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Wilhelm Reich-Ausstellung im Jüdischen Museum |
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Wien (rk) - Mit der Ausstellung "Wilhelm Reich. Sex! Pol! Energy!" würdigt das Jüdische
Museum Wien den bedeutenden Psychoanalytiker und Sexualforscher, der zu den umstrittensten Wissenschaftlern des
20. Jahrhunderts zählt. Dabei sind zahlreiche wertvolle, bisher noch nicht gezeigte Dokumente zu sehen, die
aus dem Nachlass Reichs stammen, der anlässlich seines 50. Todestages am 3. November geöffnet wurde.
Mit der Personale setzt das Jüdische Museum die Linie fort, jüdische Persönlichkeiten mit österreichischen
Wurzeln zu würdigen und auch einer Neubewertung zu unterziehen, die wesentliche Leistungen in Kunst, Wissenschaft
und Kultur erbracht haben. Die Schau im Jüdischen Museum ist vom 16. November 2007 bis 9. März 2008,
Sonntag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr (Eintritt 6,50 euro, ermäßigt 4 Euro, frei für Schulklassen)
zu sehen. Sie erschließt mit zahlreichen Dokumenten wie Briefen, Büchern, Schriften , Fotografien und
sonstigen Exponaten einen plastischen Zugang für die Besucher zu Leben , Arbeit und Denkungsweisen Reichs.
Zu danken ist die von Birgit Johler kuratierte Schau vor allem dem Wilhelm Reich Infant Trust und den beiden Töchtern
Eva Reich und Lore Reich Rubin, die eine großen Teil der Exponate zur Verfügung stellten. Vielschichtige Forscherpersönlichkeit Die Vielschichtigkeit der Forscherpersönlichkeit Reichs wird durch Beiträge europäischer und amerikanischer Wissenschaftler dargestellt und zu einem Bild verdichtet, das Reich als Grenzgänger zwischen Psychologie, Politik, Biologie und Naturphilosophie ausweist. Neben der generellen Überschau über Leben und Werk zeigen Themeninseln die speziellen Interessensfelder Reichs auf, so seine Beschäftigung mit der Sexualität und mit Frauenfragen. Sein in den 1930er-Jahren gegründeter Sexpol-Verlag gab der Ausstellung auch den Titel, gerade mit seiner Arbeit zu diesen Themen wurde Reich auch zu einem Idol der 1968er-Generation. Umfangreiche Briefwechsel, darunter mit Sigmund Freud, zeigen Reichs Vernetzung in der wissenschaftlichen Welt, seine Biografie, die von Galizien über Wien nach Berlin, und letztlich nach Amerika führte, ist ebenso dargestellt wie seine persönliche und politische Entwicklung, als Sozialist, Kommunist und Reformer, Widerständler und Einzelkämpfer sowie sein weiterer wissenschaftlicher Weg, der ihn in den amerikanischen Jahren mit der Forschung über körpereignen Energie (Orgon) und biophysikalischen Experimenten zu neuen, bis heute diskutierten Ufern führte. Kunstinstallation von Oz Almog Neben eine Reihe von Videoarbeiten, die der Ausstellung als künstlerische Begleitung beigegeben sind, ist auch eine Installation "Gottteufelaether - Oz Almog + Wilhelm Reich: Ausfluss der Hölle" von Oz Almog zu sehen, der den "Phantomforscher" Reich damit gleichermaßen interpretiert, glorifiziert und attackiert. Informationen: http://www.jmw.at/ |
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