Wien (bpd/sts) - Anläßlich der Präsentation des Kalenders der „Allianz für den freien
Sonntag“ betonte Staatssekretärin Heidrun Silhavy, dass "die Wochenendruhe und damit der arbeitsfreie
Sonntag einen Meilenstein in der Sozialpolitik darstellen. Natürlich gibt es Berufe wo auch Wochenenddienste
notwendig sind, wie beispielsweise in Betreuungsberufen, im Bereich der Sicherheit oder in Krankenhäusern.
Es gibt auch zunehmend wieder Bereiche, in denen aus der Gegenüberstellung von Arbeitsorganisations- beziehungsweise
Kostenaufwand, Sonntagsarbeit gemacht wird."
„Auch in der Freizeit nehmen wir, die Konsumentinnen und Konsumenten, die Angebote der Wirtschaft von Sonntagsarbeitskräften
in Anspruch. Und es werden immer wieder Stimmen laut, aus dem Sonntag wieder einen Werktag/Arbeitstag machen zu
wollen. Dabei ist der arbeitsfreie Sonntag ein kostbares Gut und zwar für den einzelnen Menschen, für
das partnerschaftliche und familiäre Leben aber auch für eine funktionierende Gemeinschaft“ betonte die
Staatssekretärin.
Von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wird immer mehr Flexibilität gefordert, aber diese Flexibilität
orientiert sich in der Norm nicht an den familiären und persönlichen Bedürfnissen. Deshalb wird
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in zunehmenden Maß schwieriger zu bewältigen. Oftmals reduzieren
sich die Familienzeiten nur mehr auf das Wochenende.
Der Sonntag als Zeit, Familie und soziale Kontakte auch zu leben und zu erleben ist unabdingbar.
Vom gesundheitlichen Aspekt ist ein längerer Freizeitblock, wie durch die Wochenendruhe, unbestritten und
besonders wichtig, als Regenerationsphase und zum Auftanken der Energiereserven, um den täglichen Herausforderungen
entsprechen zu können. Sonntag sollte als Startmaschine in den neuen Wochenbeginn gesehen werden
Der Sonntag gilt in Österreich, einem Land in dem Sozialisierung und Verankerung im Gesellschaftsleben ein
wichtiger Teil des Wohlbefindens, der Lebensqualität und auch des Funktionierens des Gemeinschaftsgefüges
ist , als ein wichtiges Kulturgut, sagte Silhavy.
Auch in einem Entschließungsantrag des Europäischen Parlaments zur Sonntagsruhe kommt dies zum Ausdruck.
Das Europäische Parlament fordert die EU-Mitgliedsstaaten und die Sozialpartner auf, den Traditionen, sowie
den kulturellen, sozialen, religiösen und familiären Bedürfnissen ihrer Bürgerinnen und Bürger
angemessen Rechnung zu tragen und den besonderen Charakter des Sonntags als Ruhetag anzuerkennen, weil in der Regel
alle Familienmitglieder an diesem Tag frei haben. Weiters fordert das Europäische Parlament von den Mitgliedsstaaten,
das Recht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf eine wöchentliche Ruhephase zu bekräftigen und
im Hinblick auf die Sonntagsruhe die Regelung über die Öffnungszeiten von Geschäften auf die Regelung
über die Arbeitszeiten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern abzustimmen. |