Beckstein: Auf Finanzsituation in Österreich schaut man mit Neid und Anerkennung
Wien (övp-pd) - "Die österreichisch-bayerischen bzw. bayerisch-österreichischen
Beziehungen befinden sich auf hohem Niveau - ökonomisch, politisch und freundschaftlich", so Vizekanzler
Finanzminister Mag. Wilhelm Molterer beim ersten Arbeitsbesuch des bayerischen Ministerpräsidenten Günther
Beckstein. Schwerpunkte des Arbeitstreffens - an dem auch Innenminister Günther Platter teilnahm - waren Sicherheit,
Europa und Wirtschaft. Das Arbeitstreffen in Österreich bezeichnete Beckstein als "ersten weltlichen
Besuch". Seinen ersten Besuch als Ministerpräsident absolvierte Beckstein bei Papst Benedikt XVI. - aber
es war "klar", so Beckstein, "dass der erste echte Auslandsbesuch, den ich mache, dem österreichischen
Nachbarn gilt".
Vizekanzler Molterer bezeichnete Bayern als "Vorbild in mehrfacher Beziehung": "Bayern hat den Mut
zu Neuem immer gelebt, gleichzeitig aber auch den Mut zum Bewahren gezeigt." Dazu komme, dass "Bayern
ein europäisches Land ist, das ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein in die Europäische Union mit einbringt".
Molterer unterstrich, dass Bayern und Österreich als starke Partner essentielle Fragen der Sicherheit, Wirtschaft
und europäischen Herausforderungen durch "intensiven Informationsaustausch und Offenheit" angehen
müssten.
Dabei sei es wichtig, dass vor allem auch im Bereich Schengen - nach dem Wegfall der Kontrollen - "ein intensiver
Informationsaustausch erfolgt". Im Bereich Klimawandel hätten beide Länder weitgehend vergleichbare
Strukturen, "daher wäre es klug auch das Know-how zusammenzulegen, das für die ökonomische
und ökologische Effizienz wertvoll ist", so Molterer. Der Vizekanzler hob aber vor allem auch den Brenner-Basistunnel
als essentielle gemeinsame Frage hervor, die darin bestehe, "Vorlauf- und Zulaufstrecken gemeinsam hochprofessionell
auszubauen. Diese für Europa so wichtige Lebensader muss gemeinsam strategisch vorangetrieben werden."
Molterer hielt abschließend fest, dass es "ein nicht nur sehr produktives, sondern auch freundschaftliches
Treffen gewesen" sei.
Ministerpräsident Beckstein ergänzte die bereits von Molterer skizzierten Inhalte des Arbeitstreffen:
Es sei auch um die Frage gegangen, wie man sich zu Initiativen der EU - Stichwort "Blue Card" - verhalten
solle, wie die jeweiligen Erfahrungen im Zusammenhang mit der Arbeitslosigkeit seien, denn, so Beckstein: "In
Österreich gibt es eine sehr viel niedrigere Arbeitslosigkeit als in Deutschland oder Bayern." Und, so
Beckstein weiter: "Österreich hat einen Riesensprung in der Modernisierung gemacht, die Finanzsituation
in Österreich ist so, dass man mit Neid und Anerkennung nach Österreich schaut." Beckstein resümierte:
"Insgesamt war es ein äußerst freundschaftliches und effizientes Gespräch." |