Symposium: Theater der Jugend feiert 75-Jahr-Jubiläum  

erstellt am
14. 11. 07

Freier Zutritt, aber Anmeldung bis 22.11. - Namhafte Wissenschaftler, Literaturexperten und Kritiker vor Ort
Wien (rk) - Zusammen mit dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft (TFM) richtet das Theater der Jugend am 27. und 28. November ein Festsymposium aus. Anlass ist das 75jährige Bestehen des Theaters, welches damit zu den ältesten Kinder- und Jugendbühnen des deutschsprachigen Raums zählt. Ort des Nachdenkens ist das Theater im Zentrum (1., Liliengasse 3).

Historischer Überblick über das Theaterhaus
Im Dezember 1932 als "Theater der Schulen" von Hans Zwanzger gegründet, wurde es zwei Jahre später in "Theater der Jugend" unbenannt. Während der NS-Zeit als Veranstaltungsort der Hitlerjugend dienend, wurde das Theater im Herbst 1945 wiederum unter dem Vorsitz von Hans Zwanzger, der früher Direktor einer Bundesrealschule in Favoriten war, neu ins Leben gerufen. Ab dem Jahr 1948 brachte das Theater die Zeitschrift "neue Wege" heraus, an der so bekannte Autoren wie Peter Henisch, Ernst Jandl oder Gustav Ernst mitarbeiteten und nicht zuletzt dadurch zu den führenden Literaturblättern des neuen Österreichs zählte. Anfang der fünfziger Jahre wurde erstmals ein eigenes Ensemble für die Märchen- und Sagenstücke auf dem Spielplan des Theaterhauses gegründet. Die heutigen zwei Spielorte (Renaissancetheater, Theater im Zentrum) gibt es seit dem Jahr 1964, als in der Liliengasse als Premiere Schillers "Kabale und Liebe" aufgeführt wurde. Bis 1970 teilte sich das Theater der Jugend den Spielort in der Neubaugasse mit der in Wien ebenfalls legendären Löwingerbühne. Mehrere langjährige Leitungen führten das Theater der Jugend in die Gegenwart: Darunter wäre etwa Peter Weihs für die sechziger, der Regisseur und Viennale-Erfinder Edwin Zbonek für die siebziger Jahre oder Reinhard Urbach für die achtziger Jahre zu nennen. Seit September 2002 liegt die Verantwortung des Hauses in den Händen von Thomas Birkmair.

Programmablauf im Überblick
Das Symposium Ende November, das kostenlos bei Voranmeldung zu besuchen ist, nimmt das Jubiläum zum Anlass, um nicht nur die Geschichte des eigenen Hauses zu thematisieren, sondern auch neue Formen des Theaters für junge Leute zu reflektieren.

Am Dienstag startet das Symposium um 9.00 Uhr, bei dem u.a. Birgit Peter über "Rot, schwarz, braun. - Kulturpolitische Interventionen in den Gründungsjahren des Theaters der Jugend 1932-1938" referiert. Die bekannte Literaturkritikerin und Germanistin Daniele Strigl wird am Vormittag über die Bedeutung der Zeitschrift "Neue Wege" sprechen, Wolfgang Greisenegger wird den ersten Tag mit einem Vortrag über die prägende "Ära Urbach" gegen 15.00 Uhr beenden.

Am Mittwoch - Start ist diesmal um 10.00 Uhr, das Ende ist mit 17.00 Uhr anberaumt - stehen thematisch die Rolle der AutorInnen von Kindertheater, neue Wege im Kinder- und Jugendtheaterbereich wie auch die Rolle der Theaterkritik von Kinder- und Jugendstücken auf dem Plan. Zu letztgenannten Punkt diskutieren u.a. Thomas Gabler (Kronenzeitung), Ronald Pohl (Der Standard) und Heinz Sichrovsky (News).

Anmeldungen werden unter der Mail matthias.goettfert@tdj.at entgegen genommen bzw. auch unter der Telefonnummer: 52 110-296. Anmeldeschluss ist der 22.11. Infos auch unter: http://www.tdj.at
 
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