Autofahrer werden zur Verwendung eines Blaulichts animiert – Theoretisch bis zu 5.000 Euro Strafe
möglich
Wien (öamtc) - "Wer von uns ärgert sich nicht, wenn man schnell mit seinem Auto über
die Autobahn huschen will und irgendein Penner träumt mal wieder auf der linken Fahrspur. Drängeln? Lichthupe?
Kauf dir ein Blaulicht und ein Martinshorn, gebrauche dasselbe und du kannst dir den Fahrstreifen aussuchen, der
freigemacht werden soll." - so lautet der Aufruf in einem Kettenmail, das derzeit in zahlreichen E-Mail-Postfächern
landet. ÖAMTC-Jurist Martin Hoffer rät Autofahrern, das Mail nicht ernst zu nehmen und es einfach in
den Papierkorb zu verschieben.
Konkret wird in diesem E-Mail davor gewarnt zu drängeln, rechts zu überholen etc., weil das - unter Hinweis
auf Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung (StVO) - mit schweren Sanktionen wie Bußgeld, Punkten und
Fahrverbot geahndet werden kann, während das Anbringen eines Blaulichtes "läppische" 20 Euro
koste und den Weg frei mache. "Was allerdings nicht erwähnt wird, ist der Hinweis, dass es sich um die
deutsche Straßenverkehrsordnung handelt", sagt Hoffer.
In Österreich drohen zwar auch hohe Strafen (hier Verwaltungsstrafe genannt) und teilweise "Vormerkungen"
(keine Punkte), auch zur Entziehung der Lenkberechtigung (statt eines Fahrverbotes) kann es kommen - etwa beim
ganz dichten Drängeln. Die markanteste Abweichung besteht aber beim "Clou" des Hoax: "Die Verwendung
eines Blaulichtes mag in Deutschland zwar vielleicht nur mit 20 Euro verfolgt werden, bei uns kann das aber theoretisch
bis zu 5.000 Euro kosten", sagt der ÖAMTC-Jurist abschließend.
Der genaue Wortlaut des derzeit kursierenden Kettenmails (sic!)
An alle Autofahrer! Wer von uns ärgert sich nicht, wenn man schnell mit seinem Auto über die
Autobahn huschen will und irgendein Penner träumt mal wieder auf der linken Fahrspur. Drängeln? Lichthupe?
Aber halt: Das kann nach der neuen Vorschrift der StVO sehr teuer werden! Seit dem 1.8.2006 gilt nämlich die
neue Dränglervorschrift in Österreich: 250 Euro - 4 Punkte - 3 Monate Fahrverbot. Daher: Lieber gleich
rechts überholen. Das kostet lt. gültiger StVO nämlich im Moment: 50 Euro - 3 Punkte - Fahrverbot
gibt es erst bei mehrmaligen Wiederholungen. Fazit: 200 Euro - 1 Punkt - 3 Monate Fahrverbot gespart! Noch mehr
sparen? Also rauf auf den Pannenstreifen. Das kostet lt. gültiger StVO im Moment 50 Euro - 2 Punkte. (gilt
wahrscheinlich auch als rechts überholen, also 50+50Euro, 3+2 Punkte?) Wieder ein Punkt gespart! Niemanden
bedrängt, nicht aufgeregt, Nerven geschont, schnell vorangekommen. Fazit: 200 Euro, 2 Punkte und 3 Monate
Fahrverbot gespart. Es geht noch viel billiger und effektiver für die ganz Harten! Kauf dir ein Blaulicht
und ein Martinshorn, gebrauche dasselbe und du kannst dir den Fahrstreifen aussuchen, der freigemacht werden soll.
Die Verwendung solcher kleinen Hilfen im täglichen Verkehr kostet läppische 20 Euro. Steht so im §
38 StVO. Blaulicht und Horn werden dann aber beschlagnahmt - daher möglichst preiswert und sofort in größeren
Mengen im Versandhandel (Conrad, Westfalia, etc.) kaufen. Fazit: 230 Euro gespart und - K E I N E - Punkte!!! So
sieht cleveres autofahren aus!! |