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Verhandlungen über Tabakgesetz sind gescheitert |
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erstellt am
02. 11. 07
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Kdolsky:
Keinerlei Bewegung bei der SPÖ
Wien (bmgfj) - Enttäuscht zeigte sich Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky am 31.10. über
das Scheitern einer gesetzlichen Regelung zum Nichtraucherschutz. "Mit der Novelle zum Tabakgesetz wäre
erstmals in Österreich neben dem öffentlichen Bereich auch der Nichtraucherschutz in der Gastronomie
gesetzlich verankert gewesen. Mein Ziel war es einen flächendeckenden Nichtraucherschutz umzusetzen und ein
friedliches Nebeneinander von Nichtrauchern und Rauchern zu ermöglichen", sagte Kdolsky. Trotz der Bereitschaft,
dem Regierungspartner im Rahmen der Verhandlungen deutlich entgegenzukommen - sowohl bei den Übergangsfristen
als auch bei der Streichung der fortschrittlichen technischen Lösung in Form einer genau definierten Lüftungsanlage
- habe es von Seiten der und Verhandlungsbereitschaft gegeben. "Als Gesundheitsministerin und Ärztin
bedauere ich, dass der Koalitionspartner nicht zu einer gesetzlichen Regelung des Nichtraucherschutzes bereit ist.
In den kommenden Wochen und Monaten werde ich mich aber weiterhin für eine gesetzliche Regelung einsetzen
und ich hoffe auf eine dementsprechende Kooperationsbereitschaft des Koalitionspartners", so Kdolsky abschließend. |
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Grünewald: Fahrlässiger Umgang mit Gesundheit der Menschen
Wien (grüne) - "Als fahrlässigen Umgang mit der Gesundheit der Menschen", bezeichnet
Kurt Grünewald, Gesundheitssprecher der Grünen, die Nicht-Einigung der Regierung beim Tabakgesetzt. "Alles
wäre besser als kein Tabakgesetz. Die Nicht-Einigung bedeutet nämlich, dass der völlige Wildwuchs
weiter bestehen bleibt. Das nützt niemandem, weder den Rauchern noch den Nicht-Rauchern", so Grünewald. |
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Vilimsky: Verhindertes Tabakgesetz am besten gleich in den Müll!
Wien (fpd) - Es sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung wenn nun das geplante Tabakgesetz fürs
erste vom Tisch sei, am besten wäre jedoch, wenn es auch für die Zukunft gleich in den Müll wandern
würde. Die Raucherhatz, die derzeit in einer nie da gewesenen Hysterie in ganz Europa grassiere, müsse
endlich beendet werden, so der Generalssekretär der FPÖ, NAbg. Harald Vilimsky, in einer ersten Reaktion.
Er, Vilimsky, trete in guter alter Tradition für Wahlfreiheit bei den Gastronomen ein. Jedem stünde es
frei Nichtraucherlokale zu betreiben. Wären diese der große "Renner", dann wäre Österreich
bereits übersäht davon. Die laufende Bevormundung von mündigen Bürgern sei jedoch strikt abzulehnen
und dem Regulierungswahn müsse endlich entschieden entgegengetreten werden, so Vilimsky abschließend. |
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Grosz: Großer Erfolg für BZÖ
Wien (bzö) - Als großen BZÖ-Erfolg bezeichnete BZÖ-Generalsekretär Gerald
Grosz die Ankündigung, dass das von der rot-schwarzen Regierung geplante gesetzliche Rauchverbot in Lokalen
doch nicht kommt. "Wir konnten mit unserer Ankündigung für ein überparteiliches Volksbegehren
diese Verbots- und Entmündigungspläne von SPÖ und ÖVP vorerst stoppen. Das geplante Inkrafttreten
des Rauchverbotes mit Jahresbeginn ist vom Tisch", zeigte sich Grosz erfreut.
Das BZÖ hatte tags zuvor vorgeschlagen, eine breite Front gegen die rot-schwarze Verbots- und Entmündigungspolitik
in einer gemeinsamen überparteilichen Plattform zu bilden und ein Volksbegehren für die Freiheit und
für die friedliche Koexistenz von Rauchern und Nichtrauchern zu starten. Bereits zu Jahresbeginn hatte das
BZÖ 20.000 Unterschriften gegen ein gesetzliches Rauchverbot gesammelt und Parlamentspräsidentin Prammer
übergeben. "Das BZÖ steht für ein klares NEIN zur Verbotspolitik der großen Koalition.
Ein gesetzliches Rauchverbot wäre ein unerlaubter Eingriff in die unternehmerische und persönliche Freiheit
der Menschen in Österreich", so Grosz.
Grosz bezweifelt jedoch, dass SPÖ und ÖVP in der Frage des Rauchverbotes endgültig zur Vernunft
gekommen sind. "Wir werden gemeinsam mit den zahlreichen Trafikanten, Gastronomen, Bürgerinitiativen
usw. wachsam sein und weiter für die Freiheit und Selbstbestimmung der Österreicherinnen und Österreicher
und gegen eine Verbotspolitik kämpfen", so der BZÖ-Generalsekretär abschließend. |
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Hinterleitner: Gastronomie führt Bemühungen zum Nichtraucherschutz fort
Wien (pwk) - "Auch wenn der von Bundesministerin Kdolsky vorgelegte Gesetzesvorschlag nun nicht
zur Umsetzung gelangt, ändert dies nichts daran, dass die Gastronomie den bereits mit der freiwilligen Selbstverpflichtung
vor mehr als drei Jahren eingeschlagenen Weg fortsetzt und sich um eine ständige weitere Verbesserung des
Nichtraucherschutzes in den Betrieben bemüht", betonte der Obmann des Fachverbandes Gastronomie, Helmut
Hinterleitner.
Wie das Meinungsforschungsinstitut OGM kürzlich in einer unabhängigen Erhebung feststellte, haben bereits
drei Viertel aller österreichischen Gastronomiebetriebe Maßnahmen zum Nichtraucherschutz umgesetzt.
"Ich bedanke mich bei den vielen tausenden Gastwirten, die damit bereits unter Beweis gestellt haben, dass
ihnen das friedliche Nebeneinander von Rauchern und Nichtrauchern wichtig ist", so Hinterleitner.
Dieser Weg ist sicher nicht der Einfachere, denn er verlangt Kreativität und Flexibilität beim Unternehmer
und ein hohes Maß an gegenseitigem Verständnis bei den Gästen. "Ich bin aber nach wie vor
davon überzeugt, dass dieser Weg der wechselseitigen Akzeptanz beider Gästegruppen für die Gastronomie
der einzige richtige Ansatz ist. Er garantiert letztlich auch den Fortbestand der überall geschätzten
österreichischen Wirtshaus- und Kaffeehauskultur", unterstreicht der Gastronomie-Sprecher.
In diesem Sinne unterstützt der FV Gastronomie auch weiterhin die Intentionen von Bundesministerin Kdolsky
und nehmen ihre Einladung gerne an, an Initiativen zur Weiterentwicklung und Verbesserung des Nichtraucherschutzes
in der Branche mitzuarbeiten. "Wir appellieren an alle politischen Verantwortlichen ihre Kräfte jetzt
nicht in gegenseitige Schuldzuweisungen zu vergeuden, sondern sich konstruktiv an einem umfassenden Nichtraucherschutz
nach dem Prinzip der "Wahlfreiheit für alle" zu beteiligen, Jetzt kann jeder beweisen, wie wichtig
ihm Nichtraucherschutz wirklich ist!", so Hinterleitner.
Wenn es damit gelingt, das Verständnis weiter zu fördern und die Angebote für alle Gästegruppen
auszuweiten und zu verbessern, wäre damit allen Beteiligten - vor allem unseren Gästen - am meisten gedient.
Österreich hat nun die einmalige Chance, innerhalb der angekündigten Frist von 6 Monaten unter Beweis
zu stellen, dass es keiner gesetzlichen Zwangsregelung bedarf, die die private und unternehmerische Freiheit massiv
einschränkt und trotzdem ein umfassender Nichtraucherschutz gewährleistet ist. |
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Turecek: Für Sensibilierung des Themas "Nichtraucherschutz" ,
aber gegen Einschränkung der individuellen Entscheidungsfreiheit
Wien (wvwien) - Erleichtert zeigte sich KR Willy Turecek (Vorsitzender der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft
im SWV Wien), dass es derzeit zu keiner voreiligen und für die Gastronomie nachteiligen Einigung hinsichtlich
des Tabakgesetzes kommt. "Es hätte wenig Sinn gemacht, das Tabakgesetz vorschnell und konfliktbeladen
zu verabschieden. Die KollegInnen in de r Gastronomie sind - aufgrund der heftigen Diskussionen der Vormonate -
schon verunsichert genug und der wirtschaftliche Schaden für die Branche wäre enorm gewesen.", so
Turecek.
Für den SWV Wien zählen Maßnahmen zur Sicherstellung des Nichtraucherschutzes im geschlossenen,
öffentlichen Raum zu den gesundheitspolitisch wichtigen Maßnahmen. "Ich finde es richtig, die Menschen
hinsichtlich der Gefahren des Tabakkonsums zu informieren und die Gesellschaft in diese Richtung zu sensibilisieren,
aber die Entscheidungsfreiheit, ob geraucht wird oder nicht, muss individuell bleiben. Ich bin froh, dass es jetzt
zu keiner "Zwangsbeglückung" für die Gastronomie kommt. Wir werden als Interessensvertretung
alles daran setzen, den Dialog aufrecht zu halten, aber jeden wirtschaftlichen Schaden für die Gastronomie
abzuwenden", schloss KR Günter Ferstl, Obmann der Wiener Kaffeehäuser. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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