Winkler/Matznetter: " Lücke zwischen Entwicklungszusammenarbeit und kommerziellem Geschäft
wird geschlossen"
Wien (bmeia) - "Der Kampf gegen Armut, das oberste Ziel der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit,
kann nur dann zum Erfolg führen, wenn die zahlreichen Bemühungen auch Hand in Hand mit der Schaffung
der notwendigen wirtschaftlichen Grundlagen gehen. Der Konnex von Wirtschaft und Entwicklung ist ein entscheidender
Faktor für den Erfolg diverser Maßnahmen der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit",
erklärten Staatssekretär Hans Winkler und Staatsekretär Christoph Matznetter am 17.10. anlässlich
des Beschlusses des Ministerrates zur Errichtung einer Entwicklungsbank.
"Die österreichische Entwicklungsbank hat einen klaren entwicklungspolitischen Auftrag. Sie ist ein weiteres
Element einer breiten Palette unterschiedlicher entwicklungspolitischer Instrumente. Ziel ist, durch Investitionsfinanzierung
einen weiteren Beitrag zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum, zur Schaffung von Arbeitsplätzen, zum Transfer
von Know-how und somit Armutsreduktion zu leisten", betonte Winkler.
"Wir wollen mit diesem Instrument die bestehende Lücke zwischen der traditionellen Entwicklungszusammenarbeit
und dem bislang vorrangig kommerziell ausgerichteten Geschäft der Unternehmen schließen und so auch
einen Brückenschlag hin zu den kleinen und mittleren Unternehmen schaffen. Die Expertise österreichischer
und europäischer Unternehmen stößt in den Entwicklungsländern auf zunehmendes Interesse und
Nachfrage. Die Entwicklungsbank zielt nun darauf ab, auch den Zugang zu den bisher oft verwehrten und schwierigen
Märkten, wie jenem der am wenigsten entwickelten Länder, zu erleichtern" so Staatsekretär Matznetter.
Er verwies darauf, dass die österreichischen Unternehmen im globalen Wettbewerb sehr erfolgreich seien und
mit der Entwicklungsbank nun eine professionelle Schnittstelle zwischen traditioneller Entwicklungshilfe und dem
kommerziellen Geschäft geschaffen werde.
In der Konstruktion der Entwicklungsbank ist ein Gremium "Wirtschaft und Entwicklung" vorgesehen, das
die vorgeschlagenen Projekte aus entwicklungspolitischer Sicht prüft und zur Finanzierung weiterempfiehlt.
"Damit ist die entwicklungspolitische Komponente sichergestellt und die Balance zur Außenwirtschaftspolitik
gewahrt". Die österreichische Entwicklungsbank wird als Tochtergesellschaft der Österreichischen
Kontrollbank eingerichtet werden und wird insbesondere durch Eigenkapitalbeteiligungen und langfristige Kreditfinanzierungen
Investitionen in Entwicklungsländern vorantreiben. |