Gedenktafel an Besuche Johannes Pauls II. im Wiener Stephansdom  

erstellt am
19. 10. 07

Initiative der polnischen Katholiken in Wien - Material für die Tafel stammt aus jenem Steinbruch, in dem Karol Wojtyla während des Krieges arbeiten musste
Wien (pew) - Im Wiener Stephansdom erinnert jetzt eine Gedenktafel an die drei Besuche Johannes Pauls II. im Dom (1983, 1988, 1998). Das Material für die Tafel stammt aus jenem Steinbruch bei Krakau, in dem der junge Karol Wojtyla während des Zweiten Weltkriegs arbeiten musste. Gestiftet wurde die Tafel von einer Initiative der polnischen Katholiken in Wien. Die Segnung der Tafel erfolgte im Anschluss an einen festlichen Gottesdienst, bei dem der Wiener Weihbischof Franz Scharl und der Lubliner Weihbischof Ryszard Karpinski konzelebrierten. Bischof Karpinski ist der Beauftragte der Polnischen Bischofskonferenz für die Seelsorge der Polen im Ausland.

Zu Beginn des Gottesdienstes am Dienstagabend hatte Dompfarrer Anton Faber daran erinnert, dass der 16. Oktober nicht nur das Fest der Heiligen Hedwig von Schlesien ist, sondern auch der Jahrestag der Papstwahl Johannes Pauls II. im Jahr 1978. Wörtlich sagte Faber: "Dankbar gedenken wir dieses großen Sohnes des polnischen Volkes".

Weihbischof Franz Scharl sagte, Johannes Paul II. sei für viele Menschen "ein großes Vorbild". Es gebe die Hoffnung auf seine baldige Seligsprechung. In besonderer Weise dankte Bischof Scharl der polnischen katholischen Gemeinde in Wien für ihr christliches Zeugnis. Die polnische Gemeinde trage dazu bei, der Kirche in Wien ein "weltkirchliches Gesicht" zu geben. Ebenso dankte der Weihbischof den vielen polnischen Priestern, die in der Erzdiözese Wien in der Seelsorge mitwirken.

Weihbischof Karpinski erinnerte an den Appell Johannes Pauls II. in seiner ersten Enzyklika: "Habt keine Angst, öffnet die Tore für Christus". Johannes Paul II. habe bei seinen Heimatbesuchen den Polen jeweils ein besonderes Anliegen ans Herz gelegt, sagte Karpinski. Bei seinem ersten Heimatbesuch 1979 habe er dazu eingeladen, das Böse durch das Gute zu überwinden. Bei seinem ersten Besuch nach der Ablösung des kommunistischen Regimes - 1991 - habe er vor den Versuchungen des Konsumismus und praktischen Materialismus gewarnt. Und bei seinem letzten Besuch im Jahr 2002 habe er bei der Weihe des neuen Heiligtums in Lagiewniki die Welt der Barmherzigkeit Gottes anvertraut und die Gläubigen aufgerufen, in allen Menschen "ein Abbild Gottes" zu sehen.

Bei dem Gottesdienst war der Stephansdom bis auf den letzten Platz gefüllt. Musikalisch wurde die Festmesse vom Chor der Wiener polnischen Gemeinde "Gaudete" gestaltet.
 
zurück