Die Viennale am 26.10.2007   

erstellt am
29. 10. 07

Wien (mmg/öj) - In "Elle s´appelle Sabine" (F, 2007, Sandrine Bonnaire) hat die Autorin, heute eine der beliebtesten Schauspielerinnen Frankreichs ein außergewöhnliches Porträt autistischen Schwester geschaffen. Durch eine Montage von Szenen aus dem Pflegeheimalltag der heute 38-jährigen Frau und alten Aufnahmen aus dem Archiv der Familie, ist es Bonnaire gelungen mit viel Bild und wenig Worten eine nicht alltägliche Biographie zu erzählen.

Die Filmemacherin Nina Menkes, deren Werk bei der heurigen Viennale ein Special Program gewidmet ist, setzt in "Phantom Love" (USA, 2006) jene Elemente fort, die sie sich zum Markenzeichen gemacht hat. Exotische Tiere, Schatten, emotionaler Schwebezustand zwischen Realität und Gedanken, die der Hauptfigur während des Sexualaktes durch den Kopf gehen.

Der Dokumentarfilm "Schindlers Häuser (Photographie und Jenseits 12)" (2007, Heinz Emigholz) ist eine österreichisch-deutsche Koproduktion und zeigt 40 Bauwerke des in die USA emigrierten Rudolph Schindler. Erschaffen zwischen 1921 und 1952 stehen seine Werke für das architektonische Experiment und befinden sich im südlichen Kalifornien. Das Material beschränkt sich auf Holz und Beton. Der Verwendungszweck ganz klar, es sollen "Wohnhäuser" sein, daher auch die minimalistische Dekorierung die der Gemütlichkeit weicht.

Die Geschichte von "Crin Blanc" (F, 1953, Albert Lamorisse), einem weißen Wildpferd und seiner Freundschaft mit dem Sohn eines alten Fischers ist eine ganz besondere. Wie gegenseitiges Vertrauen zwischen Mensch und Tier gewonnen wird und wie sich dieses Vertrauen zu einer Symbiose zwischen Reiter und Pferd entwickelt hat Lamorisse in 40 Minuten erzählt. Die Botschaft des 1953 mit der Goldenen Palme in Cannes gekrönten Films geht jedoch viel weiter über die Spielzeit hinaus.

"Le Ballon Rouge" (F, 1956, Albert Lamorisse) ist ein lustiger roter Ballon, der beste Freund eines kleinen Jungen. Er liebt zwar die Freiheit aber zugleich möchte er in der Nähe von Kindern sein und an ihren Streichen und Spielen Teil nehmen. Im Verlaufe des Kurzfilms erfahren wir, dass es nicht der einzige Ballon ist, sondern dass in der ganzen Stadt Ballons kleine Kinder in ihrem Alltag begleiten und ihnen treue Freunde sind.
 
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