Bernarda Albas Haus  

erstellt am
19. 11. 07

Tragödie von den Frauen in den Dörfern Spaniens von Federico García Lorca – Premiere am 24. November 2007 um 19 Uhr im Salzburger Landestheater
Salzburg (landestheater) - So ist Bernarda Alba und so hat sie ihre fünf Töchter erzogen: gehorsam und anständig! Bernarda regiert mit Härte. Acht Jahre müssen sie um ihren toten Vater trauern, acht Jahre, in denen sie nur an ihrer Aussteuer sticken dürfen, verzichten müssen auf jede Gesellschaft und vor allem auf die von Männern. Aber da gibt es Pepe el Romano. Angustias, Bernardas älteste Tochter aus erster Ehe, vermögend aufgrund ihres väterlichen Erbes, ist mit dem viel jüngeren Mann verlobt und darf ihn deshalb abends durch das vergitterte Fenster sprechen. Ihre Halbschwestern hassen sie dafür. Aber Pepe liebt Adela, Bernardas jüngste Tochter. Und alle lieben ihn, den ausgesperrten Mann. Er ist immer anwesend, in ihrer Sehnsucht, ihren Träumen, in ihrem gegenseitigen Hass. Bernarda kümmert sich nicht um die Seelen ihrer Töchter. Sitte und Anstand müssen unter allen Umständen gewahrt werden. Als Adela aus ihrer Gefangenschaft ausbrechen will, kommt es zur Katastrophe.

Federico García Lorca wurde 1898 als Sohn eines Großgrundbesitzers in Andalusien geboren. Er gründete eine eigene Theatertruppe, mit der er durch die spanische Provinz zog. Nach seinen großen Bühnenerfolgen mit „Mariana Pineda“, „Yerma“ und „Bluthochzeit“ schrieb er 1936 das Drama „Bernarda Albas Haus“. Dessen Uraufführung erlebte er nicht mehr. 1936, einen Monat nach dem Beginn des Franco-Putsches, wurde er in einer Schlucht bei Granada von den Faschisten erschossen. Lorca, parteilos, aber ein Kämpfer gegen die soziale Rückständigkeit Spaniens, fand den Stoff für alle seine Tragödien in der spanischen Realität. Die menschliche Natur im Kampf mit einer in Konventionen erstarrten Sitte zu zeigen und irrige Morallehren zu verdeutlichen, war sein Anspruch an das Theater. „Bernarda Albas Haus“ wollte er als „photographisch genaue Dokumentation“ gedacht wissen. Mit antiker Härte zeigte er wie durch Herzlosigkeit Moral zur Tyrannei werden kann. Er war der letzte große Tragödiendichter.

Informationen: http://www.salzburger-landestheater.at
 
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