Erfolgreiches Symposium von Volksliedwerk, Schulprojekt "Mit allen Sinnen", Kulturabteilung
und Landesjugendreferat
Klagenfurt (lpd) - "VolksCOOltur. Jugend lebt Tradition", unter diesem Motto wurden vom
12. bis zum 14. November zeitgemäße Wege zur Vermittlung von Volkskultur an Kinder und Jugendliche im
Rahmen eines Symposiums im Bildungshaus Krastowitz von Experten und Jugendlichen diskutiert. Veranstaltet wurde
es vom Kärntner Volksliedwerk unter Vorsitzendem Manfred Riedl zusammen mit Birgit Fillafer als Betreuerin
des Schulprojektes "Mit allen Sinnen", der Volkskulturabteilung des Landes und des Landesjugendreferates
in Kooperation mit zahlreichen öffentlichen Institutionen und Kulturverbänden. Riedl zog eine sehr positive
Bilanz über das Symposium, das mit einer Podiumsdiskussion unter dem Titel "Mit Tradition in die Zukunft"
am Mittwochabend beendet wurde.
Zum Thema Jugend und Volkskultur sprachen Kulturreferent Landeshauptmann Jörg Haider, Jugendreferentin LHStv.
Gaby Schaunig, Klaus Fillafer vom Kärntner Bildungswerk und der Historiker Stefan Benedik Karner. Die Podiumsdiskussion
wurde von Herwig Kohla moderiert. Kärntens Volkskultur ist ungemein vielseitig, zahlreiche Facetten und Bausteine
für die Zukunft wurden näher betrachtet.
Politik habe die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Volkskultur lebendig erhalten bleiben könne.
Kärnten habe zusätzliches Geld in die Hand genommen und sehr viel Positives umgesetzt, wies der Landeshauptmann
auf den enormen Ausbau des Musikschulwerks und auf die große Verjüngung der Blasmusiken hin. Auch werde
durch Stimmbildner an den Schulen die Jugend zum Singen angeregt. Es gelinge, immer mehr junge Menschen für
Tradition und Volkskultur zu begeistern, sagte Haider und verwies als Beispiel auf den Trachtenboom. Der Bedarf
nach Infrastruktur steige, das koste wiederum Geld, sagte der Landeshauptmann und wies auf das neu geschaffene
Ausbildungszentrum für Blasmusik in Knappenberg hin. Auch im Zusammenhang mit der EURO 2008 würden viele
Kulturangebote als Begleitprogramm geschnürt werden.
Schaunig hob die große Fähigkeit vieler Jugendlicher hervor, Verbindungen zwischen Tradition und Zeitgemäßem
zu schaffen. Sie erwähnte in diesem Zusammenhang auch das erfolgreiche Projekt "Kärnten rockt".
Es brauche mehr Modelle, um Jugendliche stärker einzubinden. Volkskultur umfasse das gesamte gesellschaftliche
Engagement vor Ort, sagte Schaunig. Die Jugend sei begeisterungsfähig, was ganz entscheidend sei. Es gebe
viel ehrenamtliches Engagement und funktionierende Generationenprojekte, wie beispielsweise die Feuerwehr. Schaunig
und Haider betonten die große kulturelle Dichte und Vielfalt Kärntens. Sie traten auch dafür ein,
dass die Schulgebäude stärker als öffentliche Orte der kulturellen Begegnung außerhalb der
Schulzeiten genutzt werden können.
Viel Lob für das Land gab es von Klaus Fillafer, Vorsitzender der ARGE Volkskultur und Landesobmann des Kärntner
Bildungswerks. Die Volkskultur habe sehr viel öffentliche Anerkennung erhalten und damit sei ihr Selbstwert
gesteigert worden. Für ihn sei es wichtig, dass Volkskultur weniger gepflegt als vielmehr gelebt werde. Volkskultur
leiste einen großen gesellschaftlichen Beitrag und erfülle viele Funktionen, sie sei auch Sozialarbeit.
Der junge Historiker Stefan Benedik Karner ortete sprachliche Differenzen zwischen Jugend und Volkskultur. Für
ihn sei Tradition auch immer als Experiment zu verstehen bzw. mit Experimentellem verbunden. |