Breiter Geschmack. Goldscheider. Eine Weltmarke aus Wien  

erstellt am
12. 11. 07

Eine Ausstellung im Wien Museum Karlsplatz – 22. November 2007 bis 10. Februar 2008
Wien (wienmuseum) - Figuren des Wiener Labels Goldscheider waren in den frivolen Twenties internationale Hits und trafen den Geschmack des Publikums. Pop oder Kunst? „Geschmacksverirrungen“ und „Kunstsurrogate“? Oder doch Highlights der Keramik? Sicher ist: Goldscheider-Figuren brachten Glamour und Erotik in biedere Haushalte und sind heute teuer gehandelte Sammlerstücke. Die Ausstellung „Breiter Geschmack“ erzählt, wie es zu dieser „Weltmarke aus Wien“ kam – ein Lifestyle-Reigen zwischen Kitsch, Kult und Kommerz.

Naschkätzchen und Herzensdieb

Zunächst reüssierte die 1885 gegründete „Porzellan-Manufactur und Majolica-Fabrik“ mit orientalischen Figuren sowie Wiener Typen, ab 1910 mit Biedermeier- und Rokoko-Figuren. Den Zenit erreichte Goldscheider in der Zwischenkriegszeit. Im bürgerlichen Haushalt wurde der modische Nippes zum unverzichtbaren Wohnaccessoire. Die Vorlagen für die beliebten Geschenkartikel fanden sich in den auflagestarken Illustrierten dieser Jahre: der Bubikopf, der Star aus Film und Revue, die Golfspielerin. Typisch sind die schillernd-bunte Bemalung, die große Pose und verlockende Namen wie „Surprise“, „Naschkätzchen“ oder „Herzensdieb“.

Hochwertige Massenware
Goldscheider setzte auf seriell produzierte, hochwertige Keramik und ein internationales Vertriebsnetz. In 70 Jahren wurden über 10.000 Modelle – entworfen von jungen Künstlern – auf den Markt gebracht: Figuren, Büsten, Tiere, Masken etc. Die preislich abgestufte Produktpalette kam unterschiedlichsten Kundenwünschen entgegen. Gezeigt werden rund 250 exemplarische Produkte aus dem Hause Goldscheider. Fotos von Wohnsituationen und Modellvorlagen aus populären Medien fangen Zeitstimmung ein, zur Firmengeschichte kommen Porträts passionierter Goldscheider-Sammler.

Informationen: http://www.wienmuseum.at
 
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