300.000ste Containereinheit (TEU) am 23.11. im Wiener Hafen abgefertigt - neuer Terminal gebaut
Wien (rk) - Turmhoch sind die bunten Container im Wiener Hafen - einem Unternehmen der Wien Holding
- gestapelt. Tausende lagern derzeit auf dem Gelände, bis sie weitertransportiert werden. Noch nie wurden
so viele Container umgeschlagen, wie im Jahr 2007. Am 23.11. wurde die 300.000ste Containereinheit im Wiener Hafen
abgefertigt. Und das bedeutet einen neuen Jahresrekord.
"Im Containergeschäft hat sich der Wiener Hafen in den letzten Jahren zum zentralen Knoten vor allem
im Überseecontainerverkehr entwickelt. Über 50 Züge pro Woche bringen mittlerweile die Container
vom Wiener Containerterminal zu den großen europäischen Seehäfen wie Rotterdam, Hamburg, Bremerhafen
und Duisburg. Weitere Züge verbinden den Wiener Hafen mit Knotenpunkten in Central Eastern Europe wie Budapest
und Bratislava, 277.000 Containereinheiten wurden im Jahr 2006 umgeschlagen. Heuer sind es nun bereits 300.000,
so Hafendirektor Mag. Walter Edinger. Das Containergeschäft wird von der WienCont, einem Tochterunternehmen
des Wiener Hafens abgewickelt.
Container reist nach Shanghai
Exakt 12,2 Meter lang, 2,44 Meter breit, und 2,60 Meter hoch - das sind die Abmessungen eines 40 Fuß-Standardcontainers.
Und es gibt ihn auch halb so groß als 20-Fuß-Standardcontainer. Etwa 70 Prozent aller Stückgutfrachten
werden weltweit in solchen Containern transportiert.
Bei der 300.000sten Containereinheit, die im Wiener Hafen abgefertigt wurde, handelt es sich um einen 40-Fuß
Container. Beladen ist er mit Maschinenteilen. Mit einem riesigen Containerstapler wird der rund 24 Tonnen schwere
Container auf einen Containerzug nach Hamburg gehievt, der vom Container-Operator Roland Spedition organisiert
wurde. Von dort reist er weiter mit dem Containerschiff nach Shanghai. Per LKW geht's dann in das chinesische Hinterland,
wo die Maschinenteile für die Errichtung einer Industrieanlage gebraucht werden.
Der Rekord-Container wurde am Freitag im Beisein von den Geschäftsführern der WienCont Gesellschaften
und den Geschäftsführern der Roland Spedition verabschiedet.
Ausbau des Containerterminals geht zügig voran
"Wir werden das Containergeschäft weiter forcieren und bauen derzeit den Containerterminal gemeinsam
mit den ÖBB massiv aus. Mehr als 120 Millionen Euro fließen in das Projekt. Mehr Stellplätze für
Container, ein ausgeklügeltes Verkehrsleitsystem und die neue durchgängige Gleisverbindung werden dem
Terminal zu neuem Höhenflug verhelfen und die Jahreskapazität auf über 400.000 Containereinheiten
steigern, so Wien Holding Direktor Peter Hanke. Auf einer Länge von 650 Meter werden zwei Portalkräne
für einen optimalen Umschlag zwischen Straße und Schiene sorgen. Das Beladen und Entladen der Züge
erfolgt dann vollautomatisch. Der Ausbau geht zügig voran. Die Eröffnung des neuen Terminals ist für
Ende 2008 geplant.
Gleichzeitig mit der Terminalerweiterung wird auch die Schienen- und Straßeninfrastruktur entscheidend verbessert.
So wird die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Eisenbahnbrücke über die Hafeneinfahrt Freudenau und
den Donaukanal wieder errichtet. Damit wird die Donauuferbahn mit der Donauländebahn verbunden und der Hafen
direkt an den Zentralverschiebebahnhof Kledering angeschlossen. Die ersten Züge werden auf der neuen Verbindung
Ende 2008 verkehren. Außerdem wird die Bundesstraße 14 (Freudenauer Hafenstraße) vom Zentrum
des Hafengebietes in die Seitenhafenstraße verlegt. Eine neue Brücke über den Donaukanal wird das
Hafengelände an die Ostautobahn (A 4) anbinden.
Zum Wiener Hafen - ein Unternehmen der Wien Holding: 11 Millionen Tonnen Güter werden pro Jahr umgeschlagen
Rund 2.000 Kilometer entfernt vom Schwarzen Meer und rund 1.500 Kilometer von der Nordsee, punktet der Wiener Hafen
mit seiner optimalen direkten Anbindung an die drei Verkehrsträger Schiff, Eisenbahn und LKW sowie mit der
Nähe zum Flughafen Wien-Schwechat. Diese Standortvorteile steigern die Bedeutung des Wiener Hafens für
die Wirtschaft im gesamten CEE-Raum und machen ihn zum idealen Hub zwischen Ost und West.
Im Logistikzentrum Hafen Wien - es umfasst das gesamte Hafenareal, die Wien Holding-Tochter Wiener Hafen und alle
dort ansässigen privaten Firmen - werden jährlich knapp 11 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen.
Etwa 45 Prozent davon entfallen direkt auf den Bereich der in der Wien Holding angesiedelten Wiener Hafen Gruppe,
in der die Wiener Hafen GmbH & Co KG sowie ihre Tochterunternehmen gebündelt sind.
Mit einer Fläche von 3,5 Millionen Quadratmetern ist dieses Logistikzentrum das größte Güterverkehrszentrum
in Österreich. Es beherbergt den größten öffentlichen Donauhafen Österreichs mit den
Frachthäfen Freudenau, Albern und Lobau. Und auch der Personenhafen bei der Reichsbrücke und am Donaukanal
gehören dazu. Neben den Gesellschaften der Wiener Hafen-Gruppe haben sich mittlerweile rund 120 hauptsächlich
logistiknahe Unternehmen angesiedelt, darunter weltweit agierende Logistiker, wie etwa Schenker, Kühne &
Nagel, DHL oder die Rail Cargo Austria sowie zahlreiche Unternehmen aus dem Handels- und Baubereich oder der Treibstoffbranche.
Insgesamt arbeiten rund 5.000 Beschäftigte im Logistikzentrum Hafen Wien.
70 Unternehmen unter dem Dach des Wien Holding Konzerns
Insgesamt vereint die Wien Holding unter ihrem Konzerndach derzeit rund 70 verschiedene Unternehmen. Der Konzern
agiert neben dem Kulturbereich auch noch in den Bereichen Immobilien, Logistik & Mobilität, Medien &
Bildung sowie im Umweltbereich. Im Jahr 2006 hat die Wien Holding Umsatzerlöse in der Höhe von rund 310
Millionen Euro erwirtschaftet. Auch die Umwegrentabilität ist enorm. Alle Unternehmen im Konzern tragen laut
WIFO-Studie zur gesamtösterreichischen Wertschöpfung 970 Millionen Euro bei und sichern allein in Wien
8.600 Arbeitsplätze. |