In den ersten drei Quartalen 2007 Rückgang um 50,8%
Wien (statistik austria) - Wie aktuelle Ergebnisse der Statistik Austria zeigen, hat sich die Zahl
der Einbürgerungen im bisherigen Jahresverlauf 2007 weiter deutlich reduziert. Die österreichische Staatsbürgerschaft
wurde in den ersten drei Quartalen 2007 an insgesamt 10.848 Personen verliehen. Die Zahl der Einbürgerungen
sank damit auf etwa die Hälfte des Wertes im gleichen Zeitraum des Jahres 2006 (22.047). Die am 23.3.2006
in Kraft getretene Novelle 2005 zum Staatsbürgerschaftsgesetz 1985 knüpft strengere Voraussetzungen an
den Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft.
Nach Rechtsgrundtyp betrachtet wurden im bisherigen Jahresverlauf anteilsmäßig zwar die meisten Einbürgerungen
nach den Paragraphen der Erstreckung (4.078 bzw. 37,6%) vorgenommen, in dieser Kategorie wurde aber gleichzeitig
der größte Rückgang gegenüber der gleichen Vorjahresperiode verzeichnet (-56,4%). Einbürgerungen
aufgrund eines Rechtsanspruches erfolgten in 3.492 Fällen, was einem Rückgang um 33,5% entspricht. Bei
Einbürgerungen aus Ermessensgründen wurde ebenfalls ein deutlicher Rückgang um -55,9% auf 3.278
Fälle registriert.
In allen Bundesländern wurden von Jänner bis September 2007 weniger Einbürgerungsbescheide ausgestellt.
Die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr verzeichneten Niederösterreich um -61,5%,
auf 1.299 Einbürgerungsfälle, gefolgt von Oberösterreich (-55,7%, 1.561), Burgenland (-54,6%, 162),
Steiermark (-54,2%, 868) und Kärnten (-54,1%, 504). Unterdurchschnittliche Rückgänge der Zahl der
Einbürgerungen wurden in Tirol (-46,1%, 922), in Wien (-44,4%, 4.052), in Salzburg (-41,4%, 735) und in Vorarlberg
(-38,7%, 720) registriert. Die Zahl der Einbürgerungen von Personen mit Auslandswohnsitz (nach §§10(4)
Z.2, 10(6), 13, 25(2) Z.1-2, 58c und 11a(2) StBG 1985 idF 2005) ging um 93,3% auf lediglich 25 zurück.
Die Zahl der Einbürgerungen hat sich im dritten Quartal 2007 um 42,3% gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal
verringert. Überdurchschnittlich waren die Rückgänge jeweils im Burgenland (-67,5%), in Tirol (-57,2%),
in Niederösterreich (-55,3%), in Vorarlberg (-53,2%), in Kärnten (-52,3%) sowie in Oberösterreich
(-47,9%). Geringere Rückgänge der Einbürgerungszahlen wurden in Salzburg (-41,6%), in der Steiermark
(-25,3%) und in Wien (-23,0%), verzeichnet. Einbürgerungsbescheide an Personen mit Auslandswohnsitz wurden
um 81,8% weniger oft ausgestellt.
Nach dem Einbürgerungsgrund gab es in den ersten neun Monaten des Jahres 2007 folgende Ergebnisse: Insgesamt
3.061 Personen – um 51,6% weniger als im Vorjahreszeitraum – bekamen wegen eines mindestens zehnjährigen Wohnsitzes
in Österreich die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Nach mindestens vier- bzw. sechsjährigem
Wohnsitz erhielten aus besonders berücksichtigungswürdigen Gründen 156 (-85,4%) Personen und aus
anderen besonderen Gründen (z.B. wegen außerordentlicher Leistungen im Staatsinteresse) weitere 61 Personen
(+52,5%) die Staatsbürgerschaft. Auf Grund eines Rechtsanspruches wurden insgesamt 3.492 Personen (-33,5%)
eingebürgert, davon 863 Personen (-67,4%) aufgrund der Ehe mit einer Österreicherin oder mit einem Österreicher,
weitere 982 (-12,2%) Personen aufgrund eines mindestens 15-jährigen Wohnsitzes und nachhaltiger Integration.
Unter dem Titel "Erstreckung der Verleihung" wurden 4.078 Ehegatten und Kinder österreichische Staatsbürger
(-56,4%).
Unter den insgesamt 113 Herkunftsländern war laut Statistik Austria in den ersten neun Monaten des Jahres
2007 Serbien mit 3.362 Eingebürgerten absoluter Spitzenreiter (aus dem seit Juni 2006 getrennten Staat Montenegro
kamen 37 Personen). Aus Bosnien-Herzegowina kamen 2.576, aus der Türkei 1.576 und aus Kroatien 1.109 Neo-Österreicher.
Weiters wurden zwischen je etwa 70 und 320 österreichische Staatsbürgerschaften an Menschen aus Mazedonien
(317), Rumänien (291), Polen (132), Russische Föderation (111), Indien (94), Deutschland (82) und Bulgarien
(74) verliehen. |