Treffen der Regionalen Partnerschaft im Vorfeld des EU-Außenministerrates, Plassnik zur
Wahlbeobachtung in Russland
Brüssel (bmeia) - "Slowenien hat bereits bei der Einführung des Euro am Jahresanfang
seine Vorreiterrolle beeindruckend unter Beweis gestellt. Ich bin zuversichtlich, dass ihm das auch mit der EU-Präsidentschaft
2008 als erster der "Klasse 2004" gelingen wird", erklärte Außenministerin Ursula Plassnik
am 19.11. anlässlich des Außenminister-Treffens der Regionalen Partnerschaft im Vorfeld des EU-Rats
Allgemeine Angelegenheiten in Brüssel. An diesem Treffen nahmen die Amtskollegen von Slowakei, Slowenien,
Ungarn, der tschechischen Republik und Polen, das erstmals durch den neuen Außenminister Radoslaw Sikorski
vertreten war, teil.
Gegenstand der Gespräche waren insbesondere die Schwerpunkte des kommenden EU-Ratspräsidentschaft Sloweniens
und der ebenfalls bevorstehenden Präsidentschaft der Slowakei im Europarat. Slowenien wird als erstes jener
mitteleuropäischen Länder, die 2004 der Union beigetretenen sind, den EU-Vorsitz übernehmen. "Es
ist ein gutes Vorzeichen, dass in dieser für den Westbalkan so entscheidenden Phase zwei Freunde und Nachbarn
aus der Regionalen Partnerschaft an der Spitze der beiden zentralen europäischen Organisationen stehen werden",
unterstrich Plassnik. "Beide können für ihre anspruchsvollen Aufgaben auf die enge gutnachbarschaftliche
Zusammenarbeit und die volle Unterstützung durch Österreich zählen."
"Die kürzlich vorgelegten Fortschrittsberichte der Kommission zeigen klar die erforderliche Reformarbeit
für jedes Land auf. Die Regionalen Partner werden weiterhin Ermutiger und Ermunterer für die Nachbarn
am Balkan sein", so die Ministerin weiter.
Plassnik begrüßte das ambitionierte und ausgewogene slowenische Programm für den EU-Vorsitz. Neben
aktuellen außenpolitischen Fragen, wie etwa der Kosovo-Statusprozess, der nahe Osten und der Iran, stünden
aus österreichischer Sicht insbesondere die zügige Genehmigung des EU-Reformvertrages und die Themen
Klimaschutz und Energiesicherheit im Vordergrund. Österreich unterstützt das slowenische Präsidentschaftsteam
mit einem Diplomaten und einem Beamten aus dem Wissenschaftsministerium.
Zur Verhinderung einer umfassenden OSZE-Wahlbeobachtung in Russland meinte Plassnik: "Russland tut sich damit
keinen Gefallen. Es gibt keinen Grund, die professionelle und international allseits anerkannte Beobachtung durch
das Warschauer ODIHR zu fürchten. Schade um eine vertane Möglichkeit, in dieser Sache demokratisches
Selbstbewusstsein zu zeigen. Jedenfalls sollen diese Erfahrungen für alle Beteiligten Anlass sein, die russischen
Präsidentschaftswahlen im März 2008 unter vollumfänglicher OSZE-Beobachtung abzuhalten. Das sollte
entsprechend vorbereitet werden." |