Fortschrittsberichte der EU-Kommission präsentiert
Wien (sk) - Die Fortschrittsberichte der EU-Kommission zur Türkei, Kroatien und den Staaten
des Westbalkans, die am 06.11. präsentiert werden, bezeichnet der SPÖ-Europaabgeordnete Hannes Swoboda
als eine realistische Einschätzung der derzeitigen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Situation in
diesen Ländern. "Die Berichte sind von Realismus geprägt. Unbeschadet der prinzipiellen Zusagen
der EU, drängt die Kommission mit Recht darauf, dass die Kriterien für einen Beitritt voll erfüllt
werden müssen. Weitere Beitritte können von Seiten der EU nur verarbeitet werden, wenn dadurch keine
neuen Probleme in der Union auftreten", so Swoboda.
Als Berichterstatter zu Kroatien für das Europäische Parlament weist Swoboda darauf hin, dass trotz erheblicher
Fortschritte weiterhin ein "langer Katalog ungelöster Fragen offen ist". Speziell betreffe das den
Justizbereich. "Wenn das Europäische Parlament noch in dieser Legislaturperiode seine Zustimmung zum
Beitritt Kroatiens geben soll, muss die neue Regierung nach den Wahlen Ende des Monats deutlich stärkere Anstrengungen
unternehmen, um den Reformprozess zu beschleunigen."
Bezüglich des Berichts zu den Fortschritten in der Türkei unterstützt Swoboda die kritischen Aussagen
der EU-Kommission. "Mit Nachdruck ist von der Türkei zu fordern, dass die ungelösten Kurdenprobleme
das Land nicht von den nötigen Reformen abhalten. Insbesondere geht es dabei um die Aufhebung des Paragraphen
301 des Strafgesetzbuches, der eine Einschränkung der Meinungsfreiheit mit sich bringt", schließt
Swoboda. |