Wien spielt zur EM 2008 den Doppelpass und dribbelt auf 10 Mio. Nächtigungen 2010 zu
Wien (rk) - Wie wird Wien 2008 die Jahrhundert-Chance der EM optimal nützen und sich
gleichzeitig "abseits des Fußballfiebers" als attraktive Destination positionieren? - Wie entwickelt
sich das Projekt 2010, das auf 10 Mio. Nächtigungen abzielt, und was kommt danach? - Wie kann Wien Frauen,
in Familien und Partnerschaften häufig ausschlaggebend bei der Destinationsauswahl, aber auch gerne als Alleinreisende
unterwegs, noch effizienter ansprechen, und was ist von der Billigfluglinie easyJet, die Wien demnächst neu
anfliegt, zu erwarten? Das sind die Schwerpunkte der Wiener Tourismus-Konferenz 2007, zu der der WienTourismus
gemeinsam mit der Stadt Wien und der Wiener Tourismuswirtschaft am 17.10. ins Rathaus lud. Beim vormittags dazu
abgehaltenen Pressegespräch gingen Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Mag.a.
Renate Brauner, Tourismusdirektor Norbert Kettner, der stellvertretende Leiter des Tourismusamtes München
Georg Ansmann und Peter Voets, Marketing Manager von easyJet, auf einige Kernpunkte ein.
"Der Tourismus in Wien hat erheblichen Anteil an der florierenden Wirtschaft unserer Stadt, die - laut diversen
Studien - die höchste Kaufkraft und damit das höchste Wohlstandsniveau aller neun Bundesländer Österreichs
vorweisen kann, und bei der Lebensqualität den ersten Platz in der EU und den dritten weltweit einnimmt.",
stellte Vbgm.in Mag.a Brauner einleitend fest, und: "Vom britischen 'ForeignDirectInvestment Magazine' wird
Wien an erster Stelle unter den 'Städten der Zukunft' in Zentraleuropa gereiht, und in der EU-Statistik belegt
es Rang fünf der reichsten EU- Regionen, gemessen am Bruttoregionalprodukt pro Kopf. Zu diesem Bruttoregionalprodukt
leistet Wiens Tourismuswirtschaft einen Beitrag von rund 6 %. Ein so wichtiger Wirtschaftsfaktor soll sich auch
weiterhin gut entwickeln. Derzeit blicken wir auf vier touristische Rekordjahre in Serie zurück und liegen
mit den Nächtigungen von Jänner bis September heuer um 1,7 % über dem Vorjahr, sind also auf einem
sehr guten Kurs. Nächstes Jahr werden wir die Fußball-EM bestmöglich nutzen, um auch nachhaltige
Effekte daraus zu erzielen. Doch je höher das Niveau, desto mehr Anstrengung braucht es, um es noch weiter
zu erhöhen, und je mehr Köpfe gemeinsam rauchen, um gute Rezepte dafür zu finden, desto besser.
Ich freue mich daher auf informative Beiträge der in- und ausländischen Expertinnen und Experten bei
der heurigen Wiener Tourismus-Konferenz, auf die Erkenntnisse, die wir dabei gewinnen werden, und vor allem darauf,
sie gemeinsam mit allen für den Tourismus maßgeblichen Kräften in unserer Stadt umzusetzen."
Fixpunkt der Konferenz ist alljährlich der Bericht des Wiener Tourismusdirektors zum Stand der Dinge im Projekt
2010, das auf 10 Mio. Nächtigungen abzielt. Kettner dazu: "Das 'work in progress', an dem die Wiener
Tourismuswirtschaft gemeinsam mit Experten aus anderen Wirtschaftsbereichen, dem Kultursektor und der Wiener Stadtverwaltung
seit 2003 arbeitet, hat sich gut entwickelt. Mit 9,4 Millionen Nächtigungen 2006 und dem bisherigen Zwischenstand
im laufenden Jahr erscheint der Sprung auf 10 Millionen nun bloß noch als 'Klacks' - aber nur für Laien.
Touristikerinnen und Touristiker wissen, wie abhängig ihr Metier von Einflüssen ist, die völlig
der Kontrolle der Destination entzogen sind, von der Wirtschaftslage in den wichtigen Quellmärkten bis zu
weltpolitischen Entwicklungen. Sie wissen auch, dass realistischerweise Rückgänge immer einzukalkulieren
sind. Im Moment sind wir allerdings flott unterwegs, und dieser Erfolg hat internationale Investoren angezogen,
die Wiens Beherbergungskapazität auf derzeit rund 46.000 Betten ansteigen ließen und sie bis 2010 noch
auf über 50.000 erhöhen werden. Diese verschärfte Binnenkonkurrenz in der Wiener Hotellerie kann,
auch bei 10 Millionen Nächtigungen, kurzfristig die Auslastung der Betriebe sinken lassen, doch mittelfristig
wird sie Wien nützen: Jeder der neuen Betriebe verstärkt durch sein Eigenmarketing Wiens Gesamtmarketing
und vermehrt die Attraktivität der Destination. Außerdem ist unser Ziel von 10 Millionen Nächtigungen
ja nicht als Ober- sondern als Untergrenze gedacht, und wir haben laut Wirtschaftsexperten Prof. Dr. Egon Smeral
auch gute Chancen, die 10 Millionen 2010 zu überschreiten - allerdings nur leicht, und bei guten Rahmenbedingungen.
Der WienTourismus wird jedenfalls gemeinsam mit all seinen Partnern auf das bestmögliche Ergebnis hinarbeiten."
Wohin geht die Reise nach 2010?
Im WienTourismus denkt man aber auch schon über Strategien nach, die über 2010 hinausreichen,
und Kettner skizziert dafür folgende Linien: "Es gilt 'Erhaltungsmärkte' abzusichern," betont
er, "jene nächtigungsstarken Quellmärkte, die wir schon so gut ausschöpfen, dass von dort nur
noch geringe Zuwachsraten zu erwarten sind - Deutschland etwa, oder Italien. Daneben gilt es, noch weniger ausgeschöpfte
Märkte wie die USA oder Spanien weiterzuentwickeln, zusätzlich aber noch Hoffnungsmärkte aufzubereiten,
und zu diesen zähle ich z.B. Brasilien, Russland, Indien und China, wo laut Wirtschaftsprognosen bis 2011
fast 14 % mehr Geld für Reisen ausgegeben werden wird .Und überall geht es dabei nicht nur um Geographie,
sondern auch um Inhaltliches. Damit meine ich, dass einerseits der 'klassische Kulturtourismus' als wesentlicher
Aspekt des Städtetourismus selbstverständlich weiterhin und direkt anzusprechen ist. Doch so wie in den
letzten Jahren der Kulturbegriff zu erweitern war und längst Unterhaltungs- und Genusselemente umfasst, ist
nun der nächste Schritt zu setzen: Zielgruppen-Marketing ist heute, und zwar in allen Märkten, als Querschnittsmaterie
zu verstehen - Die Segmentierung nach Alter, Geschlecht, Bildungsstand, Familien, Gays und Lesbians, Einkommensschichten
usw. hat ausgedient, denn der Facettenreichtum einer Persönlichkeit ist heute komplexer denn je. Das Marketing
hat das zu berücksichtigen, und dabei mit Subtilität und Sensibilität vorzugehen, um nicht eine
Gruppe anzuziehen um den Preis, eine andere abzuschrecken. Der WienTourismus wird - wie es sich schon beim Projekt
2010 bewährt hat - gemeinsam mit seinen Partnern ein Konzept für diese 'Reise über 2010 hinaus'
erarbeiten, und weltweit jene Bühne sein, die Qualitätsangebote aus Wien zeitgemäß präsentiert."
Fortschritte im Projekt Wien 2010 bei Erreichbarkeit, Geschäftstourismus, Attraktionen
Seit dem Vorjahr wurden in wichtigen Punkten des Projekts 2010 folgende Fortschritte erzielt: Wiens Erreichbarkeit
im Flugverkehr erhöhte sich 2007 um 183 Flugverbindungen, und insgesamt fliegen zur Zeit mehr als 60 Fluglinien
aus allen Kontinenten die Stadt an. Die Bahnhofs-Offensive und der Railjet, der Wien ab 2009 ins europäische
Hochgeschwindigkeitsnetz einbindet, sorgen für bessere Anbindungen auf der Schiene, der Twin City Liner tut
dies auf dem Wasserweg mit erhöhter Frequenz und ab Mai 2008 mit einem zweiten Boot. Der Geschäftstourismus
erhält einerseits starke Impulse durch die positive Wirtschaftsentwicklung der Stadt, andererseits auch durch
den Messe- und Kongress-Tourismus. Als Kongress-Destination seit Jahren ein Top Global Player, erwartet Wien heuer
sein fünftes Kongress- Rekordjahr in Folge.
Unter den neuen Attraktionen, die Wiens Gästezustrom vermehren sollen, dominiert zur Zeit selbstverständlich
das Thema Fußball-EM 2008. Der WienTourismus vermarktet das Mega-Event seit Jahresbeginn 2007 und wird dafür
ein Gesamtbudget von 1,5 Mio. Euro aufwenden. Um 2008 aber auch Gäste "abseits des Fußballfiebers"
anzulocken, wendet er eine "Doppelpass- Strategie" mit zwei parallel laufenden Kampagnen an: Eine ganzjährige
Kampagne, die Wiens touristisches Angebot unter dem Motto "Lebenslust & Kunstgenuss" bewirbt, und
die Spezialkampagne "Lebenslust & Sportgenuss" für Fußballfans und Leute, denen es weniger
um die Spiele, sondern mehr um die "Action" in der Stadt rund um die EM geht.
Noch Optimierungspotenzial bei Shopping, Sicherheit und Österreich- Marketing
Während der EM 2008 erfüllt sich - allerdings nur vorübergehend - der langjährige Wunsch der
Wiener Tourismuswirtschaft nach Sonntagsöffnung der Geschäfte: An den "EM-Sonntagen" (8., 15.,
22. und 29. Juni 2008) werden Wien-BesucherInnen von 12 bis 18 Uhr einkaufen können. - Eine nicht als Präzedenzfall
für die Zukunft gedachte Ausnahmeregelung, was Teile der Wiener Tourismuswirtschaft, vor allem die Hotellerie,
nicht zufriedenstellt. Um Wiens exzellenten Status punkto Sicherheit, den auch Gäste immer wieder positiv
vermerken, sicherzustellen, fordert die Stadt seit langem 1.000 PolizistInnen mehr vom Bund. 600 bis 800 wurden
bis 2009 in Aussicht gestellt, was aber nicht genügt.
Ebenfalls langjähriges Anliegen, nicht nur der Wiener Tourismuswirtschaft, sondern aller österreichischen
Landestourismusorganisationen, ist eine effizientere Unterstützung durch das Marketing der Österreich
Werbung (ÖW) in fremdsprachigen Märkten, der dazu aber die finanziellen Mittel fehlen. Es geht um die
kostspielige klassische Publikumswerbung, die allerdings in den deutschsprachigen Märkten auch nicht nachlassen
darf. Um die ÖW zu entlasten, wollen die Landestourismusorganisationen in einigen Märkten, die es zu
erhalten gilt, mit ihr gemeinsam in Publikumswerbung investieren, doch für den Werbe- Auftritt Österreichs
vor allem in überseeischen Schwerpunkt-Märkten sowie in Hoffnungsmärkten ist die geforderte Aufstockung
des ÖW-Budgets um 10 Mio. Euro jährlich dennoch unumgänglich.
Für die EM von München lernen
Als Gastreferent zur Wiener Tourismus-Konferenz geladen, berichtet Georg Ansmann, stellvertretender Leiter des
Tourismusamtes München, über seine Erfahrungen mit Mega-Events - 6,2 Millionen Gäste heuer beim
Oktoberfest und 9 Millionen während der Fußball-WM 2006. "Der wichtigste Aspekt," so führt
er aus, "ist ein gutes Leitsystem zur Lenkung der Besucherströme - zum Ort des Geschehens samt den Parkmöglichkeiten
vorher und, im Fall des Fußball-Events, zu den diversen 'Feier-' oder 'Fanzonen' danach. Das beginnt bei
der Infrastruktur samt ausreichender Beschilderung und den öffentlichen Verkehrsmitteln und reicht bis zur
Informationspolitik. Beim Oktoberfest haben wir z.B. heuer beim 'italienischen Wochenende', wo mit viel Publikum
aus Italien zu rechnen war, die Verkehrsnachrichten im Radio vom italienischen Bayern-Müchen- Legionär
Luca Toni in seiner Muttersprache verlesen lassen: Informationen über freie Zufahrtsrouten, Parkplätze
usw. Das ließe sich zur EM ja auch, und zusätzlich noch in ausländischen Sendern organisieren.
Nachdem man heuer noch wissen wird, welche Mannschaften bei der EM in Wien spielen werden, könnte man schon
entsprechende Maßnahmen vorbereiten. Was die touristischen Auswirkungen der WM in München betrifft,
so hat es während der Austragung zwar Nächtigungsrückgänge gegeben, doch der Folgeeffekt war
äußerst erfreulich: Im ersten Halbjahr 2007 haben wir aus manchen Märkte erstaunliche Zuwächse,
die man eindeutig auf die EM zurückführen kann: etwa aus den Niederlanden - ganz entgegen dem bisherigen
Trend dieses Markts - , aber auch aus Tschechien, Frankreich, Italien und skandinavischen Ländern, die eine
trend-überproportionale Entwicklung haben, die sicher mit dem Image-Gewinn durch die WM 2006 zusammenhängt."
Auf die EM spielt auch eine im Rahmen der Tourismus-Konferenz präsentierte Installation von superated an,
einem jungen Wiener Modelabel, das bereits im Ausland Aufsehen erregt hat: Peter Holzinger (Design) und Andreas
Pasqualini (Artwork) thematisieren dabei das "Fußballleiberl" als Kunstwerk und kreierten eine
22-teilige T-Shirts-Kollektion. Diese wird 2008 auch Bestandteil der Präsentation des WienTourismus bei der
von der Österreich Werbung organisierten "Road show" aller Host Cities für die Reiseindustrie
und Medien in neun europäischen Metropolen sein.
easyJet im Anflug auf Wien
Hoffnungen auf die EM 2008 setzt auch easyJet, eine der größten Billigfluglinien Europas, deren Streckennetz
über 80 Städte mit einander verbindet. Das Fußball-Event war aber nicht der Grund, ab 29. Oktober
auch die Route London/Luton - Wien aufzunehmen, erklärt Marketing Manager für Österreich, die Schweiz
und Zentraleuropa Peter Voets: "Wir haben Österreich, im speziellen Wien, schon länger im Visier",
erzählt er, "denn die entsprechende Nachfrage hat ständig zugenommen. Mit unseren neuen Fluggerät-Kapazitäten
können wir ihr nun auch nachkommen und freuen uns darauf, Österreichs Hauptstadt mit der Großbritanniens
zu verbinden. Im ersten Jahr rechnen wir mit mindestens 100.000 Passagieren auf dieser Route, was sich auf die
Tourismusindustrie, von Hotels über Gastronomie bis zum Kongressgeschäft, sicher merklich auswirken wird.
Selbstverständlich ist es ein Startvorteil, von der EM 2008 profitieren zu können, doch darüber
hinaus laufen bei uns auch schon Überlegungen für weitere Verbindungen nach Wien. Ich hoffe, dass wir
diesbezüglich in ein paar Monaten positive Neuigkeiten berichten können."
Frauen als Kernzielgruppe für effektives Tourismus-Marketing
Man weiß, dass Frauen in Familien und Partnerschaften häufig ausschlaggebend bei der Destinationsauswahl
sind, und selbstverständlich verreisen sie auch gerne alleine. Man weiß aber auch, dass Frauen gene-rell
anders ticken als Männer. Warum und wie anders, ist Forschungsgebiet von Diana Jaffé von der Berliner
Bluestone AG, und sie vermittelt bei der Tourismus-Konferenz, wie touristisches Marketing bestmöglich darauf
eingehen kann. Dabei verweist sie auf die empathische Ader vieler Frauen und deren starke Sensibilität gegenüber
dem sozialen Umfeld als ausschlaggebende Faktoren. Frauen interessieren sich laut Jaffé eher für den
menschlichen Aspekt, auch bei Destinationen. - Geschichten zwischen Menschen, sei es in der Historie oder der Gegenwart,
und potenzielle Identifikationsfiguren, die keineswegs Prominente sein müssen, sprechen sie an. Das Teilnehmen
am Leben Anderer ist ihnen ein Bedürfnis, deshalb wollen sie auch auf Reisen "dazugehören",
sich von den Einheimischen angenommen fühlen, und zwar nicht als "Gast", sondern als Mensch. Sie
möchten Echtes, Authentisches erleben und haben sehr feine Sensoren dafür, wenn dabei geschummelt wird.
Touristischen Werbern rät Jaffé daher, nicht ihr Produkt in den Vor- dergrund zu stellen, sondern die
Menschen, die es benützen. Und zwar in der Bildsprache ebenso wie in Texten. Gerade in Wien sieht sie viel-
versprechende Ansatzpunkte für die Betonung des Miteinanders - von der Kaffeehauskultur bis zu Attraktionen,
Orten und Events, die die WienerInnen gemeinsam mit den StadtbesucherInnen genießen. Mit Jaffé diskutieren
im Anschluss Motivforscherin Dr. Helene Karmasin, Bibiane Krapfenbauer-Horsky, die Präsidentin des Vereins
der geprüften Wiener Fremdenführer, Dr. Dagmar Schratter, Direktorin des Tiergartens Schönbrunn,
die Gastronomin Sarah Wiener und Dkfm. Alois Schober, Agenturchef von Young & Rubicam, der Werbeagentur des
WienTourismus.
Wiener Lebenslust und Sportgenuss auf der Spur
Was Wien für BesucherInnen an Sportgenuss 2008 und an Lebenslust zu jeder Zeit bereithält, ist in der
Konferenz Thema von mit Impulsreferaten eingeleiteten Paneldiskussionen. Sportstadträtin Vizebürgermeisterin
Grete Laska geht in ihrem Impulsreferat zur EM auf die Kernthemen Stadion - Fanzone - verkehrstechnische Maßnahmen
- Sicherheit - Events und Stadt- Dekoration ein, denen sich das Organisationskomitee der Stadt Wien gemeinsam mit
ExpertInnen aus den entsprechenden Fachbereichen widmet. In der offiziellen Fanzone mit mehr als 100.000m2 Gesamtfläche
zwischen Rathausplatz und Heldenplatz soll in der Zeit von 7. bis 29. Juni 2008 bis zu 70.000 BesucherInnen gleichzeitig
ein unvergessliches Fußballerlebnis geboten werden: Von 9 bis 24 Uhr werden Unterhaltungs- und Bühnenprogramme,
spezielle Aktivitäten für Kinder sowie gastronomische Angebote für ein Programm für die gesamte
Familie sorgen. Zusätzlich sind an mehreren Standorten große Public-Viewing-Bereiche vorgesehen, damit
möglichst Viele an dem Mega-Event teilnehmen können. Außerdem steht für die Stadt die optimale
Information der WienerInnen und BesucherInnen im Vordergrund, ferner soll mit offensiver Medienarbeit innerhalb
Europas und darüber hinaus die Imagewerbung für "die Stadt, in der der neue Europameister gekürt
wird", verstärkt werden. In der anschließenden Diskussion gehen Barbara Schwarzinger (stadt wien
marketing & prater service GmbH) und Christian Chytil (Impacts Event & Gastro GmbH), der die Fanzone gastronomisch
betreuen wird, detaillierter auf die Fanzone ein, sekundiert von Georg Ansman mit seiner WM- und Oktoberfest-Erfahrung.
Wie sich Sportgenuss und Lebenslust in Wien ergänzen, thematisiert das Impulsreferat von Christopher Wurmdobler,
Redakteur der Stadtzeitung "Falter". Er war während der Fußball-EM 2000 in Brüssel, Antwerpen
und Amsterdam, und während des WM-Jahres 2006 in vielen deutschen Städten - ohne sich dabei für
Fußball zu interessieren. Trotzdem hat er dort was erlebt, viel gesehen und Spaß gehabt. Er zeigt Wiens
Potenzial an "europäischen Adressen" abseits der EM auf, bei dem zusätzlich zu Traditionellem
wie Stephansdom, Staatsoper, Schönbrunn und Sacher in den letzten zehn, 15 Jahren zeitgemäßer Zuwachs
zu verzeichnen ist: etwa das Flex am Donaukanal, in das StadtbesucherInnen kommen, weil ein bestimmter DJ auflegt,
das MuseumsQuartier, weil seine Ausstellungen internationales Publikum anlocken, oder der Life Ball, weil auch
er ein Event von internationalem Format ist. Mit ihm diskutieren die Lifestyle-Autorin Eva Pölzl, Peter Jöbstl,
der den Sandskulpturenpark "Sand in the City" betreibt, Life-Ball-Obmann Gery Keszler, Mag. Wolfgang
Konrad, Geschäftsführer des Vienna City Marathon, und Bernd Schlacher, der das HALLE Café-Restaurant
in MQ führt. Zum Abschluss der Tourismus-Konferenz zeichnet der WienTourismus Personen und Institutionen,
die sich besonders für den Tourismus nach Wien engagieren, mit der Goldenen Johann-Strauß- Medaille
aus. |