"Call Media Vienna" setzt wichtige Impulse für den Medienstandort Wien
Wien (rk) - Auf enormes Interesse stieß der vom ZIT Zentrum für Innovation und
Technologie, der Technologieagentur der Stadt Wien, in Zusammenarbeit mit departure wirtschaft, kunst und kultur
gmbH durchgeführte erste Förderwettbewerb für den Wiener Medienbereich "Call Media Vienna 2007".
104 Wiener Unternehmen beteiligten sich, die 14 besten Projekte wurden von einer ExpertInnenjury ausgewählt
und werden mit insgesamt 1,6 Mio Euro unterstützt. Von den 14 geförderten Unternehmen ist die Hälfte
jünger als drei Jahre, 11 sind Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten und drei Projekte
wurden von Unternehmen in Gründung eingereicht. Die Vielfalt der geförderten Vorhaben demonstriert die
große Bandbreite des Medienbereichs und reicht von Internetplattformen über innovative Services auf
mobilen Endgeräten bis hin zu neuen Formen der medialen Umsetzung von Gebärdensprache.
"Die Dominanz von Kleinstunternehmen und Neugründern unter den Geförderten zeigt, dass die Medienszene
Wiens in einem hohen Ausmaß von jungen, kreativen Unternehmen mit hoher Innovationskraft geprägt ist.
Damit verbunden ist ein enormes wirtschaftliches Potenzial, dass wir in Zukunft noch besser ausschöpfen wollen.
Wir intensivieren deshalb gezielt unsere wirtschaftspolitischen Initiativen um den Medienbereich als Wirtschaftsfaktor
in Wien zukünftig weiter auszubauen. Mit dem Media Call haben wir auch erstmals einen gemeinsamen Förderwettbewerb
unserer Technologie- und Kreativagenturen also ZIT und departure durchgeführt", so Finanz- und Wirtschaftsstadträtin
Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner.
Erster Förderwettbewerb im Medienbereich
Mit dem Call Media Vienna 2007 wurde im Rahmen einer monetären Fördermaßnahme in Österreich
erstmals dezidiert der Medienbereich angesprochen. "Ziel war es, insbesondere jene Wiener Unternehmen anzusprechen,
die sich mit innovativen und kreativen Entwicklungen und Anwendungen im Schnittstellenbereich von Unterhaltungselektronik,
Design und Informationstechnologien beschäftigen und die hohe Anzahl an Einreichungen - insgesamt wurden 106
Projekte eingereicht - zeigt den Bedarf dieser Themensetzung", freut sich ZIT Geschäftsführer Dr.
Claus Hofer. Angesichts dieses hohen Interesses wurde das ursprünglich zur Verfügung stehende Budget
in Höhe von 1 Mio. Euro auf 1,6 Mio Euro aufgestockt. Somit können 14 Vorhaben, die insgesamt eine Gesamtinvestitionssumme
von 3 Mio. Euro aufweisen, unterstützt werden.
ExpertInnenjury traf Projektauswahl
Die Auswahl der Projekte wurde von einer ExpertInnenjury unter dem Vorsitz von Dr. Karoline Simonitsch,
selbstständige Unternehmensberaterin im Medienbereich mit großer Erfahrung im Bereich von Projektbeurteilungen,
vorgenommen. "Die Vorhaben sind vielfach durch Medienkonvergenz, das heißt, der Kombination und Verschmelzung
bislang getrennter Medien wie beispielsweise TV und Internet oder die Kombination dieser Bereiche mit mobilen Anwendungen
gekennzeichnet" erläutert Dr. Karoline Simonitsch. Von den 14 geförderten Projekten wurden folgende
vier Vorhaben von der Jury besonders ausgezeichnet:
schueler.tv.now: Video Plattform für SchülerInnen
Ziel des Projekts schueler.tv.now der Blinklicht Medienproduktions GmbH ist die Etablierung einer zentralen
Video- Plattform für alle SchülerInnen Österreichs (Zielgruppe 6- 19jährige), bei der jeder
Schüler, jede Klasse, jede Schule Beiträge gestalten kann. Die Video-Plattform wird redaktionell betreut
und durch das Angebot zielgruppenorientierten Contents mit pädagogischem Anspruch durch die Betreiber ergänzt.
Insgesamt wird schueler.tv.now - auch optisch - als junge, frische, schnelle und qualitätsvolle Medienplattform
konzipiert.
Virtuality TV: Avatare führen durch die Sendung Zielsetzung des Projekts Augmented Virtuality TV der Firma
ovos realtime 3D ist die Entwicklung eines innovativen Sendeformates als Hybrid zwischen TV-Sendung und interaktiver
online Echtzeit 3D-Applikation. Die Studioarchitektur einer live-Sendung bildet eine 3D-Landschaft, die mittels
eines Avatars - ein grafischer Stellvertreter einer echten Person in der virtuellen Welt - von den UserInnen begehbar
ist. Durch die unmittelbare Mitwirkung der Avatare erfolgt die direkte Einbindung der UserInnen in die Sendung,
zum Beispiel indem ihre Avatare live ins Studio eingeladen werden.
Sign Time: Nachrichten im Internet in Gebärdensprache
Beim Projekt Sign Time, Nachrichten im Internet in österreichischer Gebärdensprache der SignTime GmbH
i.G. wird eine Webpage kreiert, die tagesaktuelle Nachrichten für BenützerInnen der Österreichischen
Gebärdensprache (ÖGS) zur Verfügung stellt. Diese Nachrichten werden in Form von Kurzvideos aufbereitet.
Es werden on demand Videos in den Ressorts Politik/Chronik/Kultur/Sport abrufbar sein.
Yabadub: Live Audio Kommentare
Mit yabadub - Live Audio Kommentar von Super-Fi Brand Communications sollen Live-Ereignisse jeder Art, wie Sportveranstaltungen,
Konzerte, Partys etc. via Web oder Handy kommentiert und über Mobiltelefone bzw. das Internet gesendet werden.
Wien bietet umfassendes Angebot für Medienunternehmen
Die Medienbranche zählt zu jenen Wirtschaftsbereichen, die sich besonders dynamisch entwickeln. Wien ist Österreichs
größter Medienstandort, zwei Drittel aller Medienunternehmen in Österreich befinden sich in Wien.
Mehr als die Hälfte der über 2.000 Medienunternehmen, in denen mehr als 50.000 Beschäftigte arbeiten,
wurde in den letzten 10 Jahren gegründet. Rund 70 Prozent aller Medienunternehmen zählen zu den Kleinstunternehmen
mit weniger als 10 Beschäftigten. Etwa die Hälfte aller Unternehmen beschäftigen lediglich ein oder
zwei MitarbeiterInnen. Untersuchungen zeigen, dass vor allem diese KMU für die Aufwärtsentwicklung bei
Beschäftigung und Wertschöpfung in der Medienbranche verantwortlich sind. Die Stadt Wien fördert
daher gezielt diese KMU durch monetäre Förderungen und ein adäquates Infrastrukturangebot. Das MEDIA
QUARTER MARX im 3. Wiener Gemeindebezirk bietet gerade für hoch spezialisierte, kreative Unternehmen hervorragende
Infrastruktur und ein starkes Netzwerk für Kooperation und Wachstum. In die derzeitige Erweiterung des Standortes
investiert die Stadt 57 Mio. Euro. Ab 2009 stehen damit zusätzlich rund 19.000 Quadratmeter mit modernster
Technik ausgestattete Büro- und Produktionsräume zur Verfügung. |