Bozen (lpa) - Die Südtiroler Landesregierung wird am 05.11. über den Anerkennungsantrag der "Lia
di Comuns ladins" befinden. Das kündigte Landeshauptmann Luis Durnwalder am 31.10. einer Delegation der
Vereinigung der ladinischen Gemeinden an, wobei er den Ladinervertretern seine Unterstützung zusicherte. Die
neuen Spitzenvertreter der Lia, der 19 ladinische Gemeinden Südtirols, des Trentino und Venetiens angehören,
machte heute Vormittag im Palais Widmann einen Antrittsbesuch.
Die Vereinigung der ladinischen Gemeinden war 1999 auf der Grundlage des Staatsgesetzes Nr. 482 zum Minderheitenschutz
ins Leben gerufen worden. Nachdem die Vereinigung kürzlich ihre Führungsspitze neu bestellt hat, wurde
diese heute bei Landeshauptmann Luis Durnwalder vorstellig. Dabei standen Aufgaben und Tätigkeit der Lia im
Mittelpunkt.
Landeshauptmann Durnwalder betonte gegenüber den Vertretern der Ladinervereinigung, dass das Land Südtirol
nicht anders könne, als Verständnis für die Anliegen und Bedürfnisse der Minderheiten zu haben
und dass es daher die Arbeit der Lia zur Aufwertung der ladinischen Minderheit und die Zusammenarbeit der Ladiner
in den verschiedenen Provinzen unterstütze.
Der Lia-Vorsitzende und Bürgermeister von St. Christina in Gröden, Bruno Senoner, bezeichnete es als
Aufgabe der Lia, einen gemeinsamen Weg für die Ladiner zu zeichnen, der durch die Erfahrungen der verschiedenen
Einrichtungen und Organisationen der fünf ladinischen Täler zur Stärkung von Identität, Kultur,
Sprache und Selbstverständnis bereichert sei. "Auf diesem Weg", so LH Durnwalder, "können
die Maßnahmen des Staatsgesetzes 482 und die darin vorgesehenen Fördermittel zusätzliche Hilfen
darstellen."
Südtirols Landeshauptmann kündigte bei dem Gespräch auch an, dass die Landesregierung am Montag
kommender Woche über den Antrag um Anerkennung der Vereinigung "Lia di Comuns ladins" und deren
Satzungen befinden werde. Er ließ dabei keine Zweifel über den positiven Ausgang offen: "Ich habe
veranlasst, dass der Anerkennungsantrag umgehend auch auf regionaler Ebene behandelt wird", so Durnwalder.
Im Hinblick auf die konkrete Zusammenarbeit zwischen den ladinischen Gemeinden bestätigte der Landeshauptmann
der Abordnung der Ladinergemeinden-Vertreter die Einrichtung eines ladinischen Sprach- und Kulturzentrums am Brixner
Sitz der Freien Universität Bozen. |