Wien (mmg/öj) - "The Magical Life of Long Tack Sam" (Kanada/China, 2003, Ann Marie Fleming)
ist eine von der Enkelin der titelgebenden Figur erzählte Lebensgeschichte. Der Ende 19. Jahrhunderts von
China in die USA emigrierte Magier und Akrobat machte in der Blütezeit der Vaudeville-Theater Karriere. Die
Autorin stellt jedoch nicht nur das Leben des Long Tack Sam vor, sondern auch die damalige Situation der immigrierten
Künstler und ihre Rezeption. Es ist jedoch zugleich eine Dokumentation, die sich mangels eines Familienarchivs
Bilder und Comics bedienen.
In der Adaptation des Romans von François Emmanuel "La Question humaine" (F, 2007, Nicolas
Klotz) geht es um die doppelte Identität. Denn ausgerechnet ein Firmenpsychologe, der den Generaldirektor
wegen Verdacht an Persönlichkeitsstörungen beschatten soll, führt ein Doppelleben im wahrsten Sinne.
Das neueste Werk des Österreichers Ulrich Seidl "Import Export" (2007) thematisiert die Suche
nach dem Glück, das man in einem fremden Land zu finden erhofft und die Enttäuschung die den Suchenden
erwarten kann. Mit viel Ironie und etwas boshafter Distanz gelang es dieses Bild zweier so verschiedener aber zugleich
auch so ähnlicher Länder wie die Ukraine und Österreich zu erschaffen.
Schon in der Hommage an Kurt Cobain "Last Days" (USA, 2005, Gus Van Sant) wurden die Zuschauer
den nichtlinearen Verlauf und auf das innere Befinden der Hauptpersonen ausgerichtete Erzählweise konfrontiert.
Dieses Jahr griff Van Sant zu einem völlig anderen Thema. Er situiert die Tragödie eines Teenagers in
der Skaterszene und belichtet die Details eines Seltsamen Mordfalls. |