Staatsekretär Hans Winkler bei Kroatien- Tagung in Wien
Wien (bmeia) - "Kroatien hat sich in den letzten Jahren zu einem nachhaltig stabilen Partner
in Europa entwickelt, das erfolgreich seinen Weg in die Europäische Union geht. Es ist heute eine der Hoffnungsregionen
Europas, mit der Österreich nicht nur politisch und kulturell eng verflochten ist, sondern auch wirtschaftlich.
Rund ein Viertel aller ausländischen Direktinvestitionen werden von der österreichischen Wirtschaft -
dem größten ausländischen Investor in Kroatien - getätigt," so Staatsekretär Hans
Winkler anlässlich der IDM (Institut für Donauraum und Mitteleuropa)- Kroatien Tagung.
"Bei der schrittweisen Annäherung an die EU geht es um mehr als um die Erschließung und Zusammenführung
neuer Märkte. Im Vordergrund steht vielmehr die Wiedervereinigung Europas mit dem Ziel, Wurzeln für historische
Konflikte zu beseitigen" betonte Winkler.
"Die Reformarbeit der kroatischen Regierung unter Premierminister Ivo Sanader hat zu bemerkenswerten Fortschritten
auf allen Ebenen geführt - ein Beispiel dafür, welche Fortschritte möglich sind, wenn demokratische
und marktwirtschaftliche Reformen konsequent umgesetzt werden", so der Staatsekretär.
Winkler attestierte Kroatien eine Vorreiterrolle - als Stabilitätsfaktor und als Antrieb für die gesamte
Region des Westbalkans. "Der Lichtblick einer künftigen Mitgliedschaft in der EU ist zweifellos ein starker
Anreiz für notwendige Reformen. Primär dienen diese jedoch den Kroatinnen und Kroaten selbst", sagte
Winkler.
Der Staatsekretär wies jedoch auch darauf hin, dass Kroatien in Bereichen, die von der Kommission als Hauptaufgaben
definiert wurden, noch Anstrengungen unternehmen müsse. "Um die Voraussetzungen für Neuinvestitionen
und Privatisierungen zu verbessern, bedarf es noch tiefer greifender institutioneller Reformen in der Verwaltung,
der Justiz, in der Bekämpfung der Korruption, aber auch im Bereich des Arbeitsrechts und des Ausbildungssystems",
so Winkler.
Die EU-Politik verfolgt für Kroatien - wie für die restlichen Länder der Region - einen bilateralen
und einen regionalen Ansatz: "Jedes Land hat durch eigene Reformanstrengungen und Schritte den Annäherungsprozess
an die EU in der Hand. Zum EU-Annäherungsprozess gehört jedoch auch das Bemühen um die Vertiefung
der regionalen Kooperation. Dem neu geschaffenen Regionalen Kooperationsrat, den ein Kroate, nämlich mein
langjähriger Kollege Staatssekretär Hido Biscevic, leiten wird, kommt dabei eine wichtige Schlüsselrolle
zu. Gute nachbarschaftliche Beziehungen sind die Basis unseres gemeinsamen europäischen Handelns", so
Winkler, der abermals die gezielte österreichische Unterstützung für den weiteren Weg zusicherte. |