Jeder siebte Pkw-Insasse verzichtet auf Sicherheitsgurt   

erstellt am
18. 10. 07

Am geringsten ist der Wille zum Tragen des schwarzen Gürtels auf den Rücksitzen: Vier von zehn erwachsenen Mitfahrern liefern sich dort schutzlos der Physik aus
Wien (kfv) - Im Jahr 2006 starben 151 Pkw-Insassen, die nicht angegurtet waren, 2.306 „Gurtlose“ wurden verletzt. Hätten alle diese Personen einen Gurt verwendet, hätte nicht nur viel menschliches Leid vermieden werden können, sondern es wären volkswirtschaftlich gesehen auch rund 230 Millionen weniger an Folgekosten-Belastung für die Gesellschaft entstanden. Im ersten Halbjahr 2007 hat etwa jede siebente Person auf den Pkw-Vordersitzen auf das Anlegen des Sicherheitsgurtes und somit auf eine potenziell lebensrettende Maßnahme verzichtet. Bei seinen Erhebungen hat das Kuratorium für Verkehrssicherheit österreichweit mehr als 8.200 Pkw mit rund 12.500 Insassen erfasst. Insgesamt waren 86 Prozent aller Kfz-Lenker und 85 Prozent der erwachsenen Beifahrer angegurtet, womit sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2006 kaum eine Veränderung gezeigt hat (1. Halbjahr 2006: Kfz-Lenker 88 %, Beifahrer 90 %).

Wenig Sicherheitsbewusstsein am Rücksitz
Am geringsten ist das Sicherheitsbewusstsein nach wie vor bei den erwachsenen Mitfahrern auf den Rücksitzen ausgeprägt: Vier von zehn erwachsenen Mitfahrern schnallen sich als Passagier im Pkw-Fond nicht an und gefährden damit nicht nur sich selbst, sondern auch die anderen Autoinsassen. Egal ob im Ortsgebiet oder auf der Autobahn: Auf beiden Straßenarten ist die Bereitschaft der Rücksitz-Mitfahrer sich zu schützen traditionell gering (Ortsgebiet: 55 %, Autobahn: 53 %). „Gerade hier verbirgt sich eine tückische Gefahr, denn in Wahrheit kommen schon bei geringen Aufprallgeschwindigkeiten enorme physikalische Kräfte zum Tragen, denen sich die Mitfahrer auf der Rückbank einfach ausliefern“, warnt KfV-Direktor Dr. Othmar Thann. „Sich am Rücksitz nicht anzuschnallen kann aber auch als „latenter Doppelmord“ bezeichnet werden, denn bei einem wirklich schweren Unfall bietet der Sitz für den Fahrer keinen Schutz mehr, er wird im wahrsten Sinne des Wortes von seinem Fondspassagier erschlagen – und umgekehrt.“

Bundesländergebnisse
Die Verwendung von Sicherheitsgurten durch erwachsene Pkw-Insassen ist in Salzburg mit 89 Prozent am höchsten, in Vorarlberg mit 79 Prozent am niedrigsten. Dazwischen liegen die Bundesländer Niederösterreich (87%), Burgenland (87%), Steiermark (87%), Oberösterreich (87%), Kärnten (83%), Tirol (83%) und Wien (80%).
 
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