Baukulturreport debattiert  

erstellt am
09. 11. 07

 Schmied: Wichtige Grundlage für faktenorientierte Politik
Wien (sk) - "Der Baukulturreport ist eine wichtige Grundlage für eine faktenorientierte Politik", betonte Kultur- und Bildungsministerin Claudia Schmied am 08.11. im Rahmen der Nationalratsdebatte. Jetzt gehe es darum, in den einzelnen Bereichen an konkreten Umsetzungen zu arbeiten. In ihrem Ressort habe sie bereits erste Schritte gesetzt, so würden Verbesserungen in der Lehrerausbildung gesetzt, um angehenden Lehrern die Architekturvermittlung näher zu bringen, junge Architekten sollen in Zukunft mehr gefördert werden und auch im Schulbau werden zukünftig Akzente gesetzt, so Schmied. Schule müsse als Lebensraum zunehmend als Lebensraum begriffen werden, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ausbau der Tagesbetreuung, unterstrich die Ministerin. "Hier ist die Zusammenarbeit mit der BIG gefordert".

Sie begrüße auch die Forderung, dass der Baukulturreport in einem regelmäßigen Zyklus erscheine, hier sei der Abstand von fünf Jahren angemessen, betonte Schmied. Überdies solle zukünftig alle zwei Jahre ein Architekturhandbuch erscheinen, in dem beispielsweise verliehene Architekturpreise publiziert werden sollen. "Bei der Öffentlichkeitsarbeit für Baukultur hoffe ich auf Ihre Mitarbeit", so die Ministerin in Richtung der Abgeordnetenbänke. Städte, Länder, Gemeinden und Wohnbauträger müssten hier gemeinsam Verantwortung tragen, um mehr Bewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen. Auch der Beirat für Baukultur, der im Bundeskanzleramt angesiedelt werden soll, sei eine "wichtige Maßnahme", bemerkte Schmied, da es jetzt darum gehe, konkrete Maßnahmen zu setzen.

Schmied sprach in ihrer Rede auch den 54 Autorinnen des Baukulturreports ihren Dank aus. Auch der ÖVP-Abgeordnete Morak wurde von Schmied gelobt, da er den Baukulturreport initiiert habe.

 

 Morak: Lyrik traf auf Prosa und dann auf die politische Wirklichkeit
Wien (övp-pk) - Die Architektur ist ein schwieriges, aber wichtiges Thema für diese Republik und entspricht dem sprichwörtlichen Bohren harter Bretter, mit dem man auch die Politik vergleicht. Von den ersten Gesprächen als Staatssekretär mit Architekten divergierender Meinungen über die Gründung einer Architekturinitiative bis zum im Nationalrat vorliegenden Architekturreport wurde Pionierarbeit geleistet, sagte ÖVP-Kultursprecher Abg. Franz Morak am 08.11. im Plenum des Nationalrates. "Auf diesem Bericht, der nun erstmals vorliegt, können wir in Zukunft aufbauen."

Morak verwies darauf, dass Architektur einen sehr breiten Zugang verlange - "mit Bedürfnissen und Forderungen, die die Gesellschafts- und Sozialpolitik ebenso berühren wie die Ästhetik, die Kulturpolitik, die Wissenschafts- und die Bildungspolitik." Als erfreuliches Novum bezeichnete Morak, dass anlässlich des Baukulturreportes Mitglieder des Bauten- und des Kulturausschusses im Parlament erstmals gemeinsam getagt hatten. "Lyrik traf auf Prosa und beide treffen heute im Plenum des Nationalrats auf die politische Wirklichkeit", so der ÖVP-Kultursprecher. "Die Ministerin hat eine große Aufgabe vor sich." "Der Baukulturreport sollte aber nicht nur im Parlament diskutiert, sondern auch in die Bundesländer exportiert werden", regte Morak an. "Dieser Dialog sollte auch in den Landtagen und Stadtparlamenten geführt werden. Architektur geht uns alle an, also kümmern wir uns auch um sie", schloss Morak.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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