Stimmung im Inland und im Ausland fällt – Wachstum wird sich im vierten Quartal abschwächen –
Aussichten für 2008: Exporte schwächer, Konsum stärker
Wien (ba-ca) - Der Konjunkturindikator der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) fiel im Oktober erneut
- von 4,4 auf 4,0. Der Rückgang fiel damit genauso stark wie im September aus. „Die Stimmung von Industrie
und Konsumenten war im Oktober abermals weniger optimistisch als im September“, sagt Marianne Kager, Chefvolkswirtin
der BA-CA.
„Trotz des erneuten starken Rückgangs der Konsumentenstimmung liegt der Index immer noch deutlich über
dem Wert des Vorjahres, während die Industriestimmung bereits im Oktober deutlich unter das Vorjahresniveau
fiel“, so Stefan Bruckbauer von der BA-CA.
Negativ beeinflusste vor allem die gestiegene Inflationserwartung die Konjunkturstimmung der Konsumenten, während
die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt positiv wirkte und damit den Index stabilisierte. Die Konjunktureinschätzung
der Industrie haben insbesondere der schwache US-Dollar und die sinkende Auslandsnachfrage gedämpft.
Abschwächung im letzten Quartal 2007 und 2008 zu erwarten
Gegenüber dem noch immer sehr robusten Wachstum im dritten Quartal, wird sich nach Meinung der Ökonomen
der BA-CA die Konjunktur im vierten Quartal erkennbar abschwächen. Die Wachstumsrate dürfte von 0,8 Prozent
(zum Vorquartal) auf 0,5 Prozent zurückgehen und damit erstmals unter jener des vergangenen Jahres liegen.
Vor allem die Exporte werden nachlassen. Nächstes Jahr wird das Wachstum auf diesem schwächeren Niveau
verbleiben, so die Meinung der BA-CA Konzernvolkswirtschaft. Allerdings wird vom Konsum eine Verbesserung erwartet.
„Trotz Stimmungsrückgangs bei den Konsumenten sehen diese den Arbeitsmarkt weiter positiv. Und angesichts
der Lohnabschlüsse sollte dies die Basis für einen stärkeren Konsum 2008 legen“, meint Stefan Bruckbauer.
„Die Inflation wird zwar noch zu Jahresbeginn deutlich über 2 Prozent liegen, sich aber dann wieder erkennbar
zurückbilden“, so Marianne Kager. Die Ökonomen der BA-CA gehen davon aus, dass die Inflationsrate nach
den 2,8 Prozent im Oktober auch im November ähnlich hoch liegen wird. Trotzdem gehen sich für den Jahresdurchschnitt
knapp 2 Prozent aus. Auch 2008 erwartet die BA-CA 2 Prozent, da die Inflation ab Mai wieder deutlich zurückgehen
sollte. „Im ersten Quartal werden wir noch fast 3 Prozent Inflation haben, ab Juli könnte die Inflationsrate
wieder eine 1 vor dem Komma haben“ meint Stefan Bruckbauer.
Für das Wirtschaftswachstum gehen die Volkswirte der BA-CA nach 3,3 Prozent für heuer von 2,3 Prozent
2008 aus. Dabei werden sich Export und Investitionen weniger dynamisch, der Konsum jedoch dynamischer zeigen. Trotz
Belastungen durch Ölpreis und starken Euro, der derzeit das höchste Niveau seit dem zweiten Weltkrieg
hat, nimmt man den Schilling als Vorgängerwährung, sollte Österreich damit nächstes Jahr zum
fünften mal in Folge mit mehr als 2 Prozent wachsen können. Die Gefahr einer Rezession schätzen
die Ökonomen derzeit gering ein, wenn auch die Risken erneut gestiegen sind. |