Kardinal Schönborn vergleicht Pater Werenfried mit dem heiligen Paulus und mit Don Bosco    

erstellt am
05. 11. 07

Wien (kirche in not) - Der Erzbischof von Wien, Christoph Kardinal Schönborn, hat in einem Gespräch mit Herbert Rechberger, dem Geschäftsführer vom Hilfswerk „Kirche in Not“ Österreich, gesagt, der im Jahre 2003 verstorbene Gründer der Organisation, Pater Werenfried van Straaten, sei „nur mit dem heiligen Paulus und mit Don Bosco vergleichbar“. Er bezeichnete den niederländischen Prämonstratenserpater als einen „einzigartigen Mann der Versöhnung und der Hilfe in vieler Not“. Sein Charisma sei auch über seinen Tod hinaus lebendig, und „diese Gabe für die Kirche“ sei weiterhin notwendig. Die Kirche sei vielerorts in Not, fügte der Kardinal hinzu. Es gebe, wie Jesus es gesagt habe, eine „riesengroße Ernte“, aber viel zu wenig Helfer. Dass „Kirche in Not“ nach wie vor so aktiv sei, sei ein „starkes Hoffnungszeichen“. Anlässlich des 60jährigen Bestehens des Hilfswerkes wünsche er Gottes Segen für die nächsten Jahre von „Kirche in Not“.

Pater Werenfried sei auch für ihn persönlich ein großes Vorbild, betonte Kardinal Schönborn, da er gezeigt habe „wie man ordentlich bettelt, um Christen und anderen Menschen in Not zu helfen“. Dies sei bisweilen auch seine eigene Aufgabe, denn auch er müsse oft Geld für diverse Nöte sammeln.

Er sei Pater Werenfried zweimal persönlich begegnet. Besonders beeindruckt sei er gewesen, als der Gründer von „Kirche in Not“ mit ihm über seine Hilfe für die Russisch-Orthodoxe Kirche gesprochen habe. Schönborn: „Dies hat mich tief beeindruckt. Das war der Geist, aus dem heraus er nach dem Krieg in Deutschland geholfen hat.“ Pater Werenfried stamme als Holländer aus einem Land, das „so viel unter der deutschen Herrschaft gelitten“ habe. Dennoch habe er nach dem Krieg die Versöhnung gesucht. „Und nun vor einigen Jahren dieses Bemühen, auch der Russisch-Orthodoxen Kirche zu helfen, und das in einer Situation, die auch schwierig war. Ich halte diesen Gedanken für sehr, sehr kostbar. “ Es sei ein „zutiefst christlicher, ein zutiefst ökumenischer Gedanke“.

Das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not“, das direkt dem Vatikan untersteht, wurde 1947 von dem holländischen Prämonstratenserpater Werenfried van Straaten gegründet, der nach dem Zweiten Weltkrieg Holland und Belgien eine Hilfsaktion für die ehemaligen Feinde, die Deutschen, ins Leben rief, um Versöhnung zu stiften. Da er damals vor allem Lebensmittel, insbesondere Speck sammelte, wurde er als „Speckpater“ weltberühmt. Im Laufe der Zeit wurde jedoch aus der Nachkriegsinitiative ein weltweit tätiges Hilfswerk, das überall dort pastorale Hilfe leistet, wo die Katholische Kirche verfolgt oder diskriminiert wird oder zu arm ist, um ihre seelsorgerischen Aufgaben zu erfüllen. Es unterstützt Projekte in 140 Ländern der Welt.
 
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