Erneut kräftige Preissprünge bei Nahrungsmitteln  

erstellt am
15. 11. 07

Wien (statistik austria) - Die Jahresveränderungsrate (Oktober 2006 bis Oktober 2007) der Preise in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" ist mit 6,2% mehr als doppelt so hoch wie die Inflationsrate des Gesamtindex (VPI: 2,8%). Die Ausgaben für "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" verursachten etwas mehr als ein Viertel der Jahresinflation und sind damit der Haupt-Preistreiber im Jahresabstand.

Gegenüber dem Vormonat (September) sind die Preise für Nahrungsmittel um durchschnittlich 2,3% gestiegen und damit dreimal so hoch wie die durchschnittlichen Preiserhöhungen von Juli auf August 2007 (+0,8%). Im August 2007 war die erste Teuerungswelle bei Nahrungsmitteln zu beobachten; nach einer kurzen Beruhigung im September 2007 haben die Preise dieser Ausgabengruppe einen weiteren Auftrieb erfahren. Damit sind Nahrungsmittel insgesamt um 6,5% teurer als vor einem Jahr. Wie in den letzten Monaten zählen Molkereiprodukte und Eier (+15,3% gegenüber Oktober 2006) sowie Brot- und Getreideerzeugnisse (+6,2%) zu den Hauptverursachern der Inflation bei Nahrungsmitteln.

Die massiven Preiserhöhungen im Bereich Molkereiprodukte und Eier sind hauptsächlich auf Verteuerungen bei Käse zurückzuführen: Er ist im Durchschnitt um 19,5% teurer als vor einem Jahr (Gouda +27%, Camembert +25%, Emmentaler +23%, Frischkäse +9%). Damit schlagen mit zweimonatiger Verspätung die im August beobachteten Steigerungen bei den Milchpreisen nun auch auf die Käsepreise durch. Bei Milch und Milchprodukten waren erste starke Preissteigerungen schon im Juli 2007 zu verzeichnen. Im aktuellen Berichtsmonat Oktober haben die Preise für Vollmilch um 0,3% angezogen; die Preissteigerungen für diverse Milchprodukte fallen im Monatsabstand jedoch wesentlich höher aus: Schlagobers +9%, Sauerrahm und Speisetopfen jeweils +7%. Im Jahresabstand ist die Vollmilch um 14%, Schlagobers um 21%, Sauerrahm um 23% und Joghurt um 20% teurer. Öle und Fette wurden im Jahresabstand insgesamt um 11,5% teurer; hauptverantwortlich dafür sind die Preise für Butter (+26%). Demgegenüber wirken die gestiegenen Preise für Eier (+8%) moderat.

Brot und Getreideerzeugnisse wurden insgesamt um 6,2% teurer (Spezialbrot und Gebäck jeweils +7%, Teigwaren +13%, Nussgebäck +7%, Weißbrot +6%). Die Preise für Teigwaren haben allein im Vergleich zum Vormonat um 8% angezogen.

Fleisch und Fleischwaren sind insgesamt um 3,5% (Putenbrustfleisch +10%, Extrawurst und Karree jeweils +6%) teurer als vor einem Jahr. Im Monatsabstand zogen die Preise für Fleisch und Fleischwaren insgesamt um 2,2% an. So wurde beispielsweise Toastschinken um 8% teurer, und die Preise für Schweinsschnitzel stiegen um 9%.

Obst verteuerte sich gegenüber Oktober 2006 insgesamt um 6,2% (Erdbeeren +26%, Trauben +14%), Gemüse durchschnittlich um 6,9% (Zwiebel +24%, Karfiol +30%).

Die Preise für alkoholfreie Getränke waren durchschnittlich um 3,4% höher als vor einem Jahr. Hauptverantwortlich für diesen Anstieg waren Verteuerungen bei Mineralwasser, Limonaden und Fruchtsäften (insgesamt +6,0%; Orangensaft +10%). Kaffee, Tee, Kakao wurden insgesamt um 1,5% billiger (Bohnenkaffee -3%).
 
zurück