Außenministerin beim Festakt des österreichischen Gemeindebundes
Wien (bmeia) - "Die Gemeinden sind den Menschen unmittelbare Heimat. Sie sind anerkannte Basis
des Vertrauens für das tägliche Zusammenleben. Im Weltdorf stellen sie als kleinste, überschaubare
Einheit einen verlässlichen Anknüpfungspunkt für die Bürgerinnen und Bürger dar. Und mit
der Daseinsvorsorge wie Wasserversorgung, Müllabfuhr, soziale Angebote oder medizinische Betreuung bieten
sie wesentliche Dienstleistungen für den einzelnen", so Außenministerin Ursula Plassnik anlässlich
des Festaktes zum 60-jährigen Bestehen des österreichischen Gemeindebundes.
Plassnik: "Wesenselement der EU ist das Zusammenspiel von großen und kleineren Einheiten. Deshalb kann
das große Europa der 27 nicht auf den Beitrag der kommunalen Ebene als sein Ausgangspunkt verzichten. Bürgermeister
sind meine liebsten Europapolitiker und deren Gemeinden in Europafragen erste Anlauf- und Servicestelle für
die Bürgerinnen und Bürger. Daher liegt es in unserem gemeinsamen Interesse, sie aktiv in das europäische
Geschehen einzubeziehen und ihnen den entsprechenden Stellenwert zu geben."
"Der EU-Reformvertrag von Lissabon bringt auch hier bedeutende Neuerungen: So wird das Selbstverwaltungsrecht
der Regionen und Gemeinden erstmals schriftlich festgehalten und das Subsidiaritätsprinzip maßgeblich
gestärkt: Europäische Regeln soll es nur dort geben, wo sie Sinn machen, wo es überschaubar ist
und wo sie einen konkreten Mehrwert bringen. Dieses neugeschärfte Denken zeigt sich zum Beispiel auch im Bereich
der kommunalen Dienstleistungen wie Wasserversorgung oder Müllabfuhr. Hier wird im neuen EU-Vertrag ganz klar
die Zuständigkeit der nationalen, regionalen und ebenso lokalen Behörden in den Mitgliedstaaten festgeschrieben.
Die Union erhebt nicht den Anspruch, mit dem Binnenmarkt jeden Winkel des wirtschaftlichen Lebens in Europa regeln
zu wollen", so Plassnik. |