Innsbruck (universität) - Am Abend des 12.11. wurde Dr. Otfried Gühne vom Institut für Quantenoptik
und Quanteninformation (IQOQI) in Wien mit dem START-Preis ausgezeichnet. Dieser Preis ist die höchste Auszeichnung
für Nachwuchswissenschaftler in Österreich und wird jedes Jahr an herausragende Forscherinnen und Forscher
aus allen Fachrichtungen vergeben. Insgesamt werden heuer 8 Nachwuchswissenschaftler mit dem START-Preis ausgezeichnet.
Zu jenen drei START-Preisträgern, die an den Instituten der Innsbrucker Quantenphysik arbeiten, gesellt sich
heute Abend ein weiterer hinzu: Der Theoretiker Dr. Otfried Gühne aus der Arbeitsgruppe von Univ.-Prof. Dr.
Hans Briegel wird in Wien mit dem höchsten österreichischen Nachwuchspreis für Wissenschaftler ausgezeichnet.
Damit wird einerseits die herausragende Forschungsleistung des jungen Physikers gewürdigt und anderseits die
finanzielle Basis für die Weiterentwicklung erfolgversprechender Forschungsansätze gelegt. „Unsere Nachwuchsarbeit
macht sich bezahlt. Mit dem Spezialforschungsbereich des FWF, dem Institut der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften und den universitären Instituten können wir jungen aufstrebenden Forschern ein ideales
Arbeitsumfeld bieten“, so der geschäftsführende Direktor des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation,
Univ.-Prof. Dr. Rainer Blatt.
Theorien für die Zukunft der Informationsverarbeitung
Der Physiker Otfried Gühne beschäftigt sich mit Problemen der Quanteninformationstheorie, insbesondere
der quantenmechanischen Verschränkung von mehreren Teilchen. Dazu gehören neue und effiziente Methoden,
wie die Verschränkung in Experimenten detektiert werden kann, sowie Untersuchungen über die Rolle von
Verschränkung in Festkörpern. Gühne hat auch einen wesentlichen theoretischen Beitrag bei der Verwirklichung
des ersten "Quantenbytes" durch die experimentelle Gruppe von Prof. Blatt vor zwei Jahren geleistet.
Otfried Gühne wurde 1975 in Münster in Deutschland geboren. Er studierte an der Universität Münster
Mathematik und Physik. Von 2001 bis 2004 absolvierte er ein Doktoratsstudium in der Arbeitsgruppe von Prof. Maciej
Lewenstein an der Universität Hannover. Seit Juni 2004 forscht Otfried Gühne als Senior Scientist in
der Arbeitsgruppe von Univ.-Prof. Dr. Hans Briegel am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI)
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Innsbruck.
Anspruchsvolle Nachwuchsförderung
Jedes Jahr werden vom Wissenschaftsministerium mehrere START-Preise an österreichische Nachwuchswissenschaftlerinnen
und Nachwuchswissenschaftler vergeben. Diese dürfen nicht älter als 36 Jahre sein, müssen eine außergewöhnliche
internationale wissenschaftliche Publikationstätigkeit aufweisen, selbstständig arbeiten und bereits
wissenschaftlich im Ausland tätig gewesen sein. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden von
einer internationalen Fachjury im Rahmen des Wissenschaftsfonds (FWF) ausgewählt. Dem Innsbrucker Quantenphysiker
Otfried Gühne stehen in den kommenden sechs Jahren bis zu 1,2 Mio. Euro zur Verfügung, um erfolgversprechende
Forschungsansätze weiter zu verfolgen. Ziel des START-Programms ist es, jungen Spitzenforschern die Möglichkeit
für langfristige und finanziell weitgehend abgesicherte Forschungsarbeiten zu geben und den Aufbau einer eigenen
Arbeitsgruppe zu ermöglichen. |