Siemens mit europäischem Preis für Wiener Energiespar-Projekt ausgezeichnet
Wien (siemens) - Zum zweiten Mal in Folge erhält Siemens Building Technologies eine Auszeichnung
von der European Energy Service Initiative. Das Energiespar-Contracting Projekt „Hallenbad Brigittenau“ in Wien,
durchgeführt vom Siemens Bereich Building Technologies der Siemens AG Österreich, besticht als „Best
European Energy Service Project“ insbesondere durch nachhaltige Einsparungen des Wasserverbrauchs und gilt als
Modell für die Sanierung vieler veralteter Schwimmbäder.
Die Jury war insbesondere überzeugt vom Projekt, weil es jährlich nicht nur rund 200 000 Euro an Heiz-
und Wasserkosten einspart und die Umwelt um rund 600 Tonnen CO2 entlastet, sondern weil es modellhaft auf andere
Objekte dieser Art übertragen werden kann. So leistet es gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz
und zur Marktentwicklung des Energiespar-Contracting (ESC) im Bereich der hoch energieintensiven Bäder. Die
Preisverleihung erfolgte anlässlich der European Conference „Energy Services 2007 – Moving Ahead“ am 22. November
2007 in Brüssel durch Herrn Claude Turmes, Mitglied des Europaparlaments, in Vertretung für Frau Mechthild
Rothe, Vizepräsidentin des Europaparlaments. Bereits 2006 war Siemens Building Technologies als „Best European
Energy Service Provider“ ausgezeichnet worden.
Brigitte Ederer, Vorsitzende des Vorstands der Siemens AG Österreich ist stolz auf den Erfolg des Projektes:
„Die weltweite Energieversorgung ist heute durch große Veränderungen geprägt. Der Energiebedarf
steigt rasant an und konventionelle Rohstoffe werden erkennbar knapper. Energiesparen ist eine technische und gesellschaftliche
Herausforderung geworden. Projekte wie das Hallenbad Brigittenau zeigen wie mit innovativer Technik eine Bewältigung
dieser Herausforderungen möglich ist.“
Energiespar-Contracting in Brigittenau
Das Hallenbad Brigittenau wurde 1983 errichtet. Die bei ESC-Projekten als erster Schritt üblichen Analysen
zeigten, dass am meisten Energie für die Badewassererwärmung, die Be- und Entlüftung der Schwimmhalle
und für die Entfeuchtung verbraucht wurde. Auch die Reinigung der Filteranlagen der einzelnen Becken wies
einen hohen Wasserverbrauch auf. Die Warmwasseraufbereitung erfolgte über einen wenig effizienten Fernwärme-Anschluss.
Innovative Lösungen
Die in zwei Phasen realisierte Lösung umfasste die Installation einer Solaranlage für die Warmwasseraufbereitung,
die gleichzeitig die Gebäudehülle besser isoliert. Ein neues Gebäudemanagementsystem steuert die
gesamten haustechnischen Gewerke einschließlich der erneuerten Beleuchtung und der Beheizung der Saunas.
Aus dem Beckenwasser wird Wärme zurück gewonnen, der Zu- und Abfluss von Wasser in die Becken wird abgestimmt
auf den Gehalt von gebundenem Chlor im Beckenwasser. Sämtliche Wasseraufbereitungsanlagen wurden erneuert,
unter anderem mit Wasser sparenden Armaturen für Duschen und Waschbecken. Die Heizung verfügt neu über
einen Brennwertkessel. Das Ergebnis sind Einsparungen von 66 Prozent beim Wärme- und 45 Prozent beim Wasserverbrauch.
Gleichzeitig fallen jährlich 600 Tonnen weniger CO2 an. Der Energiespar-Garantievertrag mit dem Magistrat
der Stadt Wien als Betreiber hat eine Laufzeit von zehn Jahren und garantiert Einsparungen von rund 200 000 Euro
jährlich an Energie- und Wasserkosten, bei einer Investition von rund 1.4 Millionen Euro, welche aus den Einsparungen
finanziert wird.
Schwimmbäder-Sanierung: Energiesparpotenziale
Das Hallenbad Brigittenau ist eines von vier Schwimmbädern in Österreich und von 24 insgesamt in Europa,
welche Siemens Building Technologies unter Energiespar-Garantieverträgen saniert hat. Gerade in Hallenbädern,
die oft aus den siebziger oder achtziger Jahren stammen, belasten erhebliche Betriebskosten die öffentlichen
Haushalte und gefährden die Aufrechterhaltung des Betriebs. Schwimmhallen eigenen sich deshalb in besonderem
Maße für die Erschließung von Energiesparpotenzialen in der Gebäudetechnik durch gezielte
Modernisierung und Optimierung mit dem Erfolg einer nachhaltigen Betriebskostensenkung und Wertsteigerung. Die
erforderlichen Investitionen amortisieren sich dabei aus den Energie- und Betriebskosteneinsparungen während
der Vertragslaufzeit. |