Wien (mmg/öj) - In "Savage Grace" (GB/USA, 2007, Tom Kalin) erzählt der Regisseur
die Geschichte eines Mordes indem er alle Indizien des Verbrechens wie eine nicht aufzuhaltende Lawine anrollen
lässt. Dank seiner Darstellung sieht das Publikum in 6 Bildern, welche Folgen eine Ehe aus Vernunft haben
kann und wie gravierend sich die Eigendynamik dieser Beziehung entwickeln kann um schließlich völlig
aus der Kontrolle der Betroffenen zu geraten.
"Joshua" (USA, 2007, George Ratliff) ist der Name der Hauptfigur dieses Films, eines 9-jährigen
frühreifen, hochintelligenten Jungen und begabten Klavierspielers. Die Geburt seiner kleinen Schwester bereitet
ihm großen Kummer, denn von nun an steht er nicht im Zentrum der elterlichen Obhut. Dass dadurch im kleinen
Joshua diabolische Eigenschaften erwachen, hat wohl niemand vorausgesehen.
Die schwierigen Familienbeziehungen und die Raumsuche eines jungen Mädchens ist der Hauptfokus von "Tout
est pardonné (F, 2007, Mia Hansen-Løve). Er zeigt uns warum Brücken entgegen der Aussage
von Annette doch zerstörbar sind und wie man eine wunderschöne Liebe zerstören kann und Jahre später
doch noch die eigenen Fehler zu korrigieren versucht.
In "Free Rainer- Dein Fernseher lügt" (A/D, 2007, Hans Weingartner) zeigt ein nach Außen
hin erfolgreicher TV-Angestellter wie man den Geschmack des Publikums steuern kann. Ein Film, der durch die Berufung
auf Qualitätskino wie Fassbinders "Angst essen Seele auf" und die Gegenüberstellung zu Talk-Shows
die Filmindustrie selbst und ihre Entwicklung
reflektiert. |