Staatspreis für Verkehr 2007 verliehen  

erstellt am
16. 11. 07

Schwerpunkt 2007: umweltverträgliche Gütertransporte
Wien (bmvit) - Verkehrsminister Werner Faymann hat an Abend des 14.11. erstmals den Staatspreis für Verkehr des bmvit verliehen. Der Staatspreis für Verkehr ging aus den bisherigen Staatspreisen für Telematik (2005) und Logistik (2006) hervor. Der neue Preis wird jedes Jahr einen Schwerpunkt haben, für das Jahr 2007 sind das "Umweltverträgliche Gütertransporte".

Verkehrsminister Werner Faymann zum bmvit Staatspreis Verkehr: "Die Schiene muss für den Güterverkehr gegenüber der Straße attraktiver werden. Die nachhaltige Umweltverträglichkeit steht für mich deshalb auch bei unserem Staatspreis im Mittelpunkt."

"Die externen Kosten, d.h. beispielsweise unter Berücksichtigung der Umweltkosten und Auswirkungen durch Stau und zusätzlichen Ressourcenverbrauch des Straßengüterverkehrs pro Tonnenkilometer sind mehr als 10 mal so hoch wie die von Schiene und Wasserstraße. Die CO2-Emissionen sind bei der Straße mehr als 20 mal so hoch wie auf der Schiene." so Faymann.

Auf der Strasse sind CO2-Emissionen um Faktor 20 , externe Kosten um Faktor 10 höher als auf der Schiene
Insgesamt knapp über 100 Firmen, Vereine und wissenschaftliche Institutionen haben 44 qualifizierte Einreichungen eingebracht. Jurysprecher DI Stefan Pierer: "Wir freuen uns sehr über das rege Interesse der Branche und die Qualität der Einreichungen. Ingesamt soll die Motivation steigen, über Umweltverträglichkeit auch im eigenen Unternehmen immer wieder nachzudenken, wie wir das auch bei KTM machen."

Juryvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen hat gemeinsam mit der Abteilung Mobilitäts- und Verkehrstechnologien im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie die Bewertungsmatrix für den Preis erarbeitet, er ist Inhaber des Lehrstuhls für Verkehrssysteme und -logistik an der Universität Dortmund und Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML.

Die eingereichten Projekte zeigen ein hohes Potential innovativer und umweltbewusster Lösungen. Durch diese aufgezeigten Möglichkeiten leisten sie einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Verkehrspolitik und legen ein gutes Zeugnis über die Leistungsfähigkeit des Sektors ab, der dies auch durch Zahlen bestärkt. Der Anteil des kombinierten Güterverkehrs am gesamten Straßengüterfernverkehr liegt in Österreich bei rund 12 %, das ist im Vergleich zum europäischen Durchschnitt von 5% eine gute Ausgangsposition.

Die Staatspreise gingen an ....
Die Gewinnerprojekte bringen klare Nachhaltigkeitsmomente mit, wie die BOKU mit dem Simulationsprogramm SimCont für Containerumschlag auf Terminals in der Kategorie Entwicklung von Prototypen. Durch den Einsatz erwartet sich die am Projekt beteiligte Rail Cargo mittelfristig einen um 30% höheren Durchsatz von Containern auf Terminals. Bundesminister Faymann: "Ich freue mich besonders, diesen Preis Frau Dr. Ingela Bruner, als ersten Rektorin in Österreich zu überreichen. Ich hoffe, dass wir gemeinsam weiter an der Hebung der Frauenquote in der österreichischen Forschungslandschaft arbeiten können."

RUMBA, der Preisträger in der Kategorie "Produkte am Markt" ein Projekt der raum & kommunikation, KORAB KEG für STRABAG AG und Rhenus Logistics GmbH ist ein Maßnahmenpaket zum allgemeinen Umweltmanagement am Bau und im besonderen für eine effiziente und ökologische Baustellenlogistik. RUMBA ermöglicht eine wesentlich niedrigere durchschnittliche Anzahl der Fahrten pro errichteter Wohneinheit und reduziert auf diese Weise die gefahrenen Kilometer im Vergleich zu herkömmlichen Baustellen um bis zu 75 %. Die bedeutende Umweltentlastung in Bezug auf Schadstoffe, Lärm, Staub und Verkehr wird primär durch Vermeidung und sekundär durch Verminderung erreicht. Zurzeit ist RUMBA beim Wohnprojekt Thürnlhof im Einsatz.

Für den Sonderpreis wurde die Firma Fritz Egger Holzwerkstoffe GmbH & CO nominiert, Egger ist es gelungen, durch unterschiedliche innovative Logistikansätze innerhalb der letzten 5 Jahre den Transportanteil der Bahn zu verdoppeln, dadurch konnten rund 49.000 LKW-Ladungen von der Straße auf die Schiene gebracht werden.

Beispielhaft nachhaltige Projekte: 30% mehr Containerdurchsatz, 49.000 LKW-Ladungen weniger, effiziente Baustellenorganisation
Erfolgreich Bilanz zog die Organisatorin des Staatspreises, Mag. Evelinde Grassegger aus der Sektion Innovation: "Die hohe Qualität der Einreichungen veranlasste die Expertenjury unter dem Vorsitz des Deutschen Logistikspezialisten Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen und dem Jurysprecher DI Stefan Pierer alle 10 Nominierungen zu vergeben." sagt Mag. Grassegger.

Grundsätzlich setzt das bmvit auf Synergien aus den beiden Kompetenzbereichen Verkehr und Technologie durch die Forcierung des Einsatzes neuer Informations- und Kommunikationstechnologien sowie telematischer Anwendungen im Verkehr. Damit können die Kapazität der Infrastruktur besser genutzt und die Zusammenarbeit der Verkehrsmodi verbessert werden.
 
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