EU-Kommission schlägt Exporterstattungen für Schweinefleisch vor  

erstellt am
26. 11. 07

Pröll: Großer Erfolg im Sinne der heimischen Schweinemäster
Wien (mblfuw/aiz) - Um den nach wie vor unter Druck stehenden europäischen Schweinemarkt zu entlasten, möchte die EU-Kommission nun doch die Ausfuhr von Schweinefleisch unterstützen. EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel kündigt am 26.11. im EU-Agrarministerrat Exporterstattungen für Schlachthälften, Teilstücke und für Speck an. Die Entscheidung soll in dieser Woche im Verwaltungsausschuss für Schweinefleisch in Brüssel fallen. Damit kann die Entscheidung noch in den kommenden Tagen wirksam werden. Landwirtschaftsminister Josef Pröll, der sich massiv für diese Lösung eingesetzt hatte, bezeichnete das Einlenken der Kommission als großen Erfolg. "Damit können wir den österreichischen Schweinemästern wieder Luft verschaffen. Dieser Schritt war hoch an der Zeit", erklärte Pröll gegenüber dem AIZ.

Die Kommission hatte aufgrund des rapiden Preisverfalls auf dem EU-Binnenmarkt Ende Oktober die Öffnung der geförderten privaten Lagerhaltung von Schweinefleisch im zuständigen Verwaltungsausschuss beschlossen. Die schwierige Marktlage wurde durch ein größeres Schweineangebot verursacht, das zu stark rückläufigen Preisen führte, gleichzeitig stiegen die Futterkosten dramatisch an. Die Kommission hielt damals Exporterstattungen noch nicht für erforderlich, kündigte aber an, den Markt weiter intensiv zu beobachten.

Schwacher Dollar erschwert Exporte
Die Lagerhaltung wurde am 29.10.2007 geöffnet, mittlerweile wurden EU-weit Angebote für etwa 85.000 t Schweinefleisch eingereicht. In Österreich beliefen sich die Antragsmengen nach Angaben der Agrarmarkt Austria bis 21.11. auf knapp 3.000 t. Mittlerweile zeichnet sich tatsächlich eine Stabilisierung der Erzeugerpreise in der Union ab. Der Notierungspreis der Österreichischen Schweinebörse wird diese Woche mit EUR 1,25 je kg festgelegt, das bedeutet eine minimale Anhebung um 1 Cent. Auch hierzulande liegt das Erzeugerpreisniveau heuer deutlich unter den Vorjahreswerten.

Die nunmehrige Einführung von Exporterstattungen wird von Fischer Boel mit dem deutlich sinkenden Kurs des US-Dollars begründet. Dieser schränke die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Schweinefleischexporteure gegenüber den bedeutendsten Konkurrenten USA, Kanada und Brasilien stark ein, so die Kommissarin. Außerdem würden die Erzeuger weiterhin unter den extrem gestiegenen Futtermittelkosten leiden. Mit der Einführung der Erstattungen soll die geförderte private Lagerhaltung von Schweinefleisch beendet werden.
 
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