Landeshauptmann Pühringer: Mit der Seligsprechung rückt Franz
Jägerstätter in die Reihe der großen Oberösterreicher ein
Linz (lk) - "Mit der Seligsprechung rückt Franz Jägerstätter in die Reihe der
großen Oberösterreicher ein", erklärt Landeshauptmann Dr.Josef Pühringer am 29.10. Seine
Seligsprechung passe auch deshalb zum Nationalfeiertag, "weil Franz Jägerstätter und seine Gewissensentscheidung
ein Teil unserer gemeinsamen Geschichte sind. Er wurde weit über die Grenzen unseres Landes hinaus zum Symbol
eines anderen Österreich, das es zwischen 1938 und 1945 auch gegeben hat. Eines Österreich, das dem NS-Terror
die Stirn geboten hat.
Jägerstätter war ein inneres Sensorium gegeben, um Entwicklungen, die im Ansatz schon da waren, voraus
zu fühlen. Er hat hinter die Maske der NS-Propaganda, der Rhetorik und der Verführung geschaut. Er hat
sich daher dafür entschieden, nach abgeleisteter Grundausbildung sich nicht am brutalen und gewissenlosen
Angriffskrieg der Nationalsozialisten zu beteiligen.
Der Nationalfeiertag stellt eine wichtige Brücke zur Seligsprechung Franz Jägerstätters dar. 62
Jahre nach der Republiksgründung und 52 Jahre nach dem Wiedererhalt unserer Freiheit ist ein eigenständiges
Österreich, das Franz Jägerstätter wollte, längst eine Selbstverständlichkeit. Wir sind
eine selbstbewusste, eigene Nation, die dankbar auf die Erfolgsgeschichte der letzten 62 Jahre zurück blickt.
- In Österreich gibt es heute einen breiten politischen Konsens gegen jedweden rechtsextremen Ungeist
- Menschenrechte und Menschenwürde sind oberste Richtschnur allen politischen Handelns
- Österreicher, wie Franz Jägerstätter, müssen auch in keine Kriege mehr ziehen, ganz im
Gegenteil: Zentrales Ziel unserer Außenpolitik ist es heute, Frieden zu erhalten oder Frieden wieder herzustellen.
Dazu gehören Vermittlungstätigkeit auf politischer Ebene ebenso wie die friedenssichernden Einsätze
im Rahmen der UNO-Blauhelme.
Durch sein Martyrium hat Franz Jägerstätter uns Mahnung und Auftrag hinterlassen, an diesem Österreich
weiter zu bauen und diesen Weg weiter zu gehen", betont Pühringer.
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