Ouagadougou (bmeia) - "Afrika ist der nächste Nachbar Europas und ein wichtiger Zukunftspartner.
Unser Verhältnis basiert auf einer Partnerschaft auf Augenhöhe. Das bringt auch die gemeinsame EU-Afrika
Strategie zum Ausdruck, die wir unter österreichischem EU-Vorsitz wesentlich weiterentwickelt haben und auf
unserem Gipfel in Lissabon am 8. und 9. Dezember beschließen werden", so Außenministerin Ursula
Plassnik bei der Konferenz "Frieden und Sicherheit in Westafrika", die sie gemeinsam mit ihrem Amtskollegen
aus Burkina Faso, Drjibrill Bassolé in Ouagadougou veranstaltete. Unter den Teilnehmern waren auch Mohamed
Chambas, Kommissionspräsident der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) und Gomes Cravinho, Staatssekretär
des portugiesischen Außenministeriums.
"Wir wollen so effizient wie möglich mit unserem Nachbarn Afrika zusammenarbeiten und dabei die Bedeutung
und das Zukunftspotential dieses Kontinents hervor streichen. Die gemeinsame EU-Afrika-Strategie ist ein großer
Schritt in unserem Bemühen um eine gemeinsame Afrika-Politik", so die Außenministerin. Mit der
EU-Afrika-Strategie werde die Zusammenarbeit in vier verschiedenen Bereichen kohärent: In der menschlichen
Sicherheit, beim Handel, in der Entwicklung und als gemeinsames und verbindendes Element bei der guten Regierungsführung,
den Menschenrechten und der Rechstaatlichkeit - "bei jenen Werten also, die für die EU die Grundlage
für nachhaltige Entwicklung sind", so die Außenministerin.
"Diese neue Partnerschaft ist eine neue und anspruchsvolle Entwicklung, sowohl auf unserer als auch auf afrikanischer
Seite. Wer als Partner behandelt werden will, muss auch als Partner agieren können. Daher unterstützen
wir den Ausbau eigener Fähigkeiten in Afrika. Wir wollen unseren afrikanischen Partnern individuell und auch
auf regionaler Ebene helfen, damit sie stärker Eigenverantwortung entwickeln. Das ist ein zentrales Element
unserer Zusammenarbeit", so Plassnik.
"Bei der nachhaltigen Entwicklung hat Europa ein anspruchsvolles aber einzigartiges Angebot. Es geht dabei
darum, langfristige Strukturen aufzubauen, die halten und wirklich Frieden und Entwicklung bringen. Ich bin davon
überzeugt, dass unsere Partner in Afrika die Geduld und Hartnäckigkeit haben, mit diesem Angebot der
EU gut umzugehen", so die Außenministerin.
"Afrika ist reich an talentierten Menschen. Es ist ein Gebot der Klugheit, dieses Potential auch zu nützen.
In unserer Zusammenarbeit werden wir daher großen Wert auf die Entwicklungschancen und Arbeitsmöglichkeiten,
gerade für die jungen Menschen legen. Hier müssen Zukunftsperspektiven geschaffen werden", so Plassnik.
Daher habe auch der Generaldirektor der Organisation der Vereinten Nationen für Industrielle Entwicklung (UNIDO),
Kandeh Yumkella, an der Konferenz teilgenommen. Er habe eine Reihe von Vorschlägen gemacht, wie EU und Afrika
hier gemeinsam aktiv werden können. "Gerade beim Thema Migration wird deutlich, dass Afrika kein ferner
Kontinent ist. Was in Afrika passiert, berührt uns - ganz berechtigt und ganz unmittelbar", so die Außenministerin.
Zum Abschluss der Konferenz verabschiedeten die Teilnehmer die "Erklärung von Ouagadougou", die
konkrete Vorschläge für eine Intensivierung der Zusammenarbeit vorsieht, die auch in den EU-Afrika-Gipfel
einfließen werden. Unter anderem wurde eine Kooperation beim Kampf gegen den Klimawandel beschlossen - als
erster Schritt soll ein westafrikanisches Zentrum für erneuerbare Energien errichtet werden. |