllinger: "Die Lehrlingsentschädigung in von jungen Frauen bevorzugten Lehrberufen ist noch immer weit niedriger als in den von jungen Männern bevorzugten Lehrberufen", kritisiert Öllinger. Diese Ungleichbehandlung junger Menschen nach Geschlecht und beruflicher Orientierung verfolgt sie ein ganzes Berufsleben lang. "Wer etwas gegen die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen tun will, muss bei den Einstiegsgehältern und den Lehrlingsentschädigungen anfangen", fordert Öllinger. "Die Festlegung einer Mindestlehrlingsentschädigung wäre da zumindest ein erster Schritt in die richtige Richtung."

Ungerechtigkeiten sieht Öllinger aber auch in der Behandlung jener jungen Menschen, die keine Lehrstelle finden konnten und nun in Kursen ausgebildet sind. Diese Menschen werden mit höchst unterschiedlichen, vor allem aber extrem niedrigen Entschädigungen abgespeist, kritisiert Öllinger. "Ausbildung und gerechte Entlohnung ist Voraussetzung dafür, dass junge Menschen ihren Platz in der Gesellschaft finden", so Öllinger. "Die Politik des Auseinanderdividierens in wertvolle und weniger wertvolle junge Menschen ist beschämend und beängstigend. Eine derart ausgrenzende, entwertende und verletzende Behandlung haben junge Menschen nicht verdient."

 

 Schalle: BZÖ will Lehrlinge stärken und fördern
Es wird gefordert, die Lehre mit Matura nach dem Kärntner Beispiel bundesweit umzusetzen
Wien (bzö) -
Angesichts des Tages der Lehre spricht sich BZÖ-Lehrlingssprecher Veit Schalle massiv für eine Stärkung der Lehrlinge ein. Schalle, der sich selbst vom kaufmännischen Lehrling bis zum Generaldirektor hochgearbeitet hat, fordert insbesondere eine Unterstützung der Lehrlinge durch einen Kostenersatz. Dies betreffe gerade die Lehrlingsentschädigung während eines Berufsschulaufenthaltes, die durch den Staat finanziert werden solle. Sämtliche Lehrabschluss- und Prüfungsgebühren sollen abgeschafft werden. Diese würde 120.000 Lehrlingen zugute kommen und eine Entlastung von durchschnittlich 1000 Euro pro Jahr bedeuten. Ebenso fordert das BZÖ die Lehre mit Matura, nach dem Kärntner Beispiel bundesweit umzusetzen. "Ein Lehrling muss uns gleich viel wert sein wie ein Schüler, deshalb darf diese Bundesregierung die 130.000 Lehrlinge in Österreich nicht verunsichern, sondern wie vom BZÖ gefordert, in Zukunft noch stärker fördern", so Schalle, der auch die Unternehmen auffordert verstärkt Lehrlinge auszubilden, aufzunehmen und auch Schulnoten als oft einziges Kriterium für die Beschäftigung zu überdenken. "Jugendliche brauchen eine Chance. Oft sagen Schulnoten nichts über die Qualifizierung für einen Lehrberuf aus. Talent, Einsatzwille und eine Zukunftschance für einen jungen Menschen sind mindestens genauso wichtig und dürfen nicht in den Hintergrund treten", fordert Schalle.

Schalle spricht sich auch klar gegen eine Abschaffung des Kündigungsschutzes für Lehrlinge und für eine Beibehaltung des Blum Bonus aus. "Vor den letzten Wahlen hat die SPÖ die neue soziale Wärme versprochen, jetzt wird unter einem roten Kanzler der Kündigungsschutz für Lehrlinge abgeschafft und tausende Lehrlinge haben Angst um ihren Arbeitsplatz". Interessant sei, dass die angebliche Arbeiterpartei SPÖ diesen Sozialabbau vorantreibt. "Wenn SPÖ und ÖVP versuchen, den Kündigungsschutz für Lehrlinge zu Grabe zu tragen, wird das BZÖ hier massiven Widerstand leisten und die Lehrlinge nicht im Stich lassen", kündigt der BZÖ-Abgeordnete an.

"Die schwarzen Schafe in der Wirtschaft werden diese Gelegenheit ausnützen, um Lehrlinge nur zu Hilfstätigkeiten heranzuziehen und nach einem Jahr unter der fadenscheinigen Begründung, dass sie nicht lehrwillig sind, wieder freizusetzen. Mit solchen Vorschlägen wird sich die Auflösung der Lehrverhältnisse gravierend steigern. In Wien wurden im letzten Jahr über 24% der Lehrverhältnisse vorzeitig aufgelöst", betont Schalle. Das BZÖ fordert Bundeskanzler Gusenbauer auf, nicht nur schöne Worte zu verbreiten, sondern diesen Anschlag auf die Lehrlinge zurückzuziehen, denn wenn der Kündigungsschutz fällt, werden noch weniger junge Menschen bereit sein, einen Lehrberuf zu ergreifen. Schalle kritisiert auch massiv den Wegfall des Erfolgsmodells Blum Bonus. Dieser hat den Rückgang bei den Lehrlingszahlen gestoppt und dazu geführt, dass mittlerweile wieder rund 130.000 Lehrlinge österreichweit ausgebildet werden. "Gerade bei sozial Schwächeren hat sich der Blum Bonus bewährt und benachteiligten Jugendlichen eine Chance gegeben. Ihn jetzt abzuschaffen ist ein Anschlag auf die Zukunftschancen unserer Jugend", bekräftigt Schalle abschließend.

 

 Klein: Mehr Lehrstellen mit Qualität nötig
Studie für die AK zeigt großen Bedarf an Ausbildungsplätzen mit Qualität
Wien (ak) - "Bei den Lehrstellen muss die Menge stimmen - und die Qualität", sagt Christoph Klein, Leiter des AK Bereichs Soziales bei der Podiumsdiskussion zum "Tag der Lehre". Denn noch werden drei Viertel der Mädchen und die Hälfte der Burschen in jeweils nur zehn Lehrberufen ausgebildet - und mehr als die Hälfte der Ausgelernten arbeitet drei Jahre nach Abschluss nicht mehr in der Branche des Lehrbetriebs, zeigt eine von der AK beauftragte aktuelle Studie über die Erwerbskarrieren von Lehrlingen in Wien. "Wir haben großen Bedarf an Ausbildungsplätzen mit guten Chancen auf dem Arbeitsmarkt", so Klein: "Uns ist wichtig, dass die Bundesregierung rasch das Maßnahmenpaket der Sozialpartner für mehr und bessere Lehrstellen umsetzt." Rasch kommen muss vor allem die neue Zukunftsförderung für Lehrbetriebe, bei der die Qualität der Ausbildung im Vordergrund steht.

Die Analyse der Erwerbskarrieren von Lehrlingen zeigt am Beispiel des Wiener Lehrstellenmarktes, dass sich der Großteil der Lehrverhältnisse nach wie vor auf ein eher enges Spektrum aus der Fülle an Lehrberufen konzentriert: Es sind nur zehn Berufe, in denen gleich mehr als die Hälfte der Burschen ausgebildet wird - und wieder nur zehn Berufe, in denen es Ausbildung für mehr als drei Viertel der Mädchen gibt. Dass es sich dabei nicht immer um die zielführendsten Ausbildungen handeln dürfte und wohl auch nicht immer die optimale Ausbildungsqualität erreicht wird, macht ein weiterer Befund deutlich: Etwas mehr als die Hälfte der Jugendlichen, die im dritten Jahr nach der Lehre erwerbstätig sind, hat die Branche gewechselt. Dahinter stecken teilweise ganz unproblematische Erklärungen - zum Beispiel, dass ein Elektriker nach seiner Lehre als Hauselektriker in einem Großkaufhaus arbeitet. Aber die große Zahl der Branchenwechsel zeigt doch, dass in vielen Fällen eine andere Lehre wohl die bessere Basis für die spätere Berufstätigkeit geboten hätte.

"Wenn die Wirtschaft Bedarf an gut qualifizierten Fachkräften hat, dann müssen wir vor allem dafür sorgen, dass die Jungen gute Ausbildung in den richtigen Berufen bekommen", sagt Klein. Nach Auffassung der AK ist deutlich mehr Berufsorientierung frühzeitig vor der Entscheidung für eine Lehre nötig. Wichtig ist auch eine Förderung der Lehrbetriebe, die starke Anreize für qualitativ hochwertige Ausbildung in Berufen mit guten Zukunfts- und Einkommenschancen setzt. In diese Richtung geht das Maßnahmenpaket für mehr und bessere Lehrstellen, das die Sozialpartner der Regierung vorgelegt haben.

"Wichtigstes Ziel ist die Ausbildung der Lehrlinge im Betrieb", sagt Klein. Deshalb soll rasch die neue Zukunftsförderung für Lehrbetriebe umgesetzt werden, die die Sozialpartner vorschlagen: Alle Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, sollen eine Basisförderung bekommen, die von der Höhe der jeweiligen Lehrlingsentschädigung abhängt und damit Zukunftsberufe und Berufe mit höherem Aufwand für die Ausbildungsbetriebe stärker fördert. Wer wiederum besonders qualitätsvolle Lehrausbildung anbietet, soll zusätzlich gefördert werden. Gefördert werden sollen zum Beispiel Berufe mit Fachkräftemangel, Ausbildungsverbünde, die Ausbildung von lernschwachen Jugendlichen, und es soll Prämien geben, wenn Lehrlinge die Ausbildung mit gutem oder ausgezeichneten Erfog abschließen. Ergänzend soll Jugendlichen, die trotzdem keine Lehrstelle im Betrieb bekommen, etwa in Lehrwerkstätten Ausbildung mit Abschluss garantiert werden. 

 

Jank: Ausbilden heißt Zukunft sichern
Wirtschaftskammer Wien bietet am Tag der Lehre Information und Imagearbeit
Wien (pwk/wien) - "Der Stellenwert der dualen Berufsausbildung in unserer Gesellschaft braucht dringend eine Aufwertung", betonte die Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, KommR Brigitte Jank, anlässlich des Österreich weiten "Tages der Lehre". "Für die Wirtschaft sind qualifizierte Fachkräfte ein wichtiger Trumpf im globalen Wettbewerb", so Jank weiter. Die Ausbildung Jugendlicher müsse deshalb als wichtige Investition für die Zukunft gesehen werden. "Wer heute ausbildet, der sichert die Zukunft seiner Branche und des gesamten Wirtschaftsstandortes", unterstreicht Jank.

In Wien werden aktuell rund 17.000 Lehrlinge ausgebildet. Seit Einführung des "Blum-Bonusses" im Jahr 2004 ist ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen: 2006 verzeichnete Wien ein Lehrlingsplus von 4,8 Prozent, heuer sind bereits 6847 neue Lehrverträge abgeschlossen worden - ein Plus von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Zahl der Ausbildungsbetriebe ist 2006 um 3,5 % auf rund 4700 angestiegen, die überwiegende Mehrzahl davon sind Klein- und Mittelbetriebe. "Die intensive Arbeit unserer Lehrstellenberater macht sich bezahlt", so Jank dazu. Insgesamt sechs Experten bieten den Betrieben vor Ort kostenlose Unterstützung in allen Ausbildungsfragen und haben im Vorjahr bei der Besetzung von rund 600 Lehrstellen aktiv mitgewirkt.

High Potentials gesucht
Am Tag der Lehre gehe es aber auch darum, den Jugendlichen die duale Ausbildung als chancenreiche Ausgangsbasis für ihre berufliche Karriere schmackhaft zu machen. "Einerseits sollen weniger bekannte Lehrberufe ins Blickfeld des Interesses gerückt werden, andererseits wollen wir auch mehr High Potentials für die Lehre gewinnen", so Jank. Durch gezielte Informationsarbeit will die Wirtschaftskammer gerade in Allgemeinbildenden und Berufsbildenden Höheren Schulen verstärkt für die Lehre werben - als gute Alternative für Kinder mit praktischer Begabung, aber mäßigen Erfolgen an höheren Schulen. "Dadurch würde auch die Wirtschaft vermehrt die gerade in modernen Zukunftsberufen dringend benötigten High Potentials bekommen", so Jank.

Info-Schwerpunkt für Jugendliche
Am Tag der Lehre bietet die Wirtschaftskammer Wien ein breites Informationsangebot vor allem für Schüler und Jugendliche. Sowohl im Berufsinformationszentrum (BIWI) am Währinger Gürtel als auch im Gewerbehaus lädt die Wirtschaftskammer Wien zu einem Tag der offenen Tür, bei dem praxisnahe Berufsorientierung aus allen Sparten der Wirtschaft geboten wird. Um 14 Uhr wird WKW-Präsidentin Brigitte Jank gemeinsam mit Spartenobmann Ing. Gottfried Parade im Gewerbehaus ausgezeichnete Gewerbe- und Handwerks-Lehrlinge ehren. Eine Info-Veranstaltung für AHS-Lehrer rundet das breite Angebot am Tag der Lehre ab.

 

Hoch: "Tag der Lehre" zeigt die Wichtigkeit des dualen Ausbilsungssystems
Stadt Wien hat Nachholbedarf bei der Lehrlingsförderung
Wien (öaab) - Der "Tag der Lehre" ist nicht nur reine Information sondern bietet die Chance das Image der Lehre zu heben", so der Wiener ÖAAB-Landesgeschäftsführer LAbg Alfred Hoch. Dabei gehe es, so Hoch, den jungen Menschen aber auch deren Familien die Möglichkeiten eines Einstiegs in die Lehre zu zeigen. Sehr oft ergeben sich dann auch die Chancen für erfolgreiche Berufskarrieren. "Der Lehrling von heute ist die hoch qualifizierte und intensiv nachgefragte Fachkraft von morgen", so Hoch. Daher müssen alle Kräfte gebündelt werden, das Image der Lehre wieder aufzupolieren und die Rahmenbedingungen - wie die Sicherung des dualen Ausbildungssystems - zu schaffen, um den Lehrberuf wieder attraktiver zu machen.

"Während der Bund unter Federführung von ÖVP-Staatssekretärin Christine Marek engagiert versucht, den Lehrberuf attraktiver werden zu lassen, fällt Wien leider wieder einmal zurück", so Hoch. Während einerseits die finanziellen Mittel für die JASG-Maßnahmen nicht erhöht wurden und der WAFF noch nicht wirklich weiss wie er die seit 2001 eingesetzten 41 Millionen Euro evaluiert, unterstützt die Stadtregierung andererseits auch öffentlich das Sozialpartnerpapier. Bei diesem werden, so Hoch, der Bundesregierung Maßnahmen wie der erleichterte Kündigungsschutz bei Lehrlingen oder die Abschaffung des höchst erfolgreichen "Blum-Bonus" vorgeschlagen. Mit dem "Blum-Bonus" wurde der finanzielle Anreiz für die Wirtschaft geschaffen neue Lehrplätze bereit zu stellen.

Während auf Bundesebene die Verantwortlichen aktiv die Lehrlingsmissere bekämpfen, lehnt sich die Stadtregierung unter dem Motto "Das geht mich nichts an" zurück. "Gerade Wien mit seiner Jugendarbeitslosigkeit von knapp über 9.000 jungen Menschen täte gut daran sich am "Tag der Lehre" zu besinnen, sich mehr im Lehrlingsbereich zu engagieren und nicht nur die lehrlingsfeindlichen Vorschläge des Sozialpartnerpapiers gutzuheißen", so Hoch abschließend. 
     

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
zurück