Gender Tage 2007 "Rollenklischees und Gewaltprävention"   

erstellt am
05. 11. 07

Gemeinsame Initiative von Bildungsministerin Schmied, Männerminister Buchinger und Frauenministerin Bures
Wien (bmukk) - "Mädchen und Burschen sollen sich in unseren Schulen ohne geschlechtsspezifische Einschränkungen voll entfalten", betont Bildungsministerin Claudia Schmied anlässlich der vom 3. November bis 10. Dezember 2007 an Österreichs Schulen erstmals stattfindenden Gender Tage. Themenschwerpunkt der gemeinsamen Initiative von Bildungsministerin Claudia Schmied (bmukk), Männerminister Erwin Buchinger (BMSK) und Frauenministerin Doris Bures (BKA-Frauen) ist das Aufbrechen von Rollenklischees und die Gewaltprävention.

Ziel der Gender Tage 2007 ist, Rollenklischees und geschlechtsspezifische Gewalt zum Thema zu machen. Dazu gibt es eine Fülle von Informationen und Angeboten der beteiligten Ministerien. Auf dem Gender + Bildung Portal http://www.gender.schule.at werden für Lehrerinnen und Lehrer Materialien und Texte, Anregungen und konkrete Beispiele für den Fachunterricht bereitgestellt.

Die Gendertage sollen die Entwicklung der Schulen in Richtung Geschlechtersensibilität unterstützen. Wichtig ist dabei, die geschlechtsspezifische Sozialisation und deren Auswirkungen in allen Facetten, egal ob es um Ausbildungs- und Berufswahl, Lebensplanung, Freizeitgestaltung oder das eigene Denken und Verhalten geht, in altersadäquater Form bewusst zu machen. "Ein geschlechtsensibler Umgang mit alltäglichen Formen von Gewalt und aggressivem Verhalten, das Wahrnehmen der Zusammenhänge zwischen Gewalt, geschlechtsspezifischer Sozialisation und Männlichkeits- bzw. Weiblichkeitsbildern und das Aufzeigen von Möglichkeiten zur Prävention und Intervention sollen auch in der Schule zu einem partnerschaftlichen Umgang miteinander führen", begründet Bildungsministerin Schmied ihr Engagement. "Am 30. November werde ich mit Lehrerinnen und Lehrern Erfahrungen austauschen und darüber diskutieren, welche Unterstützungs- und Weiterbildungsmaßnahmen für diese anspruchsvolle Arbeit notwendig sind", kündigt Ministerin Schmied die Hauptveranstaltung des bmukk zu den Gender Tagen 2007 an.

Ab 3. November, dem Internationalen Männertag, können die Schulen in allen neun Bundesländern auf ein vom Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz finanziertes, breit gefächertes Angebot von Workshops und Veranstaltungen zur Sensibilisierung von Buben und männlichen Jugendlichen zurückgreifen, das von professionellen Männerberatungseinrichtungen durchgeführt wird. Bundesminister Erwin Buchinger wird sich am 11. Dezember gemeinsam mit einer Gruppe männlicher Jugendlicher im Ministerium bei einem Workshop mit dem Thema Konflikt- und Gewaltprävention auseinandersetzen. "Konflikt- und Gewaltprävention muss bereits in jungen Jahren, also direkt bei den Buben und Jugendlichen ansetzen. Gerade gewalttätige Buben leiden oftmals an mangelndem Selbstwertgefühl - hier setzt die Gewaltprävention am besten an, und auch Rollenklischees können spielerisch aufgebrochen werden. Ihre Stärken, ihre Kraft und Energie sollte in Richtung einer partnerschaftlich orientierten, positiven männlichen Identität gelenkt werden", hebt Minister Buchinger hervor. Eine weitere Initiative des Männerministers ist das Angebot eines österreichweiten Überblicks der vorhandenen Angebote an geschlechtssensiblen Projekten für Buben und männliche Jugendliche. Damit können Schulen in Hinkunft (auf eigene Kosten) aus einem breiten Angebot Projekte auswählen (die Zusammenstellung zum Download auf http://www.boysday.at).

Frauenministerin Doris Bures hält einen "partnerschaftlichen, gewaltfreien Umgang miteinander" für "mindestens genauso wichtig wie Mathematik und Geographie". "Buben und Mädchen müssen von klein auf lernen, dass Gewalt ein schweres Unrecht ist. Dann sind Buben später weniger gefährdet, Täter zu werden. Und Mädchen sind später weniger gefährdet, Opfer zu werden - weil sie gelernt haben, Gewalt nicht zu tolerieren", so Bures. Die Frauenministerin unterstützt im Rahmen der Gender Tage Mädchen, die im schulischen Bereich Gewalt selbst erfahren haben, oder sich mit diesem Themenbereich präventiv auseinandersetzen wollen. So wird eine Materialiensammlung zum Thema "Gewalt und Rollenklischees" angeboten, die im Unterricht speziell zur Information und Sensibilisierung von Schülerinnen eingesetzt werden kann. Bilder, Artikel, Software, etc. sollen vor allem das Bewusstsein schärfen, dass Gewalt ein grobes Unrecht ist, das in keiner Form toleriert werden darf. Außerdem werden die wichtigsten Anlaufstellen, Helpline und Beratungsangebote für Mädchen und junge Frauen auf der Homepage http://www.gender.schule.at aufgelistet. Dadurch soll es Mädchen erleichtert werden, rasch an die richtige Stelle zu gelangen.

Der Zeitpunkt der gemeinsamen Initiative von Bildungsministerin Claudia Schmied, Männerminister Erwin Buchinger und Frauenministerin Doris Bures ist bewusst gewählt: Die "Gender Tage" starteten am 3. November, dem "Internationalen Tag des Mannes" und enden am 10. Dezember, dem "Internationalen Tag der Menschenrechte". In diesem Zeitraum finden auch die "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" statt, die am 25. November, dem "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" beginnen.
 
zurück