Wien (mmg/öj) - Mit einem BesucherInnenrekord von 91.700 schloss am Mittwoch, dem 31. Oktober das Vienna
International Filmfestival. Von den 321 Filmvorstellungen innerhalb von 12 Tagen waren 126 ausverkauft und die
Gesamtauslastung betrug 79,2 %. Die der Schauspielerin Jane Fonda und der amerikanischen Filmemacherin Stephanie
Rothman gewidmeten Special Programs erfreuten sich eines beachtlichen Erfolges. Ähnlich das Programm des Filmarchivs
Austria Proletarisches Kino in Österreich und die Retrospektive Der Weg der Termiten, die sich dieses Jahr
auf das Österreichische Filmmuseum als Aufführungsort beschränkte.
Bei der Viennale werden jährlich drei unabhängige Filmpreise vergeben, die verschiedenen Auswahlkriterien
unterliegen.
Den Wiener Filmpreis erhält immer ein österreichischer Langfilm, der seit der letzten Viennale seine
Premiere hatte oder bei der diesjährigen Viennale vorgeführt wurde. Dieses Jahr ist der Sieger "Rule
of Law" (2006) von Susanne Brandstätter. In dem Dokumentarfilm begleitet die Filmemacherin die in
einem internationalen Streitfall ermittelnde UN-Richterin Claudia Fenz.
Der Viennale- Standard Publikumspreis wird von einer aus Standard-Lesern ausgewählten Jury verliehen. Dieses
Jahr geht er ebenfalls an einen Dokumentarfilm, nämlich an "Rubljovka - Straße zur Glückseligkeit"
(D, 2007) von Irene Langemann. Die titelgebende Strasse in Moskau, die das Zentrum der Stadt mit der russischen
Provinz verbindet, ermöglicht es, den Film zu einem "Roadmovie der etwas anderen Art" (so die Jury)
zu entwickeln.
Der Preis der internationalen Filmkritik, FIPRESCI, geht diesmal an "Shotgun Stories" (USA, 2007)
von Jeff Nichols. Diese tragische Familiengeschichte zeigt worauf es im Leben ankommt, welch dünne Grenze
sich zwischen Liebe und Hass befindet und wie viel Stille der Mensch braucht, um die Dinge, die ihn beschäftigen
zu analysieren.
Die nächste spannende Viennale findet vom 17. bis 29. Oktober 2008 statt. |