Wien (mmg/öj) - "The Walker" (USA/UK, 2007, Paul Schrader) nimmt das Gehen wortwörtlich.
Er begleitet einsame, ältere aber gut situierte Damen zu verschiedenen gesellschaftlichen Verpflichtungen.
Diese äußerst amüsante Darstellung, die den Zuschauer sehr bald an "American Gigolo"
(USA, 1980) desselben Autors erinnert, zeigt die Verstrickungen, in die der selbstbewusste und intelligente Carter
Page durch eine Reihe unglücklicher Zufälle gerät.
Der deutsche Spielfilm "Am Ende kommen Touristen" (2007, Robert Thalheim) zeigt einen Zivildiener,
der in der internationalen Jugendbegegnungsstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz Holocaust-Überlebende
betreut. Der Autor verbleibt jedoch nicht nur dabei, die Arbeit des jungen Deutschen zu zeigten. Er führt
ihn in die Stadt Oswiecim und zeigt ihn in seiner Freizeit. So nimmt die Figur Leben an und wird in seiner Tätigkeit
und in seiner Weltanschauung deutlicher definiert.
In "Actrices" (F, 2007, Valeria Bruni-Tedeschi) kann das Publikum die Inszenierung von Turgenjews
"Ein Monat auf dem Lande" mitverfolgen. Die in dem Stück spielenden SchauspielerInnen und ihre problematischen
Beziehungen bilden den Hauptfokus des Films. Vor allem die Person der Hauptdarstellerin (gespielt von Valeria Bruni-Tedeschi),
die nicht nur mit Verstorbenen spricht sondern auch von einer literarischen Figur, der von Natalia Petrovna- deren
Rolle sie verkörpert-, durch den Film begleitet wird.
Am Abend legte in der Viennale- Zentrale in der Wiener Urania DJ Martin Siewert auf. |