Außenministerin im Vorfeld des internationalen Frauensymposiums zum Kosovo in Wien
Wien (bmeia) - "Gerade in der jetzigen Intensivphase der Statusgespräche zum Kosovo ist
es wichtig, die gemeinsamen Interessen sichtbar zu machen und den Blick für die gemeinsame Zukunft zu schärfen",
so Außenministerin Ursula Plassnik zum Kosovo-Frauensymposium am 5. und 6. November in Wien. Das Symposium
bringt serbische und kosovarische Frauen in führenden Positionen aus Politik, Medien, Wirtschaft und Zivilgesellschaft
an einen Tisch. Die Veranstaltung steht unter dem Motto "Shaping our European Future - Networking of Serbian
and Kosovar Women".
"Wir wollen dazu beitragen, eine solide Basis für die gemeinsame europäische Zukunft zu schaffen.
Dafür müssen wir die Verbindungslinien stärken und das Netz der Nachbarschaft enger knüpfen.
Wir dürfen unseren Blick nicht punktförmig auf die Statusfrage einengen. Wir müssen Vertrauensbildner
in Serbien und Kosovo aktivieren. Wie auch immer der Kosovo-Status aussehen wird - die Menschen im Kosovo und in
Serbien werden auch in Zukunft Nachbarn sein", unterstrich Plassnik.
Die Ministerin verwies darauf, dass es nicht um eine Duplizierung der Statusverhandlungen gehe. Ziel der Konferenz
sei vielmehr das Aufspüren neuer Wege, um das nachbarschaftliche Miteinander zu stärken. Dabei komme
den Frauen eine besondere Funktion zu. "Frauen sind in den Kosovo-Statusverhandlungen nicht hinreichend einbezogen.
Sie können als Praktikerinnen im Überwinden vielfältiger Barrieren einen wichtigen Dialogbeitrag
leisten. Dass so viele engagierte Frauen an dieser Konferenz teilnehmen, ist ein ermutigendes Zeichen der Bereitschaft,
einander zuzuhören, quer über die Grenzen der Politik und der Volksgruppen hinweg, und ihrer Stimme Gehör
zu verschaffen. 50 Prozent der serbischen und kosovarischen Gesellschaften sind Frauen - es ist daher wichtig,
ihr Potential gerade jetzt am Weg in die gemeinsame europäische Zukunft zu nützen."
Das Kosovo-Frauensymposium legt bewusst den Fokus auf konkrete Zusammenarbeitsfelder, die in den Statusverhandlungen
bislang nur wenig Beachtung fanden: Bildung, Soziales und Wirtschaft sowie Medien. "Was wir brauchen ist ein
breiterer, vertiefter Nachbarschaftsdialog und gezieltes Netzwerken. Österreich ist dabei auf allen Ebenen
in Serbien und im Kosovo stark engagiert. Mit dieser Konferenz setzen wir einen weiteren Mosaikstein in unserem
Bemühen, alle positiven Kontakt- und Einflussmöglichkeiten in der Region zu nützen".
Das Symposium bringt führende Vertreterinnen aus allen Lebensbereichen aus Serbien und dem Kosovo zusammen.
Die Liste der Teilnehmerinnen umfasst unter anderem die Jugendministerin Snezana Samardzic-Markovic und die Vize-Außenministerin
Milica Delevic aus Serbien, die kosovarischen Politikerinnen Nekibe Kelmendi und Edita Tahiri, die serbische Menschenrechtsaktivistin
Natasa Kandic, die Frauenrechtsaktivistin und Vorsitzende des kosovarischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Vjosa Dobruna, die Vizepräsidentin der serbischen Wirtschaftskammer Radmila Milivojevic und die Direktorin
der größten kosovarischen Mediengruppe "Koha", Flaka Surroi. |