LH Durnwalder trifft Belluno-Ladiner   

erstellt am
24. 10. 07

Zusammenarbeit unabhängig von Referendum
Bozen (lpa) - Das Land Südtirol will mit den drei ladinischen Gemeinden in der Provinz Belluno zusammenarbeiten, und zwar unabhängig vom Ausgang des Referendums, in dem die Bürger der Gemeinden über eine Angliederung an Südtirol entscheiden. Dies hat Landeshauptmann Luis Durnwalder am 23.10. den Vertretern der Gemeinden bei einem Treffen in Bozen zugesichert.

Im Palais Widmann in Bozen eingetroffen sind heute die Bürgermeister von Cortina, Livinallongo und Colle S. Lucia, die Vertreter der ladinischen Kulturvereinigungen sowie der Koordinator des Referendums, Siro Bigontina. Ihnen allen hat Landeshauptmann Durnwalder noch einmal seine Linie erläutert: "Wir stellen keine Forderung nach einer Erweiterung unseres Landesgebiets, doch falls es die drei Gemeinden schaffen, alle juridischen und politischen Hürden aus dem Weg zu räumen, die sie von einem Anschluss an Südtirol trennen, dann heißen wir sie herzlich willkommen", so Durnwalder. Dieses Willkommen sei darauf zurückzuführen, dass man auf eine rund 400-jährige gemeinsame Geschichte zurückblicken könne.

Was das Referendum betrifft, in dem die Bewohner der drei Gemeinden darüber abstimmen, ob ein Anschluss an Südtirol weiterbetrieben werden solle, so betonte Durnwalder, dass dieses keinen Schlusspunkt darstelle. "Wir haben heute vereinbart, eine engere Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinweg zu suchen, und zwar unabhängig davon, wie das Referendum ausgeht", so der Landeshauptmann. Als mögliche Bereiche nannte Durnwalder die Loipe bzw. den Radweg, der von Toblach nach Cortina führt, aber auch die gemeinsamen Interessen, die man mit dem Kulturzentrum in Toblach oder dem Krankenhaus in Innichen verbinde, die ladinischen Fernsehprogramme oder die EU-Projekte zum grenzüberschreitenden Austausch. "Nachdem der Großteil der Ladiner in Südtirol lebt, haben wir die Pflicht, uns für die Anliegen dieser Volksgruppe zu interessieren", so Durnwalder.

Referendums-Koordinator Bigontina sprach heute von einem "ausgezeichneten Gespräch" und zeigte sich erfreut über das Angebot einer Zusammenarbeit. Auch habe er sich über die Solidarität von Seiten der Südtiroler Ladiner gefreut. "Dies zeugt von einem Erwachen des ladinischen Selbstvertrauens, auch weit über das Referendum hinaus", so Bigontina.
 
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