Plassnik: "EU-Afrika: Zukunftsreiche Partnerschaft auf Augenhöhe"  

erstellt am
14. 11. 07

Ouagadougou (bmeia) - "Afrika ist der nächste Nachbar Europas und ein wichtiger Zukunftspartner. Unser Verhältnis basiert auf einer Partnerschaft auf Augenhöhe. Das bringt auch die gemeinsame EU-Afrika Strategie zum Ausdruck, die wir unter österreichischem EU-Vorsitz wesentlich weiterentwickelt haben und auf unserem Gipfel in Lissabon am 8. und 9. Dezember beschließen werden", so Außenministerin Ursula Plassnik bei der Konferenz "Frieden und Sicherheit in Westafrika", die sie gemeinsam mit ihrem Amtskollegen aus Burkina Faso, Drjibrill Bassolé in Ouagadougou veranstaltete. Unter den Teilnehmern waren auch Mohamed Chambas, Kommissionspräsident der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) und Gomes Cravinho, Staatssekretär des portugiesischen Außenministeriums.

"Wir wollen so effizient wie möglich mit unserem Nachbarn Afrika zusammenarbeiten und dabei die Bedeutung und das Zukunftspotential dieses Kontinents hervor streichen. Die gemeinsame EU-Afrika-Strategie ist ein großer Schritt in unserem Bemühen um eine gemeinsame Afrika-Politik", so die Außenministerin. Mit der EU-Afrika-Strategie werde die Zusammenarbeit in vier verschiedenen Bereichen kohärent: In der menschlichen Sicherheit, beim Handel, in der Entwicklung und als gemeinsames und verbindendes Element bei der guten Regierungsführung, den Menschenrechten und der Rechstaatlichkeit - "bei jenen Werten also, die für die EU die Grundlage für nachhaltige Entwicklung sind", so die Außenministerin.

"Diese neue Partnerschaft ist eine neue und anspruchsvolle Entwicklung, sowohl auf unserer als auch auf afrikanischer Seite. Wer als Partner behandelt werden will, muss auch als Partner agieren können. Daher unterstützen wir den Ausbau eigener Fähigkeiten in Afrika. Wir wollen unseren afrikanischen Partnern individuell und auch auf regionaler Ebene helfen, damit sie stärker Eigenverantwortung entwickeln. Das ist ein zentrales Element unserer Zusammenarbeit", so Plassnik.

"Bei der nachhaltigen Entwicklung hat Europa ein anspruchsvolles aber einzigartiges Angebot. Es geht dabei darum, langfristige Strukturen aufzubauen, die halten und wirklich Frieden und Entwicklung bringen. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Partner in Afrika die Geduld und Hartnäckigkeit haben, mit diesem Angebot der EU gut umzugehen", so die Außenministerin.

"Afrika ist reich an talentierten Menschen. Es ist ein Gebot der Klugheit, dieses Potential auch zu nützen. In unserer Zusammenarbeit werden wir daher großen Wert auf die Entwicklungschancen und Arbeitsmöglichkeiten, gerade für die jungen Menschen legen. Hier müssen Zukunftsperspektiven geschaffen werden", so Plassnik. Daher habe auch der Generaldirektor der Organisation der Vereinten Nationen für Industrielle Entwicklung (UNIDO), Kandeh Yumkella, an der Konferenz teilgenommen. Er habe eine Reihe von Vorschlägen gemacht, wie EU und Afrika hier gemeinsam aktiv werden können. "Gerade beim Thema Migration wird deutlich, dass Afrika kein ferner Kontinent ist. Was in Afrika passiert, berührt uns - ganz berechtigt und ganz unmittelbar", so die Außenministerin.

Zum Abschluss der Konferenz verabschiedeten die Teilnehmer die "Erklärung von Ouagadougou", die konkrete Vorschläge für eine Intensivierung der Zusammenarbeit vorsieht, die auch in den EU-Afrika-Gipfel einfließen werden. Unter anderem wurde eine Kooperation beim Kampf gegen den Klimawandel beschlossen - als erster Schritt soll ein westafrikanisches Zentrum für erneuerbare Energien errichtet werden.
 
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