Plassnik: "Zypern - gleichgesinnter und enger Partner Österreichs"  

erstellt am
17. 10. 07

Außenministerin traf ihre zyprische Amtskollegin in Wien
Wien (bmeia) - "Zwischen unseren beiden Ländern gibt es viele Verbindungslinien. Wir arbeiten auf internationaler Ebene eng zusammen - in der EU ebenso wie in der UNO. Durch den bevorstehenden Beitritt Zyperns zur Euro-Zone werden wir einander noch näher rücken", so Außenministerin Ursula Plassnik nach dem Treffen mit ihrer zyprischen Amtskollegin Erato Kozakou Marcoullis in Wien. Plassnik hob bei dieser Gelegenheit auch hervor, dass "mit Erato Marcoullis die 5. Frau in der EU und die 26. weltweit an der Spitze eines Außenministeriums" steht. Die Außenministerin verwies auf die starken menschlichen Verbindungen, etwa im Bereich des Tourismus - 25.000 Österreicher besuchen jährlich Zypern. "Durch die Eröffnung unserer Botschaft in Nikosia vor zwei Jahren haben unsere Beziehungen zusätzlich an Dynamik gewonnen".

Außenministerin Marcoullis dankte Österreich, das seit 1964 einer der größten Truppensteller für die UNO-Friedensmission auf der Insel war, für sein Engagement in den andauernden Bemühungen um die Lösung der Zypernfrage. Sie verwies zudem darauf, dass Zypern die österreichische Kandidatur für einen nicht-ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat 2009/2010 unterstützen werde.

Zentrales Thema des Gesprächs waren der bevorstehende EU-Gipfel in Lissabon und die laufenden Verhandlungen zum EU-Reformvertrag: "Ich danke Zypern für das Verständnis und die Unterstützung für das österreichische Anliegen, eine dauerhafte Lösung in der Frage des Hochschulzugangs zu erzielen. Es handelt sich hier nicht um eine österreichische Sonderposition sondern um eine europäische Grundsatzfrage. Wir brauchen eine nachhaltige und haltbare Regelung, die uns die erforderliche Rechtssicherheit bringt", unterstrich Plassnik.

Auf die laufenden Kosovoverhandlungen angesprochen verwies Plassnik darauf, dass es sich dabei um eine zutiefst europäische Angelegenheit handle: "Die Kosovo-Frage ist eine Reifeprüfung für die gemeinsame EU-Außenpolitik. Wir befinden uns nun in einer entscheidenden Phase: Belgrad und Pristina müssen die verbleibende Zeit bis zum 10. Dezember optimal nützen. Wir brauchen eine neue Dynamik - einseitige Aktionen oder Beharren auf Grundsatzpositionen bringen uns keinen Schritt weiter", so die Außenministerin, die fortfuhr: "Österreich wird sich weiterhin nachhaltig engagieren und seine guten Dienste anbieten. So wird die nächste Runde der Kosovo-Gespräche im Oktober wieder in Wien stattfinden".

Im Hinblick auf die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei sagte die Außenministerin: "Österreich vertritt hier eine klare und geradlinige Position. Wir wollen eine Europa-orientierten und die europäischen Werte lebende Türkei. Unsere Präferenz ist eine maßgeschneiderte Partnerschaft. Das Ergebnis der Verhandlungen ist offen. Es gibt hier keinen Automatismus".
 
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