Preisverleihung "Alm des Jahres 2007" durch NP Hohe Tauern und
Milka
Wien (bmlfuw) - "Almen sind Kulturlandschaften, also aus Menschenhand und mit Hilfe von Hausweidetieren
entstanden und auch nur so zu erhalten. Deshalb unternehmen wir in der Ländlichen Entwicklung 2007 - 2013
massive Anstrengungen, um diesen Kulturraum zu erhalten. Ich freue mich, dass der Nationalpark Hohe Tauern gemeinsamen
mit Milka eine Kooperation eingegangen ist, um Bewusstsein für Österreichs Almen zu schaffen und wir
heute die Kür der ,Alm des Jahres‘ vornehmen können", erklärte Landwirtschaftsminister Josef
Pröll bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von Nationalpark Hohe Tauern und Milka.
Almen sind ein bedeutender Teil der österreichischen Kulturlandschaft. Ein Fünftel des österreichischen
Bundesgebietes sind Almen, in den Bundesländen Salzburg, Tirol und Vorarlberg ist beinahe die Hälfte
der Fläche als „Alm“ ausgewiesen. Insgesamt gibt es in Österreich auf 500.000 Hektar Almfläche an
die 9:500 Almen.
Die alpine Kulturlandschaft hat für viele Wirtschaftsbereiche, den Naturschutz und die Lebensqualität
in Österreich unbestritten große Bedeutung. In Österreich hat der Tourismus seinen Schwerpunkt
im Alpenraum und profitiert dort von der attraktiven Kulturlandschaft. Zudem sind Almen für die Artenvielfalt
und Biodiversität wichtig. Almen sind aber auch als Produktionsflächen für Ernährung nicht
zu unterschätzen. Nach Auflassen der Beweidung verlieren Almen innerhalb weniger Jahre ihren almwirtschaftlichen
Wert. Brachgefallene Almen können nur mit hohem Aufwand und nur innerhalb langer Zeiträume regeneriert
werden.
Deshalb setzt das Lebensministerium eine Reihe von Maßnahmen zur Förderung von Almen. Kernstück
im Österreichischen Programm zur Ländlichen Entwicklung, dem Grünen Pakt, sind dabei Förderungen
aus dem Agrarumweltprogramm (ÖPUL), wie etwa Alpung und Behirtung, Entwicklung wertvoller Naturschutzflächen
und die
Bewirtschaftung von Bergmähdern. Alleine an Alpung- und Behirtungsprämie gingen 23,51 Millionen Euro
im Jahr 2006 an 8.084 österreichische Almbauern. Mit insgesamt 9,86 bzw. 4,75 Millionen Euro erhielten die
traditionellen „Alm-Bundesländer“ Tirol und Salzburg den größten Anteil. Weiters gibt es Zahlungen
im Rahmen von Natura 2000 und aus der Investitionsförderung.
Darüber hinaus fördert das Lebensministerium auch alpine Schutzhütten aus der Umweltförderung
und der Förderung der Siedlungswasserwirtschaft. Damit werden die Stromerzeugung, etwa durch Solar- oder Biomasseanlagen
und der wichtige Bereich der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung gefördert.
Im Nationalpark Hohe Tauern spielen Almen eine große Rolle. 910 Quadratkilometer sind als Almfläche
ausgewiesen, insgesamt ist der Nationalpark Hohe Tauern mit rund 1800 Quadratkilometern der größte Nationalpark
des Alpenraumes. In der Außenzone des Nationalparks sollen die Almlandschaften als fester Bestandteil des
Nationalparks langfristig erhalten werden. Daher sind vom Lebensministerium für den Nationalpark Hohe Tauern
jeweils in den Jahren 2007 und 2008 Budgetmittel in der Höhe von 2,8 Millionen Euro vorgesehen.
Im Rahmen der Kooperation von Nationalpark Hohe Tauern und Milka wurden heuer drei Almen aus der Nationalparkregion
Hohe Tauern mit dem Titel „Alm des Jahres“ ausgezeichnet: Die Glockner Sennerei – Knapp Kasa in Heiligenblut (Kärnten),
die Palfneralm im Seidlwinkltal in Rauris (Salzburg) und die Hofalm in Nussdorf (Tirol). Ziel dieser Auszeichnung
ist es, die oft mühevolle Arbeit der Almbetreiber in besonderer Weise zu würdigen.
Wie wichtig dem Lebensministerium die österreichischen Almen sind, zeigt der kürzlich im Böhlau
Verlag erschienene Band zum Thema Almen. Im Buch „Almen – Almwirtschaft und Biodiversität“ aus der Grünen
Reihe des Lebensministeriums ist die Vielfalt der Lebensräume auf Almen, ihr Entstehen durch nachhaltige landwirtschaftliche
Nutzung und eine Fülle von Details zur Flora und Fauna dargestellt. Almen sind wichtige Rückzugsräume
für gefährdete Arten. Somit leistet die Almwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur biologischen und kulturellen
Vielfalt, sagte Pröll abschließend. |