Stärkt Wirtschaftsstandort Wien - Innovative Ideen werden erfolgreiche Unternehmen
Wien (rk) - Seit 5 Jahren unterstützt das Universitäre Gründerservice INiTS StudentInnen
und JungakademikerInnen der Wiener Universitäten und Fachhochschulen bei der Unternehmensgründung. Das
AplusB Zentrum INiTS das im Rahmen des Academia plus Business-Programms des Bundesministeriums für Verkehr,
Innovation und Technologie gegründet wurde, ist eine Gesellschaft des Zentrums für Innovation und Technologie
der Stadt Wien (ZIT), der Universität Wien und der Technischen Universität Wien. Seit der Gründung
wurden 61 Gründungsvorhaben aufgenommen, aus denen sich bisher über 320 neu geschaffene Arbeitsplätze
entwickelt haben. 43 Patente wurden erteilt bzw. eingereicht. INiTS liefert damit einen wesentlichen Beitrag zur
Stärkung des Wirtschaftsstandorts Wien. Anlässlich des Jubiläums werden die Gründungsvorhaben
vorgestellt und der INiTS Innovation Award 2007 an das Start up "pneumocell" beziehungsweise an das Alumni-Gründungsvorhaben
"SOREX Wireless Solutions GmbH" verliehen.
"Die unternehmerische Verwertung der in Wien erzielten exzellenten Forschungsergebnisse, also aus diesen innovativen
Ideen kommerziell erfolgreiche Produkte und Anwendungen zu entwickeln, ist für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort
Wien immens wichtig. Denn im internationalen Standortwettbewerb gibt es längst ein Wettrennen nicht nur um
die klügsten Köpfe, sondern auch um die besten Produktideen. Mit INiTS fördern wir seit nunmehr
5 Jahren gezielt innovative technologiebasierte Unternehmensgründungen in Wien. Ziel ist es, wertvolles wissenschaftliches
Know-how für den Wirtschaftsstandort Wien nachhaltig zu nutzen", unterstreicht Wirtschafts- und Finanzstadträtin
Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner den Beitrag von INiTS zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts
Wien.
Aktuelle Zahlen belegen: Von den knapp 20.000 Unternehmensgründungen pro Jahr in Österreich - erhoben
zwischen 2003 und 2004 - finden immerhin ein knappes Viertel, also 4.730 Gründungen, in forschungs- und wissenschaftsintensiven
Branchen statt. "Wie der Forschungs- und Technologiebericht 2007 ausweist, machen akademische Spin-offs bereits
40 Prozent aller Gründungen in wissensintensiven Branchen aus. Und die Tendenz ist steigend - eine positive
Entwicklung, die man durchaus auch dem Engagement des AplusB-Programms zurechnen kann. Mit unserer Unterstützung
konnten JungunternehmerInnen in den letzten 5 Jahren mehr als 37 Millionen Euro Förder- und Finanzierungskapital
für INiTS Gründungsvorhaben aufbringen" zieht DI Michael Rauhofer, Geschäftsführer von
INiTS Bilanz.
Von der innovativen Idee zum erfolgreichen Unternehmen INITS begleitet JungunternehmerInnen beim Sprung in die
Selbstständigkeit: In einem Erstgespräch analysieren die BetreuerInnen von INiTS das kommerzielle Verwertungspotenzial
einer Geschäftsidee in den Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnologie, Life Science, aber auch
anderen technischen Forschungsbereichen und entwickeln gemeinsam mit den GründerInnen ein Geschäftskonzept.
Auf Basis dessen entscheidet und empfiehlt der Projektbeirat von INITS die Aufnahme des Projekts in den "Inkubator":
Hier können die GründerInnen 18 Monate lang die umfassenden Serviceleistungen von INiTS in Anspruch nehmen
- beginnend bei einer umfangreichen, jederzeit verfügbaren Beratung zu allen gründungsrelevanten Themen.
Zum kostenfreien Service gehört außerdem die Nutzung von Büroinfrastruktur über die notwendige
Weiterbildung in der INITS Business Academy bis zur direkten finanziellen Förderung in der Unternehmensfrühphase,
zum Beispiel zur Erhebung von Marktstudien, zur Anmeldung von Patenten oder zum Bau von Prototypen.
Gemeinsam mit kompetenten Beratern bearbeiten die GründerInnen im Inkubator INiTS ihre Geschäftsidee
und entwickeln das persönliche Unternehmenskonzept inhaltlich und wirtschaftlich effizient weiter: Die JungunternehmerInnen
erfahren eine umfassende persönliche Unterstützung bei der Entwicklung ihres jungen Unternehmens. Sie
lernen, eigene Kompetenzen aufzubauen und diese effektiv zu nützen. Sie erkennen, wie man zusätzliche
Ressourcen wie Zeit, Geld und Infrastruktur möglichst effizient für die Gründung einsetzt.
INITS erhöht die Erfolgschancen junger Unternehmen
Ziel von INITS ist es, GründerInnen "unternehmensfit" zu entlassen: Sie sind in der Lage, ihr Unternehmen
inhaltlich und wirtschaftlich weiter voranzutreiben. Die JungunternehmerInnen werden in ein dichtes Netzwerk an
kompetenten Experten aus dem Wissenschafts-, Wirtschafts- und Finanzbereich eingebunden, das ihnen auch nach der
Zeit im Inkubator beratend zur Verfügung steht. Auch für die Basisfinanzierung im Anschluss an die umfassende
Beratung- und Servicearbeit bei INITS ist üblicherweise gesorgt - immer wieder finden sich bereits während
der Zeit im Inkubator erste zahlende Kunden.
Ein großer Nutzen ergibt sich auch aus dem nationalen und internationalen Netzwerk von INiTS: mögliche
Zusammenführung von Fachexperten, Industriepartner und andere Jungunternehmer können alle Beteiligten
größtmöglichen Nutzen ziehen. Der überaus aktive Projektbeirat hat schon so manchen Geschäftskontakt
hergestellt.
Ein großes Ideenspektrum braucht ein breites Beratungsservice
Von den Beratung- und Serviceleistungen des Wiener AplusB-Zentrums haben seit der Gründung 61 Gründungsvorhaben
profitiert. Die Vielfalt an Geschäftsideen beweist auch das breite Spektrum an Gründungsvorhaben, die
für den "INiTS Innovation Award 2007" eingereicht wurden: Von der schmerzstillenden, immunstimulierenden
Hautcreme auf rein pflanzlicher Basis ("Franzcreme") und dem kosteneffizienten Spiegelkonzentrator für
Solarstrahlung ("Heliotech") bis zum präzisen, räumlich und zeitlich individualisierten Wetterprognosemodell
("Meteomedia") und der Kultivierung eigener Trüffelbäume ("Trüffelgarten").
INITS Innovation Award 2007: pneumocell und Sorex Wireless Solutions GmbH
Nach dem Ablauf von 5 erfolgreichen Geschäftsjahren wurde heuer erstmals der INiTS Innovation Award für
INiTS Gründungsvorhaben vom externen Projektbeirat von INiTS vergeben. Dabei wird das beste derzeit betreute
INiTS Start-up sowie das beste Alumni Gründungsvorhaben mit 2.500,- Euro Preisgeld prämiert. Die Sieger
des INiTS Innovation Awards 2007 sind:
Start up - Sieger: "pneumocell"
In Zeiten der verstärkten Mobilisierung der Gesellschaft gehört "pneumocell" zu den Innovationen
der Zukunft: Das flexible Bausatzsystem aus aufblasbaren Zellen ist ein industriell gefertigtes Serienprodukt,
das Kosten und Planungsaufwand für pneumatische - mit Druckluft gefüllte - Bauten erheblich verringert.
Mag. Thomas Herzig (TU Wien) Erfinder von pneumocell, hat gemeinsam mit der Wirtschaftsinformatikerin Mag.a Silvia
Rechberger und der Finanzexpertin Mag.a Katrin Rathmanner eine Geschäftsidee zur Entwicklung, Produktion und
zum Verkauf des in Österreich patentierten Produkts erstellt.
Das Prinzip ist einfach: Die Zellen können - wie riesige "Legobausteine" - beliebig miteinander
verbunden und wieder getrennt werden. Daraus lassen sich kostengünstig vielfältige Gebäudehallen
und Tragwerke bauen, die leicht, wasserdicht, lichtdurchlässig, schwimmfähig und - auf Grund der Luftkammern
- hoch wärmedämmend und schalldämmend sind. Die pneumocell-Bausteine eignen sich daher für
verschiedenste mobile Bauten wie beispielsweise Ausstellungshallen und Messestände, Mannschaftszelte oder
auch mobilen Redaktionsstudios für Rundfunk und Nachrichtenagenturen. Zusätzlich können die Bauten
auch mit Heizung, Belüftung, Beleuchtung, Türelementen oder Fußbodenaufbauten ausgestattet werden.
Das flexible Bausatzsystem soll künftig aber auch im Privathaushalt - beispielsweise zur Überdachung
von Freischwimmbecken - einsetzbar sein. Im Juni 2007 wurde das Gründungsvorhaben "pneumocell" in
den Business Inkubator INiTS aufgenommen. Zu den Kunden zählen Künstler Franz West und die Firma NO PROBLAIM.
Im Geschäftsjahr 2006 betrug der Umsatz rund 12.000 ,- Euro.
"Dieses Projekt ist ein Vorzeigemodell für die Anwendungspotenziale, die in heimischer Forschungsarbeit
stecken", betont INiTS- Aufsichtsratsmitglied Univ.Doz. DI Dr. Ingeborg Hochmaier-Desoyer, Laudatorin des
Siegerprojekts. Die Gründerin und geschäftsführende Gesellschafterin der Firma Med-el GmbH hat mit
ihrem eigenen Unternehmen langjährige Erfahrung in der Etablierung eines Spin off einer Wiener Forschungsarbeit.
Heute gilt Med-el mit Konzernzentrale in Innsbruck und 16 Niederlassungen weltweit, als der Spezialist für
Hörimplantate für Menschen mit Schwerhörigkeit unterschiedlicher Art und unterschiedlicher Ausmaßes.
Hitech Firmengründungen basierend auf Forschungsprojekten in Österreich sind Frau Doktor Hochmair, von
der TU Wien kommend, schon lange ein Anliegen und maßgeblich für die Unterstützung des INiTS Innovation
Award in Höhe von 2.500,- Euro.
Alumni - ehemaliges Gründungsprojekt - Sieger: "SOREX Wireless Solutions GmbH"
Das Mobiltelefon ist längst integrativer Bestandteil des täglichen Lebens: Mit "SOREXwireless"
dient das klassische Handy künftig allerdings nicht nur als kabelloses Kommunikationsmittel, sondern wird
- je nach Bedarf - auch zum elektronischen Schlüssel, zur Fernsteuerung für Heim- und Haushaltsgeräte
oder zum Alarmanlagenschalter. Mit einem bluetooth-fähigen Mobiltelefon öffnet man bequem die Tür,
schaltet das Licht ein und aus, bewegt die Markise oder regelt die Temperatur im Wohnzimmer. Der Wiener Wirtschaftsingenieur
DI Christian Csank hat sich mit seinem Unternehmen "SOREX Wireless Solutions GmbH" auf die Entwicklung
und den Vertrieb von Lösungen für drahtlos integrierte Sensorsysteme spezialisiert, die mittels Bluetooth
- der neue Standard für drahtlose Datenkommunikation - oder Wireless-LAN - ein lokales Netzwerk, in dem einzelne
Stationen per Funk Kontakt halten - bei Heim- und Industrieanwendungen eingesetzt werden können. Gleichzeitig
ermöglicht es die Überwindung von Reichweiten bis zu 300 Metern. Das von 2004 bis 2006 von INiTS betreute,
bereits mehrfach geförderte Gründungsvorhaben hat bereits vier Patente eingereicht. 21 MitarbeiterInnen
erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von 3.186.000,- Euro. Zu den Kunden von SOREX zählen
unter anderem die Telekom Austria, T-mobile, Böhler Uddeholm und Zielpunkt.
Überreicht und gesponsert wird der Preis von Univ. Prof. Dr. Alexander Gabain, Gründer und Chief Scientific
Officer der Intercell AG: Das Biotech- Unternehmen - auch Sponsor von INITS - hat sich auf die Entwicklung moderner
prophylaktischer und therapeutischer Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten spezialisiert und zählt damit
zu den international anerkannten Entwicklern von Impfstoffen wie der Prophylaxe gegen die Japanische Enzephalitis.
"Forschungsergebnisse ohne nachfolgende ´Entrepreneurship´ sind wie ein Zug ohne Lokomotive",
vergleicht der Mikrobiologe. "Ich bin stolz, als Aufsichtsratsmitglied von INITS mitgeholfen zu haben, dass
aus Wiener Forschungsstätten und Universitäten erfolgreiche Firmengründungen entstehen können."
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