Wien (bgf) - "Österreich ist wie andere Länder auch von einem rasanten Anstieg von Diabetes-Neuerkrankungen
betroffen. Diabetes ist aber nicht nur eine Krankheit des Alters, sondern sie betrifft immer öfter auch Menschen
in der ersten Lebenshälfte", sagte Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky am 13.11. anlässlich des
Weltdiabetestages am 14. November. "Derzeit sind mehr als 400.000 Österreicherinnen und Österreicher
auf Grund dieser chronischen Stoffwechselerkrankung in medikamentöser oder diätetischer Behandlung, wobei
die Dunkelziffer sehr hoch ist. Beim metabolischen Syndrom, der Ursache des Typ-II-Diabetes, ist die Zahl der Erkrankungen
überhaupt nicht abschätzbar", so die Gesundheitsministerin weiter. Der Grund dafür liege nicht
nur im demografischen Wandel sondern vor allem spielen fehlende Bewegung und falsche Ernährung dabei eine
wesentliche Rolle. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, habe Österreich in den vergangenen Jahren eine
Reihe an Maßnahmen gesetzt.
Nach einer Bestandsaufnahme im Jahr 2004 wurde der Österreichische Diabetesplan herausgegeben. Während
der EU-Präsidentschaft Österreichs im Jahr 2006 war Diabetes eines der zentralen Gesundheitsthemen, um
die Bedeutung dieser Erkrankung auch auf europäischer Ebene zu unterstreichen. Außerdem wurde die Entwicklung
eines Disease Management Programms zur Reduzierung Diabetes bezogener Komplikationen ins Leben gerufen. "In
Österreich gibt es zwar eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung der Betreuung von Diabetespatienten,
die jedoch regional unterschiedlich angeboten werden. Das Hauptziel des bundesweiten Disease Management Programms
ist die wesentliche Qualitätsverbesserung in der Betreuung von Patienten", sagte Kdolsky.
Neben den erwähnten Maßnahmen seien auch flächendeckende Aktivitäten zur Gesundheitsförderung,
Prävention und Früherkennung notwendig. "Wesentlich dabei ist die verstärkte Aufklärung
über die Gefahren von falscher Ernährung, mangelnder Bewegung, Übergewicht und Rauchen. Es muss
aufgezeigt werden, dass ein Zusammenhang zwischen ungesunder Lebensweise und dem Risiko an Typ-II-Diabetes zu erkranken
besteht, um der Entstehung von Diabetes und den gefürchteten Folgeerkrankungen möglichst früh entgegenwirken
zu können", so Kdolsky.
In ihren Ausführungen hob die Gesundheitsministerin auch die Wichtigkeit von Selbsthilfegruppen hervor. "Ihnen
kommt eine besondere Bedeutung zu, denn Betroffene vermitteln anderen Patientinnen und Patienten auf Grund Ihrer
eigenen Erfahrungen am besten über die Möglichkeiten zur Erleichterung des Alltags. Mit ihren zahlreichen
Aktivitäten leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität von Diabetikerinnen
und Diabetikern", schloss die Gesundheitsministerin. |